Irish-Ticker: Noch 124 Tage bis zum Saisonstart.

Beiträge 2004

Vor dem Saisonstart ...

(03.09.2004) 
Morgen ist es endlich wieder soweit! Die Irish starten in eine neue Football-Saison. Es ist dies die 116. Spielzeit in der Geschichte der traditionsreichen Universität. Eigentlich müsste es ja bereits die 118. Saison sein, da die Football-Abteilung im Jahre 1887 gegründet wurde. Aber in den Jahren 1890 und 1891 wurde kein Football gespielt in Notre Dame.

Wie dem auch sei, es wird Zeit! Und die Irish haben sich für diese Saison große Ziele gesteckt. Dabei gilt es doch zunächst, die - nicht nur nach Notre Dame Verhältnissen - schlechte Saison 2003 vergessen zu machen. Aber Head Coach Tyrone Willingham hat die Ursachen für das schlechte Abschneiden seiner Mannschaft ausgemacht und gezielt daran gearbeitet: Dem Team fehlte es an Selbstvertrauen und vor allem an Führungsspielern. Nach dem Weggang von Shane Walton und Gerome Sapp war insbesondere in der Defense eine Lücke entstanden, die nicht geschlossen werden konnte. Dazu kam noch die Verletzung von Mike Goolsby (Schlüsselbeinbruch), die ihn für die gesamte Saison außer Gefecht setzte.

In der Offense waren die Probleme offensichtlicher. Die Offensive Line musste nach dem Weggang von vier Stammspielern neu aufgebaut werden. Und als dann die einzig verbliebenen Spieler mit Erfahrung, Sean Milligan und Tight End Gary Godsey auch noch verletzungsbedingt ausfielen, da war es letztlich kein Wunder, dass die "schweren Jungs" nicht unbedingt zu den Aktivposten im Team zählten. Allerdings muss man diese Aussage relativieren. Denn im Verlauf der Saison fanden die fünf "Frischlinge" sich zu einer Einheit zusammen. Und spätestens, seit Ryan Harris als Right Tackle zur Stammformation zählte, wurde das Spiel der Offensive Line deutlich besser (was man insbesondere an den erlaufenen Yards von Julius Jones in der zweiten Saisonhälfte erkennen kann).

Aber die Offensive Line war nicht die einzige Problemzone in der Offense. Auch die Quarterbackposition war nicht optimal besetzt. Carlyle Holiday, der zum Beginn der Saison Stammspielmacher war, ist nun mal kein Passing-Quarterback. Er wurde vom damaligen Head Coach Bob Davie geholt und sollte in einer lauforientierten Attacke das Kommando führen, was er ja auch eindrucksvoll geschafft hat. Aber mit Tyrone Willingham als Head Coach wurde ein neues Spielsystem, die West Coast Offense, eingeführt. Der Coach hatte bei seiner Amtseinführung am 1. Januar 2002 gesagt, dass es bis zu drei Jahre dauern kann, bevor sein als sehr komplex bekanntes Offense-System zu 100% umgesetzt wird. Nun, der Head Coach startet in seine dritte Saison als sportlich Verantwortlicher in Notre Dame ...

Blick nach vorn!

Die Saison 2003 ist Geschichte. Damit sollte der Blick jetzt doch lieber in die Zukunft gerichtet werden. Und die ist durchaus nicht düster. Immerhin kann Tyrone Willingham zum ersten Mal, seit er in Notre Dame ist, auf einen erfahrenen Quarterback zurückgreifen, der zudem noch sein Angriffssystem umsetzen kann. Brady Quinn hat zwar im letzten Jahr eine Menge Fehler gemacht. Aber er ist, und das ist ganz offensichtlich, bereits jetzt zu einer echten Führungspersönlichkeit gereift. Damit ist ein wichtiger Baustein der Offense gut besetzt.

Als Anspielstationen stehen dem jungen Spielmacher einige erfahrene und sehr talentierte Passempfänger zur Verfügung. In erster Linie ist hier Rhema McKnight zu nennen, der sich im letzten Jahr zum Go-To-Receiver seines Quarterbacks mauserte. 47 Passfänge für 600 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns bedeuteten Spitze im Team. Etwas abgefallen war dagegen der ebenfalls außerordentlich talentierte Maurice Stovall. Einige Male ließ er seine Fähigkeiten aufblitzen. Unter dem Strich blieb jedoch eine enttäuschende Saison (22 Passfänge für 421 Yards und drei Touchdowns). Und Maurice Stovall ist der Erste, der dies auch zugibt. Beide sind in ihrem dritten Jahr und sollten in der kommenden Saison zu Leistungsträgern avancieren. Daneben sind da noch Carlyle Holiday, der nun seinen Wechsel von der Quarterback- auf die Wide Receiver Position vollzogen hat, Matt Shelton, Jeff Samardzija, Chase Anastasio und der Neuling Chris Vaughn, von dem die Coaches eine Menge halten.

In der Abteilung Laufspiel ist natürlich ein Ausnahmespieler wie Julius Jones nicht zu ersetzen. Aber den Irish steht eine ganze Reihe talentierter Runningbacks zur Verfügung. Als Starter wird Ryan Grant seine letzte College Football Saison beginnen. Aber hinter ihm stehen mit Jeff Jenkins, Marcus Wilson und Travis Thomas drei mehr oder weniger erfahrene Akteure bereit. Und dann sollte man ja nicht die beiden Neuen vergessen: Darius Walker und Justin Hoskins stehen für eine erfolgreiche Zukunft. Aber keiner wäre überrascht, wenn der eine oder andere der Beiden bereits in dieser Saison Akzente setzt.

Die Fullbackposition ist mit Rashon Powers-Neal und Josh Schmidt gut besetzt. Beide arbeiteten in der Off Season an ihren Blocking-Fähigkeiten, was dem Team ganz sicher zugute kommen sollte. Dahinter steht mit Nate Schiccatano ein weiterer talentierter Spieler zur Verfügung.

Im Gegensatz zur letzten Saison zählt die Offensive Line heute wieder zu den Aktivposten im Team. Mit Jim Molinaro muss nur ein Stammspieler ersetzt werden. Und mit John Sullivan steht ein mehr als adäquater Ersatz zur Verfügung. Die vier verbliebenen Stammspieler verfügen nun über ein Jahr Erfahrung. Allerdings muss man berücksichtigen, dass bis auf Dan Stevenson, der weiterhin als Right Guard auflaufen wird, alle Spieler auf anderen Positionen eingesetzt werden. Am markantesten ist der Wechsel von Ryan Harris auf die wichtige Left Tackle Position. Mark LeVoir, der im letzten Jahr als Left Guard zum Einsatz kam, spielt nun Right Tackle. Left Guard wird voraussichtlich Bob Morton sein, der im vergangenen Jahr noch als Center in der Mitte der Line positioniert war. Neuer Center wird John Sullivan, den einige Kenner wegen seiner großen Aggressivität bereits mit Jeff Faine vergleichen.

Bleibt noch die Tight End Position. Dort kämpfen in dieser Saison nicht weniger als sechs Athleten um Spielanteile. Und Tyrone Willingham betonte, dass alle Sechse in der Lage sind, jederzeit zum Einsatz zu kommen. Wir sollten nicht erstaunt sein, in dieser Saison des öfteren Formationen mit zwei Tight Ends zu sehen ...

Auf jeden Fall gilt Billy Palmer im Augenblick als Starter. Ebenfalls einsatzbereit sind Jared Clark, Marcus Freeman, Anthony Fasano, John Carlson und Jerome Collins. Letzterer wechselte erst im Frühjahr von der Linebacker- auf die Tight End Position.

Alles in allem stehen den Irish in der Offense noch acht Starter des Vorjahres zur Verfügung.

In der Defense dagegen sieht es nicht ganz so rosig aus. Hier sind es sechs Stammspieler des Vorjahres, die weiterhin zur Verfügung stehen. Insbesondere die Defense Tackle Position und das Backfield haben eine Reihe erfahrener Leistungsträger verloren. Damit sind es die Linebacker, die in diesem Jahr in der Verantwortung stehen, sind es doch ausnahmslos erfahrene Leistungsträger, die hier zur Verfügung stehen.

Aber der Reihe nach: Die Defensive Line wird ja seit einiger Zeit aufgeteilt in die Tackle- und End-Positionen. Mit Darrell Campbell und Cedric Hilliard müssen gleich beide Defensive Tackles ersetzt werden. Bereit steht Greg Pauly, der als erfahrenster Akteur wohl einer der Starter sein wird. Um die andere Tackle Position streiten sich Derek Landri und Trevor Laws, wobei letzterer als Starter erwartet wird. Aber das kann sich natürlich jederzeit ändern. Und ganz sicher werden alle drei Defensive Tackles ausreichend Spielanteile erhalten.

Ganz anders sieht es aus auf der End-Position. Hier ist Justin Tuck nach schwerer Knieverletzung zurück auf dem Weg zu alter Stärke. Mit 13,5 Sacks stellte der Modellathlet im letzten Jahr einen neuen Schulrekord auf. Neben ihm steht mit Kyle Budinscak ein erfahrener Akteur zur Verfügung. Und dann ist da ja auch noch ein gewisser Victor Abiamiri, dem Fachleute eine große Zukunft prophezeien.

Die drei Linebackerpositionen sind ebenfalls erstklassig besetzt. Und obwohl hier ein Leistungsträger wie Courtney Watson ersetzt werden muss, sind die Coaches optimistisch. Neben Brandon Hoyte spielt Rückkehrer Mike Goolsby als Inside Linebacker. Und auf der Außenseite steht mit Derek Curry ebenfalls ein erfahrener Recke zur Verfügung. Als Co-Starter steht Corey Mays, der im Spring Camp überzeugen konnte bereit, jederzeit einzuspringen. Von den jungen Nachwuchskräften wird im Moment vor allem Joe Brockington genannt. Auch er wird sicher Spielanteile bekommen und sich beweisen können.

Fragezeichen, wie sie vor Jahresfrist hinter der Offensive Line standen, stehen in diesem Jahr hinter dem Defensive Backfield. Mit Glenn Earl, Vontez Duff und Garron Bible stehen drei erfahrene Akteure nicht mehr zur Verfügung. Als "talentiert aber unerfahren" wird die Gruppe von immerhin 17 Spielern bezeichnet, die um die vier Positionen ringen. Dabei wird Tyrone Willingham vermutlich zumindest zu Beginn der Saison auf Erfahrung setzen. Denn einige erfahrene Akteure sind ja doch noch da. So erwarten Fachleute auf den Cornerback-Positionen Preston Jackson, der bislang als Nickelback eingesetzt wurde, und Dwight Ellick. Als Free Safety wird wohl Quentin Burrell auflaufen, der gerade eine Reihe von Verletzungen überstanden hat. Und Freddie Parish könnte der Strong Safety sein, wenn es morgen in Provo zum ersten Spiel der Saison geht.

Ganz sicher werden aber die anderen Defensive Backs auch ihre Spielanteile bekommen. Als Cornerbacks stehen der Coaching Staff noch Carlos Campbell, Mike Richardson, Isaiah Gardner und Ambrose Wooden zur Verfügung. Und als Safeties empfehlen sich zwei, die ganz sicher bald zu den Leistungsträgern zählen werden. Die Rede ist von Tom Zbikowski und Chinedum Ndukwe.

Schließlich und endlich geht es noch darum, die Special Teams etwas zu beleuchten. Auch hier sind einige Positionen neu zu besetzen. Als Kicker hat sich bereits D.J. Fitzpatrick empfohlen, der wohl diese Rolle übernehmen wird. Ob er darüberhinaus auch als Punter agieren wird, ist noch nicht sicher. Hier steht mit Goeffrey Price ein sehr talentierter Spieler zur Verfügung. Tyrone Willingham hat allerdings angedeutet, dass er zunächst wohl auf die Erfahrung von Fitzpatrick setzen wird, der ja bereits im Vorjahr gepuntet hat (als Ersatzmann für den verletzten Nicholas Setta).

Die Rolle des Puntreturners wird wohl von Rhema McKnight übernommen. Hier könnte aber auch Carlyle Holiday eingesetzt werden. Und als Kickreturner werden aller Voraussicht nach Dwight Ellick und Matt Shelton, zwei der schnellsten Spieler im Kader, zum Einsatz kommen.

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