Irish-Ticker: Noch 122 Tage bis zum Saisonstart.

Beiträge 1999

Comeback gegen Oklahoma

(02.10.1999) 


OKLAHOMA SOONERS

30

7

16

7

0

NOTRE DAME FIGHTING IRISH

34

7

7

14

6



Vor dem Start der 99'er Saison galten die Oklahoma Sooners als leichter, schlagbarer Gegner. Grund für diese Einschätzung war die sportliche Bilanz der letzten fünf Jahre. In dieser Zeit schaffte die Mannschaft nicht eine Saison mit mehr Siegen als Niederlagen. Aber dann wurde mit Bob Stoops ein neuer Head Coach verpflichtet. Und mit ihm wurde - ähnlich wie in Purdue vor drei Jahren mit der Verpflichtung von Joe Tiller - das Spiel komplett umgestellt. Fortan sollte der Erfolg in erster Linie "durch die Luft", sprich mit Paßspiel, gesucht werden. Mit Josh Heupel, einem Junior College Transfer, wurde ein geeigneter Quarterback gefunden.

Nach drei Spielen konnte sich die sportliche Bilanz des neuen Spielsystems wahrlich sehen lassen: Die Sooners belegten mit 536 Yards Total Offense, 399,7 Yards Raumgewinn durch Paßspiel und 44,0 Punkte pro Spiel Platz eins in diesen Kategorien in der Division 1A. Allerdings waren die bisherigen Gegner nicht unbedingt hochkarätig (Indiana State, Baylor und Louisville). Dennoch verdienten diese Zahlen Beachtung.

Statistics OU ND
First Downs 14 26
- durch Lauf 7 10
- durch Paß 6 14
- durch Strafen 1 2
     
Anzahl Laufspielzüge 14 56
Yards durch Lauf - Brutto 76 317
Raumverlust 7 33
Yards durch Lauf - Netto 69 284
Yards / Lauf 4,9 5,1
     
Yards durch Paßspielzüge 168 282
Anzahl Paßspielzüge 40 23
Pässe komplettiert 22 16
Komplettierungsrate 55,0 69,6
Interceptions 1 0
Yards / Paßversuch 4,2 12,3
     
Spielzüge gesamt 54 79
Raumgewinn gesamt 237 566
Raumgewinn / Spielzug 4,4 7,2
     
Fumbles - verloren 0,0000 0,0000
     
Strafen - Yards 6,0036 6,0042
     
Ballbesitz 00:19:19 00:40:41
Um es vorweg zu nehmen: Defensive Coordinator Greg Mattison hatte seine Mannschaft hervorragend eingestellt. Das belegen auch die Zahlen (siehe Statistik, rechts). Nur 237 Yards Raumgewinn ließen die Irish zu (ziemlich exakt 300 Yards unter ihrem bisherigen Durchschnitt). Aber auch die Offense zeigte sich deutlich verbessert, vergleicht man die bisherigen Partien der Saison: Diesmal gab es im gesamten Spiel nur ein Turnover, und das war eine Interception von Sooners Quarterback Josh Heupel (Lee Laffayette). Das Laufspiel funktionierte am Anfang und Ende des Spiels (284 Yards!) und, letztlich wohl entscheidend: Irish Quarterback Jarious Jackson konnte endlich wieder an die großartigen Spiele des Vorjahres anknüpfen. Offensive Coordinator Kevin Rogers war dann natürlich auch sehr zufrieden mit seinen Schützlingen.

Zum Spielverlauf

Die Partie begann mit einem Paukenschlag: Die Irish waren als erste Mannschaft im Ballbesitz. Und der erste Spielzug endete erst nach 55 Yards. Da erst konnte Tony Fisher von der Sooners Defense gestoppt werden. Insgesamt benötigte Notre Dame exakt fünf Spielzüge, um zum ersten Mal in die Endzone des Gegners zu gelangen (Jarious Jackson mit 10 Yard Lauf). Nach verwandeltem Extrapunkt von Jim Sanson führten die Irish nach 1:43 Minuten bereits mit 7-0.

Allerdings sollte die Freude im Lager der Irish nur sehr kurz währen. Oklahoma schlug nämlich schneller als erwartet zurück. Kick-Returner Brandon Daniels trug das Lederei über 89 Yards zurück in die Endzone der Irish. Damit stand die Partie nach exakt 2 Minuten 7-7.

Anschließend waren natürlich die Gastgeber wieder an der Reihe. Auch der zweite Drive der Fighting Irish war sehenswert. Leider konnte er nicht mit Punkten abgeschlossen werden. Zwar kam die Mannschaft bis an die 1 Yard Linie der Gäste, konnte den Ball aber nicht in die Endzone befördern. Auch der Fieldgoalversuch von Jim Sanson aus 22 Yards Entfernung, ein besserer Extrapunktversuch also, schlug fehl. Damit kam zum ersten Mal die Offense der Gäste auf den Platz. Allerdings schafften auch die im Eröffnungsviertel nichts zählbares, so daß beim Stande von 7-7 zum ersten Male die Seiten gewechselt wurden.

Zu Beginn des zweiten Durchganges kam Arnaz Battle für eine Angriffsserie aufs Feld. Sein Pech war jedoch, daß die Irish durch Strafen und eine immer stärker werdende Defense der Gäste zurückgedrängt wurden. So kam es, daß Joey Hildbold tief aus der eigenen Endzone punten mußte. Der Snap war zwar gut, konnte jedoch vom jungen Punter der Irish nicht unter Kontrolle gebracht werden. Geistesgegenwärtig schlug er das "Ei" hinter die Endzone ins Aus. Er verhinderte damit einen fast sicheren Touchdown der Sooners. Allerdings geschah dies auf Kosten eines Safety, der nur zwei Punkte brachte. Immerhin bedeutete das aber, daß Oklahoma in Führung gehen konnte (9-7).

Aber als ob das als Unglück nicht schon ausreichte, landete der nächste Kickoff wieder bei Brandon Daniels (wir erinnern uns, der mit dem Kickoffreturn-Touchdown). Ein phantastischer Return war die Folge. So kamen die Sooners an der 37 Yard Linie der Irish in Ballbesitz. Und drei Minuten später hatten sie ihren zweiten Touchdown erzielt. Allerdings kam der nur durch eine (von mehreren) haarsträubende Fehlentscheidung der Schiedsrichter zustande: Bei einem dritten Down warf Josh Heupel einen Pass in die Endzone der Irish. Sowohl der Receiver der Sooners als auch Cornerback Deveron Harper versuchten, den Ball zu erreichen. Dabei gab es eine Kollision, die jedoch vom Offensiv-Spieler forciert wurde. Die (nicht immer) Unparteiischen entschieden in dieser Situation auf Pass Interference Defense. Das bedeutete: First Down Sooners an der 2 Yard Linie der Irish. Und statt des Fieldgoals schafften die Gäste, wie gesagt, einen Touchdown.

Aber wie bereits erwähnt, Notre Dame Spielmacher Jarious Jackson hatte einen guten Tag erwischt. Die nächste Angriffsserie der Irish endete mit dem Anschluß-Touchdown. Mit einem weiteren Big Play (58 Yard Touchdownpass) fand Jackson seinen Receiver Joey Getherall, der nach seiner Schulterverletzung erstmals wieder mit von der Partie war. Fünf Minuten vor Ende des zweiten Viertels lautete der neue Spielstand: Oklahoma 16, Notre Dame 14.

Und dann kam wieder Kicker Jim Sanson aufs Feld. Seine Aufgabe: Kickoff. Sein Ziel: Brandon Daniels (wir erinnern uns ...). Zum dritten Mal also kickte Sanson zum gleichen Kick-Returner und zum dritten Mal das gleiche Resultat: Ein toller Return. Diesmal standen die Sooners an der 26 Yard Linie der Irish. Und sie benötigten nur 25 Sekunden (zwei Spielzüge) für ihren nächsten Touchdown. Somit stand die Partie zur Halbzeit 23-14 für Oklahoma.

Das dritte Viertel begann so, wie das zweite geendet hatte: Die Sooners marschierten in Richtung Endzone Notre Dames. Und nach fünf Minuten schien das Spiel entschieden, als Josh Heupel seine Mannschaft mit seinem dritten Touchdown-Pass des Tages mit 30-14 in Führung brachte. Ein Rückstand von 16 Punkten, zu spielen waren noch anderthalb Viertel. In dieser Situation übernahm Irish Spielmacher Jarious Jackson einmal mehr die Initiative. Von der eigenen 19 Yard Linie führte er seine Mannschaft zum nächsten Touchdown. Dabei bewies er besonders bei dritten Versuch und lang Nervenstärke und brachte ein ums andere Mal seine Pässe an den Mann (Joey Getherall, Raki Nelson). Der letzte Pass jedoch war von der Sorte "Besonders sehenswert": An der 15 Yard Linie der Sooners versuchte Jackson einen Lauf über die linke Seite. Er sah sich jedoch einer ganzen Reihe von Defense Spielern gegenüber, die ihn scheinbar gestellt hatten. Jackson lief jedoch ein paar Schritte zurück in Richtung Spielfeldmitte und warf einen Pass in die hintere rechte Ecke der Endzone, wo Tight End Jabari Holloway bereits wartete und das "Ei" sicher vom Himmel pflückte. Neuer Spielstand: Oklahoma 30, Notre Dame 21.

Nach diesem eindrucksvollen Drive, der 2:41 Minuten gedauert hatte, waren die Gäste wieder an der Reihe. Zum ersten Mal mußten sie tief in der eigenen Hälfte eine Angriffsserie starten. Und als sie die Mittellinie überqueren wollten, da landete der Pass von Josh Heupel in den Armen von Lee Laffayette. Nach dieser Interception war die Irish Offense wieder auf dem Feld. Und die Angriffsmaschine Notre Dames lief jetzt wie geschmiert. An der eigenen 44 Yard Linie gestartet endete diese Angriffsserie nach knapp vier Minuten erneut in der Endzone Oklahomas (Tony Driver mit 1 Yard Lauf).

Kurz darauf war das dritte Viertel beendet. Notre Dame kontrollierte das Spiel jetzt eindeutig. Greg Mattisons Defense ließ in der Folgezeit nennenswerten Raumgewinn des Gegners nicht mehr zu. Allerdings kamen die Sooners noch einmal, zu Beginn des Schlußviertels, bis an die 35 Yard Linie der Irish. Von dort mußten sie jedoch punten. Mit einem Klasse Punt bis unmittelbar vor die Endzone der Irish mußten diese ihre nächste Angriffsserie an der eigenen 2 Yard Linie starten. Die Situation stellte sich für Bob Davie wie folgt dar: Die Sooners führten knapp mit 30-28, und seine Mannschaft hatte einen langen Weg, 98 Yards, um die Führung in der Partie zu übernehmen.

Die Irish befreiten sich zunächst mit zwei Läufen von Tony Driver (für ein First Down) und marschierten dann unaufhaltsam in Richtung Endzone Sooners. Zweimal nahm Jarious Jackson selbst den Ball unter den Arm und machte mit sehenswerten Läufen erheblichen Raumgewinn. Mit einem 29 Yard Pass auf Joey Getherall standen die Irish nach etwa fünf Minuten an der 7 Yard Linie der Gäste. Und letztlich war es erneut Tony Driver, der mit einem 1 Yard Lauf den letzten Touchdown der Partie erzielte. Zwar ging der Versuch einer Two Point Conversion schief, aber die Mannschaft Bob Davies hatte mit einem tollen Comeback einen 16 Punkte Rückstand in eine vier Punkte Führung verwandelt. Und vor allem die Art und Weise, mit der Jarious Jackson seine Mannschaft über das Feld führte, läßt für die kommenden Spiele noch einiges erhoffen. Dieser Drive könnte so etwas wie der Wendepunkt für Notre Dame bedeuten.

Nach dem Touchdown waren noch 9:19 Minuten zu spielen, für beide Mannschaften also Zeit genug, weitere Punkte auf das Score Board zu bringen. Aber nur die Irish hatten noch einmal eine Chance. Eine weitere erfolgsversprechende Angriffsserie endete an der 5 Yard Linie der Sooners. Von dort versuchte Jim Sanson ein Fieldgoal. Aber auch dieser Versuch, diesmal aus 21 Yards Entfernung, schlug fehl. Der Ball traf die rechte Torstange und prallte nach außen ab. Aber das war eigentlich nur ein kleiner Schönheitsfleck. Die Irish hatten ihren größten Comeback-Triumph seit 1986 erzielt. Damals konnten sie gegen USC einen 17 Punkte Rückstand aufholen und das Spiel mit 38-37 gewinnen.

Zwei Spieler der Irish schafften mehr als 100 Yards Raumgewinn durch Laufspiel (Tony Fisher 140 Yards, Jarious Jackson 107 Yards). Joey Getherall spielte sein bislang bestes Spiel im Trikot der Irish. Mit 6 Passfängen schaffte er 133 Yards Raumgewinn. Jarious Jackson erzielte mit seinen Pässen und Laufspielen insgesamt 383 Yards Raumgewinn. Damit liegt er nur hinter Joe Theismann, der bei der 28-38 Niederlage gegen USC im Jahre 1970 512 Yards schaffen konnte und Terry Hanratty (1967 gegen Purdue mit 420 total yards).

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