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Beiträge 2007

Spring Camp 2007 eröffnet

(24.03.2007) 
Seit dem 21. März läuft die erste heiße Phase der Vorbereitung auf die neue Saison. Das traditionelle Spring Camp ist eröffnet, und Head Coach Charlie Weis hat gut vier Wochen Zeit zu insgesamt 15 Trainingseinheiten mit seinen Schützlingen.

Es ist dies das dritte Frühjahrs Trainingslager unter Charlie Weis. Vor zwei Jahren ging es in erster Linie darum, dem neuen Trainerstab einen ersten Eindruck vom Zustand der Mannschaft zu verschaffen. Die Spieler hatten andererseits Gelegenheit, sich mit ihren neuen Position Coaches vertraut zu machen.

Vor Jahresfrist hatte Charlie Weis eine erfahrene Mannschaft zur Verfügung. Das Spring Camp diente in erster Linie dazu, die jungen Spieler an ihre Aufgaben heranzuführen. Und es gab nur wenige Positionen innerhalb der Mannschaft, die zur Disposition standen. Wir erinnern uns noch an die Euphorie, die von außen an die Mannschaft herangetragen wurde, und die damit verbundenen hohen Erwartungen. Von National Title war die Rede.

Das ist in diesem Jahr völlig anders. Ein Großteil der gesetzten Leistungsträger hat mit dem Ende der Saison 2006 ihre College Footballkarriere beendet. Spieler wie Brady Quinn, Jeff Samardzija, Rhema McKnight, Ryan Harris, Victor Abiamiri, Derek Landri und Chinedum Ndukwe - um nur einige zu nennen - stehen den Irish nicht mehr zur Verfügung.

Und dann entschloss sich ja bekanntlich zu allem Überfluss auch noch Darius Walker dazu, vorzeitig den Weg in die NFL zu suchen.

Das sind natürlich riesige Lücken. Und die Coaches werden alle Hände voll zu tun haben, die bestmöglich zu schließen.

Saisonziele neu gesteckt - oder doch nicht?

Damit ist natürlich der Druck, der von außen an die Mannschaft getragen wird, in diesem Jahr nicht ganz so groß. Niemand erwartet ernsthaft, dass die Irish in der kommenden Saison um die Meisterschaft mitspielen.
Niemand?
Bei Charlie Weis kann man sich da nicht so sicher sein. Immerhin sieht er in der Tatsache, dass er im Herbst mit einer extrem jungen und unerfahrenen Mannschaften an den Start geht, nicht als Manko. "Ausreden lasse ich nicht gelten" wird der ehrgeizige Head Coach der Irish zitiert.

Also geht er mit seinen Assistant Coaches daran, die Weichen für eine weitere erfolgreiche Saison für Notre Dame zu stellen.

Neuer Defensive Coordinator, neue Philosophie

Die Defense der Irish war in den beiden vergangenen Jahren jeweils ein Schwachpunkt. Besonders gegen hochkarätige Gegner war sie oft nicht in der Lage, Yards und Punkte zu verhindern. Charlie Weis entschloss sich daher, den Hauptverantwortlichen für seine Defense, den Defensive Coordinator, auszutauschen.

Auf den erfahrenen Rick Minter folgt nun ein "grüner Junge". Corwin Brown ist jung und extrem ehrgeizig. In der NFL, wo er bis zuletzt tätig war, galt er als neuer Stern am Coaching Himmel. Allerdings hat er noch nicht als Defensive Coordinator gearbeitet. Man muss abwarten, wie sich dies in den nächsten Monaten auswirkt.

Den Respekt seiner Spieler hat er jedenfalls schon mal. Und nun geht es für ihn in erster Linie darum, seinen Schützlingen die richtige Einstellung zu vermitteln, die sie auf dem Platz an den Tag legen sollen. Und dazu kommt dann noch eine grundlegende Änderung in der Philosophie: Bis zum letzten Jahr agierten die Irish mit der üblichen 4-3 Defense. Das bedeutet, dass vier Defensive Line Spieler und drei Linebacker auf dem Platz stehen. Das wird anders. Charlie Weis entschloss sich zu einem Wechsel zur 3-4 Defense (drei Line Spieler, vier Linebacker). Er glaubt, damit die Talente seiner Spieler am Besten nutzen zu können.

Aber was wie ein reines Zahlenspiel aussieht hat doch tiefgreifendere Auswirkungen: Ein Line Spieler ist schwerer als ein Linebacker. Dafür ist letzterer athletischer. Um nun gegen die "schweren Jungs" der gegnerischen Offensive Line bestehen zu können, bedarf es Linebacker, die Gewicht und Athletik mitbringen.

Es wird in jedem Fall interessant zu sehen, wie die Spieler mit dem neuen System zurechtkommen, und wie sie sich gegen hochkarätige Gegner zu behaupten wissen.

Positionswechsel

In jedem Jahr gibt es einige Spieler, die andere Positionen wechseln. Bei den Irish ist das in diesem Jahr nicht anders. Offiziell sind bislang zwei Positionswechsel bekannt. Aber erfahrungsgemäß können im Verlaufe des Trainingslagers durchaus noch weitere hinzukommen.

Travis Thomas kehrt auf seine ursprüngliche Runningback Position zurück. Das war ganz bestimmt keine Überraschung. Nach dem Weggang des etatmäßigen Runningbacks (Darius Walker) wollte Charlie Weis die "jungen Wilden" nicht ganz allein lassen, und ihnen einen erfahrenen Spieler zur Seite stellen. Natürlich wird erwartet, dass die Jungen, und hier ganz besonders James Aldridge und Robert Hughes, im Verlaufe der Saison mehr und mehr Spielanteile erobern und Akzente setzen.

Chris Stewart wechselt von der Offensive Guard Position in die Defense. Er wird in der kommenden Saison als Defensive Tackle versuchen, die dort entstandenen Lücken zu füllen. Rein vom Gewicht her sollte er dazu in der Lage sein. Auch wenn er in den vergangenen Monaten rund 60 Pfund abgespeckt hat, so wiegt er doch immer noch mehr als 300 angelsächsiche Pfund. Vermutlich wird er in der neuen 3-4 Defense die Position des Nose Tackle (mittlerer Defensive Lineman, der dem gegnerischen Center gegenübersteht) eingesetzt.

Wer schafft den Sprung ins Team?

Zum Schluss bleiben halt noch ein paar Fragen offen. Die wichtigste dieser Fragen ist sicher, wer wird neuer Quarterback der Irish. Brady Quinn hatte diese Position in den vergangenen vier Jahren inne und in dieser Zeit die Rekordbücher der Universität einer gründlichen Überholung unterzogen. Wer letztlich sein Nachfolger sein wird, er tritt in sehr große Fußstapfen.

In der vergangenen Saison galt eigentlich Evan Sharpley als der Nachfolger. Immerhin ist er der einzige, der bereits über Spielerfahrung verfügt. Aber inzwischen haben die anderen drei Kandidaten enorm aufgeholt, und laut Charlie Weis ist das Rennen völlig offen.

Sogar Jimmy Clausen wird als möglicher neuer Starting Quarterback genannt. Er ist zwar ein Freshman, aber er hat den Vorteil für sich, dass er bereits im Januar sein Studium in Notre Dame begonnen hat. Somit ist er beim Spring Camp dabei und kann Erfahrungen sammeln und die Coaches von seinen Qualitäten überzeugen.

Aber von den Irish Fans wird ein anderer hoch gehandelt: Demetrius Jones kam im vergangenen Herbst nach Notre Dame und geht somit in seine zweite Saison mit den Irish. Für ihn sprechen drei Dinge: Erstens: er verfügt über ein riesiges Selbstvertrauen (das ganz sicher begründet ist, da er sehr talentiert ist). Zweiten: Er ist ein Leader - und vor allem einer, der weiß, wie man Spiele gewinnt. Gerade in der in diesem Jahr "grünen" Offense der Irish ist dies ganz sicher nicht zu vernachlässigen. Und drittens: Er ist ein sogenannter "Dual-Threat Quarterback", also einer, der nicht nur werfen sondern auch Yards selbst erlaufen kann. Und dies wiederum sollte für einen kreativen Offense Coach wie Charlie Weis allemal ein Argument sein.

Der Vierte im Bunde ist Zach Frazer. Er hat in der Highschool in erster Linie mit seinem Wurfarm auf sich aufmerksam gemacht. Ein "Field General", wie es Brady Quinn bei den Irish war. Also ist er ganz bestimmt nicht aus dem Rennen. Man darf gespannt sein, wer das Rennen letztendlich machen wird.

Die Runningbacks stehen kaum weniger im Blickpunkt. Nach dem Weggang von Darius Walker ruhen die Erwartungen der Fans nun auf den jungen Spielern. Wie bereits erwähnt, wurde denen mit Travis Thomas ein Leitwolf vorangestellt. Der hat bereits bewiesen, dass er erfolgreich mit dem Ball laufen kann. Andere müssen diesen Beweis erst noch antreten. Allen voran ist hier James Aldridge zu nennen, der bereits im vergangenen Jahr sehr gute Ansätze zeigte, als er immer wieder eingewechselt wurde und so wertvolle Erfahrungen sammeln konnte. Dies gilt auch für Speedster Munir Prince. Der konnte seine Chancen jedoch nicht in gleichem Maße nutzen. Aber für beide gilt: Sie sind jetzt ein Jahr mit dabei und können nur noch besser werden.

Aber die Konkurrenz schläft nicht. Im August werden zwei weitere hoffnungsvolle Ballträger in Notre Dame ihr Studium aufnehmen: Robert Hughes, der kraftvolle Powerback, der die schweren Yards durch die Mitte holt, und Armando Allen, ein blitzschneller Wirbelwind, der mit seinem enormen Antritt zu einer Gefahr für jeden Gegner wird. Beide sollten in der Lage sein, bereits in diesem Jahr Spielanteile zu bekommen. Auch hier wird es spannend werden.

Die beiden erfolgreichsten Wide Receiver in der Geschichte der Universität haben im vergangenen Jahr ihre College Football Karriere beendet: Jeff Samardzija und Rhema McKnight belegen Spitzenplätze in allen wichtigen Passempfängerstatistiken von Notre Dame. Sie werden unmöglich gleichwertig zu ersetzen sein. Lediglich David Grimes konnte in der vergangenen Saison mit ansprechenden Leistungen auf sich aufmerksam machen. Der Junior (Spieler im dritten Jahr) wird damit der erfahrenste Passempfänger bei den Irish sein. Aber Charlie Weis hat im vergangenen Jahr eine ganze Reihe vielversprechender Talente unter den Golden Dome geholt: George West (wurde bereits sporadisch eingesetzt, hat aber in erster Linie als Kickoff Returner auf sich aufmerksam gemacht), Rob Parris, Richard Jackson und Barry Gallup. Vom Talent her muss einem hier nicht bange werden. Und da ist ja auch noch einer, den man kaum noch auf der Rechnung hat: D.J. Hord galt vor zwei Jahren als der kommende Star im Team. Aber Verletzungen (zuletzt ein Achillessehnenriss) warfen ihn immer wieder zurück. Nun ist er erstmals beschwerdefrei und kann in den Kampf um die beiden Startplätze eingreifen.

In der Offensive Line müssen drei Positionen neu besetzt werden. Nachdem Center John Sullivan sich entschlossen hat, ein fünftes Jahr in Notre Dame "dranzuhängen", ist ein fast völliger Neuaufbau nicht erforderlich. Neben ihm ist Right Tackle Sam Young eine feste Größe. Im Moment ist er für die rechte Seite vorgesehen. Es würde aber auch niemanden erstaunen, wenn er auf die linke Seite wechseln würde (um die Blind Side seines Quarterbacks zu schützen).

Die drei zur Disposition stehenden Positionen (beide Guards und eine Tackle-Position) werden wohl mit jungen Spielern besetzt werden. Nachdem die Irish in den Jahren vor Charlie Weis nicht in der Lage waren, Offensive Line Spieler nach Notre Dame zu holen, klafft dort halt jetzt eine Lücke. Aber vom Talent her sind doch etliche Spieler in der Lage, einen der Startplätze zu erobern.

In der Defense muss die Line neu aufgebaut werden. Vom Team des Vorjahres ist dort nur noch Trevor Laws übriggeblieben. Mit dem Wechsel zur 3-4 Defense werden zwar weniger Line Spieler benötigt, aber die sollten dann doch in der Lage sein, die gegnerische Offensive Line in Schach zu halten. Nach dem Wechsel von Chris Stewart in die Defense sind zunächst einmal zwei Positionen in guten Händen. Mit Pat Kuntz und Darrell Hand stehen aber noch zwei talentierte Defensive Tackles zur Verfügung. Und auch die beiden Defensive Ends John Ryan und Justin Brown verfügen bereits über Wettkampferfahrung.

Im Linebacker Bereich gibt es in diesem Jahr personell keinen Engpass. Acht Spieler stehen im Spring Camp zur Verfügung, allen voran Maurice Crum jr. und Joe Brockington. Diese beiden sind ganz sicher gesetzt. Daneben stehen mit Toryan Smith, Scott Smith und Morris Richardson vielversprechende Talente bereit, die beiden übrigen Positionen zu besetzen. Und mit Brian Smith und Steve Paskorz werden im Spätsommer zwei weitere Hoffnungsträger hinzustoßen.

Das Defensive Backfield schließlich verfügt derzeit über soviel Leistungstiefe, dass die beiden Abgänger Chinedum Ndukwe und Mike Richardson vollwertig ersetzt werden können. Bei den Cornerbacks ist ganz sicher micht Darrin Walls und Raeshon McNeill zu rechnen. Aber auch Freshman Gary Gray sollte hier nicht vergessen werden, gehört er doch zu denen Neulingen, die bereits im Januar ihr Studium in Notre Dame begonnen haben. Favorit für die freigewordene Free Safety Position sollte zunächt David Bruton sein, weil der bereits über Spielerfahrung verfügt. Aber dahinter lauern einige junge und hungrige Nachwuchsspieler, die man auf der Rechnung haben sollte: Sergio Brown, Kyle McCarthy und Ray Herring.

Blue-Gold Game am 21. April

Das Spring Camp endet am Samstag, dem 21. April mit dem Blue-Gold Game, einem Trainingsspiel im Notre Dame Stadium - vor Publikum (mehr zu dem Thema).

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