Nächstes Spiel am 16.11.2024 im Notre Dame Stadium gegen VIRGINIA
Wenn man nach einem Grund für diese unnötige Schlappe sucht, sollte man den ganz sicher nicht bei der Defense suchen. Die hatte - insbesondere in der ersten Halbzeit - über weite Strecken des Spiels mit dem Rücken zur Wand gestanden. Immer wieder kamen die Gastgeber in hervorragender Feldposition in Ballbesitz. Dass die Irish um Inside Linebacker Mike Goolsby da nur 13 Punkte in den ersten 30 Minuten zuließen, ist eigentlich kaum vorstellbar.
Das Laufspiel der Gastgeber fand nicht statt. Gerade mal 22 Yards ließen die Irish zu. Und auch durch die Luft schafften die Gastgeber nur drei lange Pässe, von denen einer jedoch direkt zum Touchdown führte, und ein anderer bis an die 5 Yard Linie kam. Von dort aus schafften die Cougars im nächsten Spielzug einen Touchdown.
Ach ja, einen Touchdown schaffte die Defense dann auch noch. Gut acht Minuten vor Ende der Partie returnierte Cornerback Preston Jackson eine Interception über 38 Yards bis in die gegnerische Endzone.
In der Offense dagegen gab es zuviele Ausfälle. So fand die Offensive Line nie ein probates Mittel gegen die ständigen Blitzes der Cougars. Klar, dass Quarterback Brady Quinn da keinen leichten Stand hatte. Aber auch der hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Gleich dreimal landeten seine Pässe beinahe beim Gegner. Und etliche andere Pässe kamen ungenau und landeten unvollständig auf dem Rasen des LaVell Edwards Stadiums.
Rechnet man nun noch dazu, dass auch Rhema McKnight beileibe nicht seinen besten Tag erwischt hatte und einige fangbare Bälle nicht unter Kontrolle brachte, kann man sich vorstellen, dass das Passspiel der Irish nicht die erhoffte Effizienz hatte.
Tja, und ein Laufspiel hatten die Irish an diesem Abend nicht. Ganze 11 Yards netto brachten die Runningbacks der Irish zuwege, die allerdings ohne ihren etatmäßigen Starter Ryan Grant auskommen mussten. Der hatte seine Oberschenkelzerrung wohl doch noch nicht restlos auskuriert und verfolgte das Geschehen von der Seitenlinie aus. Die Irish Coaches werden in der kommenden Woche hier noch ein Menge Arbeit haben. Und insbesondere die Offensive Line, die immerhin ab und an ihr Können aufblitzen ließ, muss sich erheblich steigern und vor allem konstant gute Leistungen bringen, wenn die Irish gegen die kommenden stärkeren Gegner eine Chance haben wollen ...
Unter diesen Voraussetzungen war die Defense der Irish umso mehr gefordert. Die ließ bereits beim ersten Ballbesitz der Gastgeber einen 50 Yard Pass zu. Damit stand BYU unmittelbar vor der Endzone der Irish, und der Touchdown war da nur noch Formsache.
Das sollte jedoch das einzige Big Play der Gastgeber im ersten Durchgang bleiben. Fortan ließen die Irish nur noch zwei Fieldgoals (eines aus 53 Yards Entfernung) zu. Somit kam des öfteren Matt Payne aufs Spielfeld. Er ist Punter und Kicker der Cougars und - das unterstrich er an diesem Abend nachdrücklich - auf diesen Positionen wohl im Moment der Beste. Seine Punts verschafften den Irish ein ums andere Mal schlechte Feldpositionen und verhinderten so, dass die Irish vor dem Ende der ersten Halbzeit auf die Anzeigetafel kamen. Mit ihrem ersten Fieldgoal der Saison (D.J. Fitzpatrick aus 21 Yards) schlossen sie eine Angriffsserie über 80 Yards erfolgreich ab, und nur die am Ende fehlende Zeit verhinderte in dieser Phase einen Touchdown.
Nach der Pause übernahm die Defense zunächst die Kontrolle auf dem Spielfeld. Das Laufspiel der Cougars wurde völlig abgemeldet. Allerdings schafften es die Irish nicht, ausreichend Druck auf den BYU Spielmacher zu machen. Der hatte in dieser Phase des Spiels so immer wieder Zeit, nach einem Receiver zu suchen. Und mit einem Big Play, einem 42 Yard Pass zum Touchdown erhöhte er Mitte des dritten Viertels die Führung seiner Mannschaft auf 20-3.
Das Spiel schien gelaufen, zumal die Defense der Cougars nach wie vor sehr erfolgreich das Angriffsspiel der Irish unterband.
Aber da die eigene Offense gegen die Irish Defense ebenfalls chancenlos war, musste BYU - diesmal tief in der eigenen Hälfte - punten. Der Punt ging bis zur 40 Yard Linie der Irish und wurde von Rhema McKnight bis an die eigene 46 Yard Linie returniert. Und dort kamen die Irish wieder in Ballbesitz. Allerdings sollte die Angriffsserie diesmal sehr kurz sein. Nur ein Spielzug, um genau zu sein. Brady Quinn nutzte die aggressive Defense der Gastgeber diesmal geschickt aus und warf einen Screen-Pass auf Rhema McKnight. Und der lief diagonal über das Feld und machte sich an der rechten Seitenlinie auf und davon, bis in die Endzone der Cougars. Nach diesem 54 Yard Touchdown waren die Irish plötzlich wieder im Spiel.
Dieses Erfolgserlebnis schien insbesondere die Defense der Irish beflügelt zu haben. Die spielte nun mit noch mehr Biss und setzte den Spielmacher der Gastgeber ein ums andere Mal mächtig unter Druck. Der BYU Quarterback (Matt Berry) zeigte Wirkung. Seine Pässe kamen längst nicht mehr so präzise und landeten immer wieder am Boden. Ein Pass jedoch landete in den Armen von Cornerback Preston Jackson, der die Interception in einen Touchdown verwandelte. Der neue Spielstand lautete gut acht Minuten vor Schluss: BYU 20, Notre Dame 17.
Dummerweise waren das dann auch die letzten Punkte der Partie. Die Irish brachten noch zweimal ihre Offense aufs Feld. Aber Brady Quinn hatte - wie bereits erwähnt - nicht seinen allerbesten Tag erwischt. Einige seiner Pässe landeten am Boden und die Irish schafften keine neuen First Downs. So konnten die Gastgeber letztendlich die Spieluhr herunterlaufen lassen und sich über einen sicherlich verdienten Sieg über Notre Dame freuen.
BYU | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 15 | 13 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 15 | 13 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 35 | 21 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 73 | 38 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 51 | 27 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 22 | 11 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 0,6 | 0,5 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 263 | 265 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 33 | 47 |
Vollständige Pässe | 22 | 26 |
Komplettierungsrate | 66,7% | 55,3% |
Interceptions | 1 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 8,0 | 5,6 |
Anzahl Spielzüge | 68 | 68 |
Raumgewinn gesamt | 285 | 276 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,2 | 4,1 |
Fumbles | 3, verloren: 1 | 2, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 9 (74 yards) | 7 (55 yards) |
Ballbesitz | 33:32 | 26:28 |
Dabei hatte das Spiel doch eigentlich so begonnen wie es die Football-Experten erwartet hatten: Die Gäste aus Michigan dominierten zunächst, konnten jedoch bis zur Halbzeitpause lediglich drei Fieldgoals erzielen. In Halbzeit zwei übernahmen dann die Hausherren so langsam das Kommando auf dem Spielfeld des Notre Dame Stadiums. Und am Ende sah man an der Seitenlinie der Gäste, die mit so großen Erwartungen angereist waren, nur noch lange Gesichter.
Denen ging es aber auch nicht besser, so dass bereits kurze Zeit später wieder die Offense der Irish aufs Spielfeld kam. Es folgte die erste von insgesamt drei Interceptions von Brady Quinn, und damit waren die Gäste an der 37 Yard Linie der Irish erneut in Ballbesitz. Punkte waren da eigentlich kaum mehr zu vermeiden. Allerdings konnte Notre Dame's Defense einen Touchdown verhindern, so dass sich die Wolverines mit einem (38 Yard) Fieldgoal begnügen mussten.
Auch die dritte Angriffsserie der Irish dauerte nicht lange. Erneut konnte kein First Down erzielt werden und Punter D.J. Fitzpatrick kam wieder zum Einsatz. Es folgte die erste längere Angriffsserie des Spiels. Die Wolverines starteten an der eigenen 47 Yard Linie und marschierten in Richtung Irish Endzone. Substanzielle Raumgewinne wurden jedoch nur durch die Luft erzielt. Das Laufspiel der Wolverines wurde von der Irish Defense weitestgehend abgemeldet.
Immerhin kamen die Gäste bis an die 16 Yard Linie der Irish. Aber erneut mussten sie sich mit dem Trostpreis, einem Fieldgoal (33 Yards) begnügen. Kurze Zeit später war das erste Vietel beendet. Der Spielstand lautete: Michigan 6, Notre Dame 0.
Nach dem ersten Seitenwechsel, die Irish waren in Ballbesitz und standen an der eigenen 21 Yard Linie, überraschte Tyrone Willingham mit der Einwechslung von Darius Walker, der so also zu seinem ersten Einsatz im Irish Trikot kam. Und er sollte in der Partie noch eine besondere Rolle spielen. Auf jeden Fall sorgte er mit Läufen für 1, 5, 7, 1 und 4 Yards dafür, dass die Angriffsserie der Irish weiterging und erstmals in die Hälfte des Gegners führte. Kurz hinter der Mittellinie war dann jedoch Schluss und die Irish mussten erneut punten. Aber immerhin konnten die Irish Fans im Stadion einige gute Ansätze beobachten.
Die Wolverines, in der AP (Associated Press) Rangliste immerhin auf Platz 8 geführt, bissen sich einmal mehr an der starken Defense der Irish die Zähne aus. Nach nur drei Angriffsversuchen mussten sie punten.
Die Irish kamen an ihrer eigenen 30 Yard Linie in Ballbesitz. Und was nun folgte war ein erstes Highlight der Offense. Nach einem perfekt ausgeführten Play Action Manöver, auf das fast alle im Stadion hereingefallen waren, warf Brady Quinn seinen ersten tiefen Pass. Seine Anspielstation war Maurice Stovall, der bis dahin kaum in Erscheinung getreten war. Diesmal jedoch funktionierte das Zusammenspiel perfekt, und der lange Wide Receiver der Irish konnte erst nach 49 Yards Raumgewinn gestoppt werden. Irgendwie hatte man das Gefühl, als hätte es "klick" gemacht in der Offense der Irish, denn plötzlich lief die Angriffsmaschine der Männer in Blau und Gold. Darius Walker erzielte mit seinen Läufen weitere 15 Yards Raumgewinn, und so standen die Irish plötzlich an der 3 Yard Linie der Gäste. Drei Angriffsversuche später standen sie dann an der 1 Yard Linie, hatten aber den 4. Versuch. In dieser Situation entschied Tyrone Willingham, auf das Fieldgoal zu verzichten und den Versuch auszuspielen. Aber leider gelang der Versuch nicht und die Wolverines kamen an der eigenen 1 Yard Linie in Ballbesitz (Turnover On Downs).
Die Irish schafften zwar keine Punkte, aber sie hatten den Gegner jetzt in denkbar schlechter Feldposition. Und die Defense um Inside Linebacker Mike Goolsby war an diesem Tag bärenstark. Sie enttäuschte ihren Head Coach auch diesmal nicht. Michigan schaffte kein First Down und musste aus der eigenen Endzone heraus punten. Damit kamen die Irish wieder in sehr guter Feldposition in Ballbesitz, das umso mehr als Carlyle Holiday, der an diesem Tag als Puntreturner eingesetzt wurde, den Ball bis an die 30 Yard Linie der Wolverines returnierte.
Alles war vorbereitet für die ersten Punkte der Partie für Notre Dame, da passierte das Malheur: Brady Quinn warf seine zweite Interception und brachte die Gäste damit an deren 20 Yard Linie wieder in Ballbesitz. Die starteten von dort eine erfolgversprechende Angriffsserie mit einem 45 Yard Pass auf Braylon Edwards als Highlight. Aber erneut schafften sie es nicht in die Endzone der Irish. An der 5 Yard Linie war Schluss, und der Kicker musste zum dritten Mal aufs Feld kommen und seines Amtes walten. das 22 Yard Fieldgoal war eher eine Formsache und bedeutete den Spielstand zur Halbzeit: Michigan 9, Notre Dame 0.
Dieses Erfolgserlebnis schien auch die Defense beflügelt zu haben, denn die gingen anschließend mit noch mehr Enthusiasmus zu Werke. So dauerte die nächste Angriffsserie der Gäste nicht sehr lange. Und so kam Notre Dame schnell wieder in Ballbesitz. Allerdings hatte Brady Quinn Pech mit einem seiner Pässe. Der landete beim Gegner. Nach dieser dritten Interception standen die Gäste plötzlich an der 44 Yard Line der Irish. Und wieder konnten sie das Missgeschick der Gastgeber in eigene Punkte ummünzen. Aber wieder sprang nur der Trostpreis, ein (47 Yard) Fieldgoal heraus.
Trotz des vierten Fieldgoals des Tages war nicht zu übersehen, dass das Spiel "gekippt" war. Die Irish wurden jetzt immer stärker und zwangen die Gäste zu Fehlern. Der erste Fehler kam in Form einer Interception von Wolverines Quarterback Chad Henne an der eigenen 29 Yard Linie. Dwight Ellick stand goldrichtig und fing den Ball ab. So kamen die Irish tief in der Hälfte des Gegners wieder in Ballbesitz. Aber bevor zählbare Ergebnisse notiert werden konnten war zunächst einmal das dritte Viertel beendet. Beim Spielstand von 12-7 für Michigan wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt.
Die Irish standen bereits an der 25 Yard Linie der Wolverines. Zwei vollständige Pässe für 7 und 12 Yards auf Maurice Stovall, der einen großen Tag erwischt hatte, brachten die Irish bis zur 6 Yard Linie. Und von dort aus "spazierte" Frischling Darius Walker, unterstützt durch tolle Blocks von Anthony Fasano und Billy Palmer zu seinem ersten Touchdown im Irish Trikot in die Endzone. Nach erfolgreichem Extrapunkt führten die Irish zum ersten Mal in dieser Partie, undzwar mit 14-12.
Kein Wunder, dass das altehrwürdige Notre Dame Stadium Kopf stand. Und die Begeisterung sollte bald noch größer sein. Die Gäste fanden in dieser Phase des Spiels nämlich kein Mittel gegen die Defense der Irish. Der nächste Punt wurde also fällig. Und der wurde von den Irish geblockt. Corey Mays sicherte das "Ei" an der 5 Yard Linie der Gäste. Und nur einen Angriffsversuch später waren die Irish erneut in der Endzone. Wieder war es Darius Walker, der diesmal geschickt einigen Tackles auswich und auf die Blocks seiner Mitspieler wartete. Dann lief er mit dem Ball im Arm in die linke Ecke der Endzone. Die Irish führten 21-12.
Aber das sollte es aus Sicht der Gäste noch immer nicht gewesen sein. Kurze Zeit später fing Michigan's Jason Avant einen Pass tief in der eigenen Hälfte. Ein hartes Tackling von Dwight Ellick sorgte dafür, dass er den Ball verlor. Und Ellick selbst war in der Lage, den Fumble zu sichern. Damit waren die Irish an der gegnerischen 40 Yard Linie schon wieder in Ballbesitz. Und wieder marschierten die Mannen um Spielmacher Brady Quinn unaufhaltsam in Richtung gegnerischer Endzone. Highlight der Angriffsserie war ein 27 Yard Pass auf Rhema McKnight. Und mit dem zweiten Touchdownpass des Irish Spielmachers (für 8 Yards auf Rashon Powers-Neal) schlossen die Gastgeber auch diesen Drive erfolgreich ab. Sie führten knapp sechs Minuten vor dem Ende mit 28-12.
Die Gäste schafften nun ihre erste und einzige erfolgreiche Angriffsserie in der zweiten Halbzeit. Und mit ihrem ersten Touchdown des Tages und erfolgreicher Two-Point-Conversion waren sie plötzlich wieder "dran". Allerdings hatten sie zu diesem Zeitpunkt keine Auszeit mehr zur Verfügung und zu spielen waren nur noch knapp zweieinhalb Minuten. Klar dass die Gäste in dieser Situation einen Onside Kick versuchen mussten. Aber der konnte von Maurice Stovall gesichert werden. Damit war die Partie praktisch entschieden. Die Irish liefen methodisch die Uhr herunter. Und als dann die Gäste doch noch einmal in Ballbesitz kamen (nach Punt von D.J. Fitzpatrick), da standen sie an der eigenen 20 Yard Linie und zu spielen waren nur noch 9 Sekunden. Einen Spielzug später, Michigans Wide Receiver Braylon Edwards war von Brandon Hoyte und Mike Goolsby getackelt worden, stand die Spieluhr auf Null, das Spiel war beendet.
Sicher gab es nicht viele, die vor dem Spiel einen solchen Ausgang ernsthaft vorausgesagt hatten. Immerhin ging es gegen das wohl beste Wide Receiver Corps in den USA. Und die Passverteidigung der Irish galt ja vor der Saison als talentiert aber unerfahren. Nun, das Defensive Backfield der Irish war in der Lage, die hochgelobten Passempfänger der Gäste in Schach zu halten. Da das Laufspiel der Wolverines genaugenommen nicht existent war (lediglich 56 Yards Raumgewinn ließen die Irish zu), standen die Gäste - spätestens nach der Halbzeit - gegen eine Mannschaft der Irish, die sich unbedingt für die hohe Niederlage vom Vorjahr revanchieren wollte, auf verlorenem Posten.
Und noch etwas macht Mut für diese Saison: Die Irish haben wieder eine Offense! Und das vor allem, weil sie offenbar einen Nachfolger für Julius Jones gefunden zu haben scheinen. Darius Walker krönte seine Premiere im Irish Trikot mit einem 100-Yard Spiel (31 Läufe für 115 Yards Raumgewinn und 2 Touchdowns). Damit war das Play Action Spiel der Irish plötzlich wieder wirkungsvoll. Und das Zusammenspiel von Brady Quinn mit seinen Receivern Maurice Stovall und Rhema McKnight klappt auch immer besser.
Schließlich und endlich musste Brady Quinn gegen Michigan nur 20 Pässe werfen. 40 mal schickten die Irish ihre Runningbacks auf die Reise für 135 Yards Raumgewinn. Notre Dame Football is Back !!!
Michigan | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 15 | 13 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 15 | 13 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 30 | 40 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 84 | 143 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 28 | 8 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 56 | 135 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 1,9 | 3,4 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 240 | 178 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 40 | 21 |
Vollständige Pässe | 25 | 10 |
Komplettierungsrate | 62,5% | 47,6% |
Interceptions | 1 | 3 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 6,0 | 8,5 |
Anzahl Spielzüge | 70 | 61 |
Raumgewinn gesamt | 296 | 313 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,2 | 5,1 |
Fumbles | 2, verloren: 2 | 2, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 6 (50 yards) | 5 (49 yards) |
Ballbesitz | 32:38 | 27:22 |
In sechs der letzten sieben Spiele gingen die Michigan State Spartans gegen die Irish als Sieger vom Platz. Das sorgte beim Gastgeber natürlich für eine breite Brust und riesiges Selbstvertrauen. Die Irish dagegen mussten der Football-Welt beweisen, dass der Sieg gegen Michigan in der Vorwoche keine Eintagsfliege war.
Nun, der Auftakt war für die Irish wenig verheißungsvoll und erinnerte nicht wenige Fans an die Partie des Jahres 1998. Genau wie damals gelang den Gastgebern nämlich ein Touchdown nach einem geblockten Punt. So führten die Spartans nach knapp drei Minuten bereits mit 7-0.
Aber anders als vor sechs Jahren ließen sich die Irish diesmal nicht den Schneid abkaufen. Im Gegenteil: In der Folgezeit übernahm die Defense der Irish das Kommando auf dem Spielfeld. Immer wieder gelang es ihr, den unerfahrenen Quarterback der Gastgeber Stephen Reaves unter Druck zu setzen. Und der Freshman zeigte bereits früh Wirkung. So servierte er den Gästen Mitte des ersten Viertels eine Interception, als er bei seinem Pass den Strong Safety der Irish, Tom Zbikowski übersah. Der sicherte das "Ei" und trug es 22 Yards zurück. Erst an der 13 Yard Linie der Gastgeber konnte er gestoppt werden. Und von hier aus hatte die Offense der Irish dann wenig Mühe, den ersten Touchdown zu erzielen. Bei einem vierten Versuch und einem halben Yard gelang es Quarterback Brady Quinn, die gesamte Defense des Gegners zu verladen. Er täuschte die Ballübergabe an seinen Runningback Ryan Grant an. Der machte sich auf den Weg in die Endzone. Und als die Spartans gemerkt hatten, dass der den Ball gar nicht hatte, war der junge Spielmacher bereits unberührt und beinahe unbemerkt in die Endzone spaziert.
Damit endete also die Parallele zum Spiel von 1998.
Die Spartans waren anschließend wieder in Ballbesitz. Und in dieser Phase des Spiels konnten sie mit ihrem Laufspiel ein ums andere Mal substanziellen Raumgewinn erzielen. Kurz vor dem Ende des ersten Viertels standen sie so an der 25 Yard Linie der Irish, und die Spartans Fans konnten den nächsten Touchdown ihrer Mannschaft kaum erwarten. In dieser Situation hatte Tom Zbikowski seine zweite große Szene in diesem Spiel. Bei einem Option Spielzug gelang es ihm, dem Runningback der Gastgeber den Ball aus den Armen zu reissen. Dann machte er sich mit dem Objekt der Begierde auf in Richtung Michigan State Endzone, die er nach 75 Yards erreichte. Damit waren die Irish zum ersten Mal in diesem Spiel in Führung gegangen, eine Führung, die sie nicht mehr abgeben sollten ...
Als wenige Augenblicke später zum ersten Mal die Seiten gewechselt wurden, lautete der Spielstand: Michigan State 7, Notre Dame 14.
In der Folgezeit dominierten die Männer in den Goldhelmen die Partie. Insgesamt drei Interceptions unterliefen dem jungen Spielmacher der Spartans. Und die Offense der Irish, die in den letzten Spielen immer erst in der zweiten Halbzeit aufwachte, war bereits im zweiten Viertel hellwach. Immer wieder überraschte sie die Defense der Gastgeber mit unerwarteten Spielzügen. Und Darius Walker knüpfte nahtlos an die gute Leistung der Vorwoche an. Für die nächsten Punkte der Partie sollte dann aber ein Big Play sorgen. Mitte des zweiten Viertels fand Brady Quinn seinen Wide Receiver Matt Shelton mit einem 35 Yards Pass zum dritten Touchdown der Irish.
Das blieben dann die einzigen Punkte im zweiten Viertel, und so führten die Irish bei Halbzeit mit 21-7, ein völlig ungewohntes Gefühl.
Trotzdem zeigte sich Head Coach Tyrone Willingham nicht ganz zufrieden. Zwei Turnover der Irish und der geblockte Punt lagen ihm schwer im Magen. Dazu kam eine Irish Defense, die zumindest phasenweise nicht sicher tackelte, und so ein erfolgversprechendes Laufspiel der Gastgeber ermöglichte.
Zu Beginn des dritten Viertels mussten die Irish nach einer kurzen Angriffsserie (Three And Out) den Ball wieder abgeben. Da sie aus der eigenen Endzone punten mussten, kamen die Spartans in guter Feldposition (in der Hälfte der Irish) aufs Feld. Mit einem neuen Quarterback - Drew Stanton war nach der Halbzeit ins Spiel gekommen - versuchten sie den Anschluss zu schaffen. Aber auch ihm gelang nichts zählbares. Dennoch schien die Partie zu gunsten der Gastgeber zu kippen, denn Michigan State's Defense konnte auch die zweite Angriffsserie der Irish schnell beenden. Wieder musste aus der eigenen Endzone gepuntet werden. Die Spartans kamen damit erneut (auf Höhe der 40 Yard Linie der Irish) in Ballbesitz. Und auf einmal lagen Punkte in der Luft. Michigan State stand nämlich plötzlich an der 25 Yard Linie der Irish. Und da sie über einen sicheren Kicker verfügen, schienen Punkte nur eine Formsache.
Der 42 Yard Versuch ging jedoch daneben, und so kam Notre Dame an der eigenen 25 Yard Linie in Ballbesitz. Und in knapp drei Minuten marschierten sie von dort bis in die Endzone der Gastgeber. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn ausschließlich mit Laufspiel kamen sie zu ihrem vierten Touchdown des Tages. Dabei wechselten sich Ryan Grant (der 30 Yards Raumgewinn erzielte) und Darius Walker (45 Yards) in schöner Gleichmäßigkeit ab. Die Offensive Line der Irish dominierte in dieser Phase der Partie das Geschehen auf dem Spielfeld. Und beim Stande von 28-7 sahen die Irish wie die sicheren Sieger aus.
Aber im Football ist beinahe alles möglich. Und wenn Notre Dame gegen Michigan State spielt, dann gilt das in ganz besonderem Maße. So auch an diesem Tag: Der nächste Kickoff wurde nämlich direkt in die Endzone der Irish returniert. Plötzlich wurde es im Stadion, in dem man wenige Augenblicke zuvor beinahe noch eine Stecknadel fallen hören konnte, wieder richtig laut. Die Spartans waren plötzlich wieder da und begannen die Aufholjagd.
Aber sie hatten ihre Rechnung ohne die Defense der Irish gemacht. Denn die konnten immer dann Turnover der Gastgeber produzieren, wenn es darauf ankam. So zu Beginn des Schlussviertels, als die Spartans bis an die 1 Yard Linie der Irish gekommen waren. In dieser Situation war es Corey Mays, der dem gegnerischen Runningback den Ball abjagen konnte, als der sich auf den Sprung über die Line Of Scrimmage in die Endzone machte. Das "Ei" fiel herrenlos in die Endzone und konnte von den Irish gesichert werden.
Und statt des Anschluss-Touchdowns gab es First Down Notre Dame an der eigenen 20 Yard Linie. Aber auch die Irish spielten beileibe nicht fehlerfrei. In der Folgezeit verloren auch sie noch einmal den Ball (Travis Thomas). Aber da die Defense der Irish den Ball kurz darauf zurückeroberte, war unter dem Strich "nichts passiert".
Was dann aber noch passierte war, dass die Spartans zu Beginn des Schlussviertels mit einem Fieldgoal den Rückstand auf 11 Punkte verkürzen konnten. 57 Sekunden vor Schluss der Partie hatte auch Irish Kicker D.J. Fitzpatrick, der zuvor mit einem Versuch gescheitert war, sein Erfolgserlebnis. Aus 23 Yards schickte er das "Ei" durch die Torstangen und erhöhte damit den Vorsprung wieder auf 14 Punkte.
Michigan State kam noch einmal heran. Aber ihr Touchdown, übrigens der erste des Tages gegen die Defense der Irish, kam zu spät. Zu spielen waren da nämlich nur noch 9 Sekunden. Und als die heruntergetickt waren, konnte an der Seitenlinie der Irish gefeiert werden ...
Unter dem Strich war es eine packende Partie, die jedoch von zahlreichen Ballverlusten geprägt war. So verloren die Irish dreimal den Ball, die Spartans sogar sechsmal.
Auf Seiten der Irish war natürlich Tom Zbikowski der Spieler des Tages. Immerhin hatte er mit seiner frühen Interception den ersten Touchdown vorbereitet und den zweiten mit seinem Fumble Return selbst erzielt. Aber man kann der gesamten Defense eine gute Leistung bescheinigen. Über weite Strecken der Partie konnte sie das Geschehen auf dem Spielfeld kontrollieren. Und auch als die Spartans nach dem Kick Return Touchdown plötzlich Vorteile zu haben schienen, konnten sie sich nicht entscheidend gegen das Abwehrbollwerk in Blue And Gold durchsetzen.
Auf der anderen Seite zeigte Quarterback Brady Quinn ein gutes Spiel. Zwar lassen die nackten Zahlen (24 Pässe, davon 11 vollständig, 1 Interception) anderes vermuten, aber der Touchdown Pass im zweiten Spielviertel schlägt positiv zu Buche, ebenso die zahlreichen vollständigen Pässe bei dritten Versuchen und lang. Er ist ganz sicher auf einem guten Weg.
Aber auch die Offensive Line hat eine deutlich positive Tendenz. Über weite Strecken der Partie kontrollierte sie die Line Of Scrimmage. Schließlich muss man noch zwei Akteure hervorheben: Darius Walker knüpfte nahtlos an seine Vorstellung der Vorwoche an. Am Ende fehlten ihm nur 2 Yards an seinem zweiten 100-Yard-Spiel. Und als Passempfänger wird Matt Shelton immer besser. Der Speedster erzielte nicht nur seinen zweiten Saison-Touchdown. Mit seinen drei Passfängen schaffte er bemerkenswerte 123 Yards Raumgewinn. Schließlich und endlich muss man konstatieren, dass die Irish wieder eine schlagkräftige Offense besitzen. 388 Yards Raumgewinn gegen Michigan State belegen das eindrucksvoll ...
Michigan State | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 18 | 19 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 18 | 19 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 35 | 48 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 179 | 194 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 14 | 21 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 165 | 173 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 4,7 | 3,6 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 176 | 215 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 34 | 24 |
Vollständige Pässe | 15 | 11 |
Komplettierungsrate | 44,1% | 45,8% |
Interceptions | 3 | 1 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 5,2 | 9,0 |
Anzahl Spielzüge | 69 | 72 |
Raumgewinn gesamt | 341 | 388 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,9 | 5,4 |
Fumbles | 5, verloren: 3 | 2, verloren: 2 |
Strafen (Yards) | 3 (20 yards) | 4 (22 yards) |
Ballbesitz | 25:59 | 34:01 |
Bei herrlichem Herbstwetter kamen die Gäste zuerst in Ballbesitz. Aber bereits in dieser frühen Phase des Spiels zeigte sich, dass die Defense der Irish an die überragenden Leistungen der letzten Spiele anknüpfen wollte. Das Laufspiel der Huskies war zunächst nicht existent. Und mit den Pässen hatte der Spielmacher der Gäste kein Glück. So musste Washington bereits nach drei Angriffsversuchen punten.
Aber auch die Irish, die auf Ryan Grant und Maurice Stovall verzichten mussten, rissen in ihrer ersten Angriffsserie keine Bäume aus. Vorwiegend mit Laufspiel, das an diesem Tag in erster Linie von Darius Walker erledigt wurde, versuchten sie Raumgewinn zu erzielen. Aber die Defense der Gäste war insbesondere gegen den Lauf sehr stark und ließ nur ein First Down zu. Also mussten auch die Irish punten.
Die zweite Angriffsserie der Huskies dauerte etwas länger. Immerhin gelang ihnen das erste First Down. Aber dabei blieb es dann auch. Nach einem etwas zu kurz geratenen Punt der Gäste kam Brady Quinn mit seiner Offense an der 45 Yard Linie der Huskies in Ballbesitz. Und diese gute Feldposition wurde von den Irish optimal genutzt. Nur fünf Spielzüge brauchten sie, um zum ersten Mal in die Endzone der Gäste zu gelangen. Mit einem 26 Yard Pass auf Matt Shelton beendete Brady Quinn diese Angriffsserie. Nach erfolgreichem Extrapunkt von D.J. Fitzpatrick führten die Irish Mitte des ersten Viertels mit 7-0.
In der Folgezeit wechselte das Angriffsrecht einige Male, ohne dass sich am Spielstand etwas änderte. Dann aber, kurz vor dem Ende des ersten Viertels, sollten sich die Ereignisse überschlagen. Zunächst starteten die Irish an ihrer eigenen 35 Yard Linie eine neue Angriffsserie. Die begann mit einem 7 Yard Raumverlust nach einem Lauf von Darius Walker. Aber danach ging es nur noch in eine Richtung, nämlich in die Endzone der Huskies. Und wieder sollte die Kombination Brady Quinn / Matt Shelton für die Punkte verantwortlich sein. Mit einem schönen 27 Yard Pass fand der Spielmacher der Irish nämlich seinen neuen Lieblings-Receiver in der Endzone zum 14-0. Zu spielen waren da noch 17 Sekunden im ersten Viertel. Aber es sollten noch nicht die letzten Punkte in diesem Spielabschnitt gewesen sein.
Die Gäste leisteten sich nämlich bei ihrem ersten Angriffsversuch einen Ballverlust. Trevor Laws krönte seine Galavorstellung an diesem Tage mit einem forcierten und eroberten Fumble auf Höhe der 18 Yard Linie der Huskies. Und von dort benötigten die Irish dann nur einen Versuch um erneut in die Endzone zu gelangen. Diesmal war es Tight End Anthony Fasano, der den 18 Yard Pass seines Quarterbacks in der Endzone fing. Und als unmittelbar danach zum erstenmal die Seiten gewechselt wurden, lautete der Spielstand: Washington 0, Notre Dame 21.
Im zweiten Viertel setzte sich das überlegene Spiel der Irish fort. Zunächst jedoch waren die Gäste an der Reihe. Sie konnten ihre erste Angriffsserie im zweiten Viertel erfolgreich abschließen. Und auch wenn es nur ein Fieldgoal war, sie waren auf der Anzeigetafel.
Aber die Freude über die Anschlusspunkte sollte nicht allzu lange dauern. Denn auch die Irish schlossen ihre nächste Serie erfolgreich ab. An der eigenen 35 Yard Linie kam Brady Quinn mit seiner Offense in Ballbesitz. Und mit Läufen von Darius Walker und Pässen auf verschiedene Passempfänger arbeiteten sich die Irish langsam nach vorne. Die letzten 15 Yards überbrückten die Irish mit einem Pass auf Anthony Fasano, der so zu seinem zweiten Touchdown an diesem Tage kam. Nach erfolgreichem Extrapunkt führten die Irish mit 28-3. Und Brady Quinn hatte mit seinen vier Touchdownpässen einen Schulrekord eingestellt.
In der Folgezeit plätscherte das Spiel dahin. Die Huskies konnten sich gegen die bärenstarke Defense der Irish nicht durchsetzen, und die Gastgeber ließen es nun etwas ruhiger angehen. Immerhin kam Notre Dame kurz vor der Halbzeitpause noch einmal in Reichweite für ein Fieldgoal. Und D.J. Fitzpatrick ließ sich die Chance nicht entgehen. Aus 45 Yards Entfernung traf er sicher zum Halbzeitstand von 31-3 für die Irish.
Die Männer in Blue And Gold konnten mit dem guten Gefühl, das Spiel zu kontrollieren, in die Kabine gehen. Dummerweise hatten einige im Team die Partie offenbar bereits abgehakt. Wie anders ist es sonst zu erklären, dass nach der Pause in der Offense nicht mehr viel gelingen wollte. Brady Quinn wirkte in dieser Phase des Spiels unkonzentriert und verwarf etliche leichte Pässe, die im ersten Durchgang noch beim Mitspieler ankamen. Auf der anderen Seite waren die Gäste bemüht, weitere Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen um das Ergebnis für sie erträglicher zu gestalten. Mit neuem Quarterback versuchten sie dies. Allerdings muss erwähnt werden, dass sich einige Leistungsträger verletzt hatten und nicht mehr mitspielen konnten. So waren beide Starting Wide Receiver und der Fullback aus dem Spiel.
Sie kamen auch noch dreimal in die Nähe der Irish Endzone. Allerdings gingen zwei Fieldgoalversuche daneben, und zu Beginn des Schlussviertels standen sie bei einem vierten Versuch und Goal an der 11 Yard Linie der Irish. Aber auch in dieser Situation blieb die Irish Defense Sieger.
Und im unmittelbaren Gegenzug brauchten die Irish dann drei Spielzüge um ihren - an diesem Tage - letzten Touchdown zu erzielen. Zunächst fand Brady Quinn mit einem tiefen Pass seinen Wide Receiver Rhema McKnight. Der Spielzug brachte 53 Yards Raumgewinn ein. Anschließend wurde Darius Walker mit zwei Läufen auf die Reise geschickt, und der zweite endete halt in der Endzone.
Nach dem letzten Touchdown der Partie stand es 38-3 für die Irish. Die Stammspieler hatten damit Feierabend. In der noch verbleibenden Spielzeit konnten die Ersatzspieler wertvolle Erfahrungen sammeln. Unter anderen kamen Quarterback David Wolke und Runningback Justin Hoskins so zu ihren ersten Einsätzen.
Insgesamt gesehen wurden die Irish ihrer Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. Die Defense hatte einmal mehr den Gegner unter Kontrolle. Insgesamt fünf Turnover wurden forciert. Das Defensive Backfield entwickelt sich immer mehr zu einem Aktivposten im Team. So wurden nur 17 der 44 Pässe der Gäste komplettiert. Auf der anderen Seite brillierte die Offense nur in der ersten Halbzeit. Da allerdings zeigten die Schützlinge von Tyrone Willingham, dass sie die West Coast Offense jetzt verstanden haben. Das sollte Mut machen für die nächsten schweren Spiele.
Washington | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 20 | 22 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 20 | 22 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 34 | 46 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 137 | 164 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 25 | 18 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 112 | 146 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 3,3 | 3,2 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 223 | 266 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 44 | 32 |
Vollständige Pässe | 17 | 17 |
Komplettierungsrate | 38,6% | 53,1% |
Interceptions | 1 | 1 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 5,1 | 8,3 |
Anzahl Spielzüge | 78 | 78 |
Raumgewinn gesamt | 335 | 412 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,3 | 5,3 |
Fumbles | 5, verloren: 4 | 1, verloren: 0 |
Strafen (Yards) | 6 (55 yards) | 10 (101 yards) |
Ballbesitz | 28:03 | 31:57 |
Bei herrlichem Spätsommerwetter erwarteten die 80.795 Zuschauer im (zum 176. Mal in Folge ausverkauften) Stadion eine packende Partie. Aber am Ende sahen sie, zumindest über weite Strecken des Spiels, eine recht einseitige Begegnung zweier alter Rivalen, die an diesem Tage ungleich waren. Die Gäste aus Purdue waren den Irish in allen Belangen überlegen und dominierten die Partie eindeutig. Dazu kam, dass die "Schiedsrichter", die wie die Boilermakers aus der Big Ten Conference kommen, den Gästen sehr wohlgewonnen waren. So gaben sie einen Touchdown, der eigentlich keiner war.
Aber das war an diesem Tage nicht spielentscheidend. Purdue, in dieser Saison noch ungeschlagen, kam mit der Empfehlung, die beste Offense im Lande zu besitzen, nach Notre Dame. Dagegen galt ihre Defense vor der Saison als große Unbekannte, da sie sich nach dem Weggang zahlreicher Leistungsträger nach der vergangenen Saison im Neuaufbau befindet. So erklärte Purdue Head Coach Joe Tiller auch im Vorfeld der Saison, dass in diesem Jahr seine Offense mehr als sonst gefordert sein wird, Spiele zu gewinnen.
Aber an diesem Tag im Notre Dame Stadium wuchs die gesamte Mannschaft der Boilermakers über sich hinaus.
Star bei Purdue ist Quarterback Kyle Orton, der als einer der Besten im Lande gilt und derzeit als heißer Kandidat für den Gewinn der Heisman Trophy (Auszeichnung für den besten College Footballer eines Jahres) gehandelt wird.
Bei den Irish war man natürlich auch heiß auf die Partie. Insbesondere die Defense, die in diesem Jahr bislang überragend spielte, sah der ersten großen Herausforderung - schließlich hatten sie bislang keinen Spielmacher wie Kyle Orton als Gegner - ungeduldig entgegen. Und der Beginn des Spiels war auch durchaus vielversprechend für die Irish. Die Gäste waren als erste im Ballbesitz und marschierten auch scheinbar unaufhaltsam übers Feld. Aber an der 14 Yard Linie der Irish war dann Schluss. Nach einem Sack an Kyle Orton mussten die Boilermakers mit einem Fieldgoal vorlieb nehmen.
Anschließend waren die Irish erstmals mit ihrer Offense auf dem Platz. Wie in der Vorwoche, so musste Head Coach Tyrone Willingham auf zwei Leistungsträger verzichten: Maurice Stovall und Ryan Grant konnten verletzungsbedingt nicht mitspielen. Zumindest bei letzterem rechnet man aber damit, dass er im nächsten Spiel wieder auflaufen kann.
So kam Darius Walker zu seinem ersten offiziellen Start im Irish Trikot. Aber er hatte gegen eine an diesem Tag hervorragend aufgelegte Defense der Boilermakers einen schweren Stand. Immer wieder biss er sich nach kurzem Raumgewinn fest und konnte seine Schnelligkeit und Wendigkeit nicht zur Wirkung bringen. So blieb die Hauptlast der Offense bei Quarterback Brady Quinn hängen, der hauptsächlich mit Pässen versuchen musste, Raumgewinn zu erzielen. Das klappte aber ganz hervorragend, so dass die Irish ebenfalls eine erfolgversprechende Angriffsserie hinlegten. Aber wie der Gegner, so konnten auch sie zunächst das "Ei" nicht in die Endzone bringen und mussten ein Fieldgoal versuchen. D.J. Fitzpatrick traf sicher aus 26 Yards Entfernung und glich die Partie so wieder aus.
Es folgte das erste Highlight der Begegnung, als Jerome Brooks den anschließenden Kickoff Return über 101 Yards bis in die Endzone der Irish returnierte. Plötzlich führten die Gäste also wieder, und sie sollten diese Führung nicht mehr abgeben.
Als dann wenig später zum ersten Mal die Seiten gewechselt wurden, führte Purdue mit 10-3.
Im zweiten Viertel waren es erneut die Gäste, die Punkte erzielten. Mit einem 39 Yard Fieldgoal bauten sie ihre Führung auf 13-3 aus. Aber dann folgte eine sehr gute Angriffsserie der Irish, die unaufhaltsam in Richtung gegnerischer Endzone marschierten. Dabei zeigte insbesondere Tight End Anthony Fasano mit einigen wichtigen Passfängen seine Qualitäten als Receiver. So standen die Irish plötzlich an der 17 Yard Linie der Boilermakers. In dieser Situation folgte ein Screen-Pass auf Chase Anastasio, der sich auf und davon machte, und die Zuschauer sahen ihn bereits in der Endzone. Aber an der 2 Yard Linie wurde er gestoppt. Die Irish hatten ein First And Goal, und ein Touchdown schien nur noch eine Formsache. Da passierte das Malheur: Darius Walker war auf dem Weg in die Endzone, da gelang es den Gästen, ihm das "Ei" abzujagen. Es war sein erster Fumble im Irish Trikot, und er hätte sich dafür keinen ungünstigeren Moment aussuchen können.
Statt des Anschluss-Touchdowns der Irish waren die Gäste an ihrer eigenen 3 Yard Linie in Ballbesitz. Und in dieser Phase der Partie gelang es der Irish Defense nicht, den Gegner zu stoppen. So kamen die Boilermakers kurz vor der Halbzeit zu ihrem ersten Offense-Touchdown des Tages. Die Irish lagen zur Pause also mit 3-20 zurück.
In der zweiten Halbzeit sollten dann aber auch die Irish in die Endzone des Gegners gelangen. Dummerweise gelang es der Defense aber nicht mehr, die Offense der Boilermakers entscheidend zu stoppen, so dass die immer wieder vorlegen konnten.
Allerdings war einer der drei gegebenen Touchdowns der Gäste garkeiner. Der "Unparteiische" stand eigentlich gut und hätte sehen müssen, dass der Passempfänger nicht innerhalb des Spielfeldes Kontrolle über den Ball erlangte. Als er das "Ei" dann im Arm hatte, kam er mit dem Knie außerhalb des Spielfeldes auf. Im Regelwerk ist das ein unvollständiger Pass. Auch die Kommentatoren im amerikanischen Fernsehen hatten das so gesehen ...
Der erste Touchdown für die Irish war eigentlich überhaupt nicht geplant. Zur Situation: Die Irish standen an der 40 Yard Line der Boilermakers und hatten einen vierten Versuch und fünf Yards zu gehen. Hier entschied Tyrone Willingham, den vierten Versuch auszuspielen. Eigentlich ging es also nur darum, einen neuen ersten Versuch zu schaffen. Aber der Pass auf Rhema McKnight kam perfekt, und der hatte da schon das First Down sicher. Aber er hatte auch eine Menge Platz um weiteren Raumgewinn zu erzielen. Und ein perfekter Block von Jeff Samardzija eröffnete ihm den Weg zur linken Seitenlinie. Und von dort fand er den Weg bis in die Endzone. Der neue Spielstand lautete: Purdue 27, Notre Dame 10.
Die Irish waren also wieder im Spiel. Aber dummerweise gelang es der Defense in dieser Phase nicht, den Gegner zu stoppen, und so konnten die Gäste schnell antworten ...
Allerdings nahmen die Irish den offenen Schlagabtausch an und konnten ihrerseits noch einmal in die gegnerische Endzone gelangen. Rashon Powers-Neal schloss eine Angriffsserie erfolgreich ab, als er den Ball über das noch fehlende Yard in die Endzone beförderte.
Aber den Zuschauern im Notre Dame Stadium war zu diesem Zeitpunkt längst klar geworden, dass die Irish gegen diesen Gegner an diesem Tag keine Chance hatten. So wurde die große Leistung von Anthony Fasano, der mit acht Passfängen 155 Yards Raumgewinn erzielen konnte, leider nicht belohnt. Und auch Brady Quinn spielte stark. 26 seiner 46 Pässe fanden ihr Ziel für 432 Yards Raumgewinn und einen Touchdown (und keine Interception!).
Purdue | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 22 | 28 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 22 | 28 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 28 | 36 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 125 | 106 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 26 | 30 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 99 | 76 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 3,5 | 2,1 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 413 | 460 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 32 | 49 |
Vollständige Pässe | 22 | 29 |
Komplettierungsrate | 68,8% | 59,2% |
Interceptions | 0 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 12,9 | 9,4 |
Anzahl Spielzüge | 60 | 85 |
Raumgewinn gesamt | 512 | 536 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 8,5 | 6,3 |
Fumbles | 0 | 2, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 8 (70 yards) | 7 (40 yards) |
Ballbesitz | 26:48 | 33:12 |
Footballexperten hatten errechnet, dass der Sieg der offiziell 800. in der Geschichte der Irish war. Und es war - um die Zahlenspielereien abzuschließen - der dritte Sieg in Folge gegen den Rivalen aus Kalifornien, wenngleich die Gäste sich im Vergleich zum Vorjahr stark verbessert präsentierten.
Eine erfahrene Defense und eine junge, von Sophomores (College Sportler im zweiten Jahr) dominierte Offense prägen in diesem Jahr den Stanford Cardinal, das frühere Team von Irish Head Coach Tyrone Willingham. Und vor allem Trent Edwards, ein Quarterback mit Starpotential, bereitete den Gegnern in diesem Jahr bereits des öfteren Probleme. So war der große Meisterschafts-Favorit USC vor zwei Wochen nur knapp an einer Blamage vorbeigeschlittert, als er erst kurz vor Schluss den knappen 31-28 Sieg gegen Stanford sicherstellen konnte.
Für die Irish war die Mannschaft der kalifornischen Elite-Universität also eine echte Herausforderung. Und die Gäste legten auch gleich los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Die erste Angriffsserie der Irish wurde schnell gestoppt, und dann marschierten die Gäste über das ganze Feld bis an die 10 Yard Linie der Irish. Da freilich war dann Schluss, die Defense der Irish konnte den Gegner stoppen, der sich mit einem 27 Yard Fieldgoal begnügen musste.
Aber auch dieser "Punktsieg" der Irish Defense konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gäste das Spiel in der Anfangsphase klar dominierten. Immer wieder gelang es ihnen, mit Big Plays Notre Dame's Endzone bedrohlich nahezukommen. So auch in ihrer zweiten Angriffsserie, nachdem die Irish nach nur drei Spielzügen ihrer Offense den Ball wieder abgeben mussten. Diesmal kam Stanford noch etwas näher an die Endzone heran. An der 3 Yard Linie war Schluss, und erneut musste ein Fieldgoal ausreichen.
Danach allerdings gewann die Defense der Hausherren langsam Oberwasser. Sie verhinderte für den Rest der ersten Halbzeit weitere Punkte des Gegners. Da aber die Offense der Irish nur langsam auf Touren kam, lautete der Spielstand, als zum erstenmal die Seiten gewechselt wurden: Stanford 6, Notre Dame 0.
Das zweite Viertel war dann viel ausgeglichener. Die Irish Defense verhinderte nun die Big Plays der Gäste, die ein ums andere Mal punten mussten. Und auch die Offense der Irish, die in dieser Phase des Spiels begann, vermehrt auf das Laufspiel zu setzen, wurde jetzt stärker. Aber auch für sie reichte es zunächst lediglich zu einem Fieldgoal (D.J. Fitzpatrick aus 38 Yards). Als die ersten 30 Minuten vorüber waren, führten die Gäste aus Stanford knapp, aber letztlich nicht unverdient, mit 6-3.
Es folgte das dritte Viertel. Statistisch gesehen ist es das stärkste des Cardinal und das schwächste der Irish. Und der Spielstand nach dem dritten Spielabschnitt belegte dies auch.
Aber der Reihe nach:
Stanford war nach der Pause zuerst in Ballbesitz. Und wie im ersten Viertel, legten sie eine starke Angriffsserie hin, die jedoch erneut mit einem Fieldgoal (aus 38 Yards) endete. Die Gäste führten damit 9-3.
Allerdings war die Offense der Irish inzwischen aufgewacht und konnte zurückschlagen. Eine Angriffsserie, die beinahe sechseinhalb Minuten dauerte, schlossen die Gastgeber mit dem ersten Touchdown der Partie ab. Ryan Grant, der nach halbwegs überstandener Oberschenkelzerrung erstmals wieder mitspielen konnte, trug das "Ei" über das letztlich noch fehlende Yard in die Endzone. Und dieser Lauf war symptomatisch für die gesamte Angriffsserie, in der die Offensive Line der Irish das Kommando übernahm und immer wieder Lücken in die gegnerische Defense schlug für Ryan Grant und Darius Walker. Nach verwandeltem Extrapunkt waren die Irish erstmals an diesem Nachmittag in Führung gegangen: der neue Spielstand lautete 10-9 für Notre Dame.
Aber noch einmal konnten die Gäste zurückschlagen. In ihrer nächsten Angriffsserie marschierten sie erneut über das gesamte Spielfeld, und gelangten diesmal in die Endzone, zu ihrem ersten - und letztlich einzigen - Touchdown der Partie. Der neue Spielstand lautete 15-10 für die Kalifornier. Der Football-Arithmetik folgend, versuchten sie im Anschluss eine Two-Point-Conversion. Die gelang jedoch nicht, und so blieb es bei der 5 Punkte Führung der Gäste.
Und kurze Zeit später wurden dann zum letzten Mal in diesem Spiel die Seiten gewechselt. Die Irish waren jetzt in Ballbesitz und sollten in der verbleibenden Spielzeit das dominierende Team sein. Mit ihrem an diesem Tage erfolgreichen Laufspiel - am Ende waren es 149 Yards Raumgewinn am Boden - dominierten sie nun Spieluhr und Gegner. Und so war es beinahe die logische Folge, dass sie bald wieder kurz vor der Endzone von Stanford standen. Wieder war es Ryan Grant, der die noch fehlenden 3 Yards, und damit seinen zweiten Touchdown des Tages, erzielte. Die Irish führten mit 16-15 und versuchten nun ihrerseits eine Two-Point-Conversion. Aber der Pass von Brady Quinn landete unvollständig am Boden. Allerdings hatten die Unparteiischen in dieser Situation ein klares Pass-Interference übersehen, als der Cornerback der Gäste Jeff Samardzija klar am Arm festgehalten hatte, so dass der nicht in der Lage war, den Passfang zu machen. Der Schiedsrichter stand eigentlich gut und hätte den Regelverstoß sehen müssen ...
Aber das blieb nicht die einzige seltsame Entscheidung der PAC-10 Schiedsrichter. Glücklicherweise war sie aber letztlich nicht spielentscheidend.
In der Folgezeit wechselte der Ballbesitz noch einige Male. Aber die Defense der Irish hatte das Spiel und den Gegner jetzt im Griff. So konnten die Irish dann am Ende noch einmal punkten. Gut 5 Minuten vor Schluss der Partie fand Quarterback Brady Quinn seinen Receiver Rhema McKnight mit einem herrlichen 34 Yard Pass. Die Irish standen damit an der 10 Yard Linie der Gäste. Und natürlich ließen sie sich diese Chance nicht entgehen. Und es war bezeichnend, dass der dritte Touchdown der Irish an diesem Tag erneut mit einem kurzen Lauf erzielt wurde. Diesmal trug Brady Quinn das ovale Leder höchstselbst in die Endzone des Cardinal.
Nach sicher verwandeltem Extrapunkt führten die Irish - gut vier Minuten vor Schluss - mit 23-15. Die Gäste konnten also das Spiel mit einem Touchdown und einer Two-Point-Conversion noch ausgleichen und damit eine Verlängerung erzwingen. Aber gegen die jetzt wieder gewohnt starke Defense der Irish konnten sie sich nicht mehr durchsetzen. Bei einem vierten Versuch und 1 (an der eigenen 45 Yard Linie) konnten die Gäste den erforderlichen Raumgewinn nicht erzielen. Gut zwei Minuten vor Schluss kam Notre Dame damit "on Downs" zurück in Ballbesitz.
Eigentlich sollte es das gewesen sein. Die Irish liefen auch die Uhr systematisch herunter und standen an der gegnerischen 42 Yard Linie bei einem vierten Versuch und 2. In dieser Situation verlor Darius Walker den Ball und die Gäste eroberten ihn. Somit hatten sie - 15 Sekunden vor Schluss - noch eine unverhoffte Chance.
Ein First Down schafften sie noch, dann waren noch 8 Sekunden zu spielen. Die Defensive Line rückte im folgenden Spielzug dem Spielmacher der Gäste recht nahe. Der konnte nichts anderes tun, als den Ball wegzuwerfen. So konnte er den sicheren Sack vermeiden und hatte bei 2 Sekunden Spielzeit noch einen letzten Versuch. Er warf von der 35 Yard Linie der Irish einen Pass in die Endzone, der unvollständig auf dem Boden landete. Aber das Spiel war damit immer noch nicht zu Ende. Die Schiedsrichter waren Stanford mal wieder wohlgesonnen und erkannten einen Regelverstoß der Irish (Offside der Defense). Da aber ein Spiel nicht mit einem Defensive-Penalty (Regelverstoß der Defense) enden kann, gab es noch einen Versuch für den Cardinal, diesmal von der 30 Yard Linie der Irish.
Aber auch diesmal fiel der Ball auf den Boden, und jetzt war das Spiel wirklich zu Ende. Die Irish hatten ihren vierten Saisonsieg errungen und können den restlichen fünf Saisonspielen mit mehr Gelassenheit entgegensehen. Und nach drei Heimspielen in Folge müssen sie am nächsten Wochenende aber wieder reisen. In New York werden sie von den Navy Midshipmen erwartet, die in dieser Saison noch ungeschlagen sind ...
Stanford | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 16 | 19 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 16 | 19 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 25 | 51 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 94 | 181 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 27 | 32 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 67 | 149 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 2,7 | 2,9 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 267 | 173 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 38 | 24 |
Vollständige Pässe | 17 | 11 |
Komplettierungsrate | 44,7% | 45,8% |
Interceptions | 0 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 7,0 | 7,2 |
Anzahl Spielzüge | 63 | 75 |
Raumgewinn gesamt | 334 | 322 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,3 | 4,3 |
Fumbles | 4, verloren: 0 | 3, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 9 (59 yards) | 7 (33 yards) |
Ballbesitz | 23:40 | 36:20 |
Dabei hatten sich die Midshipmen durchaus Chancen ausgerechnet. Schließlich waren sie vor der Partie in fünf Spielen ungeschlagen geblieben, und ihre gefürchtete Triple-Option sorgte bei so manchem gegnerischen Defensive Coordinator für graue Haare.
Dazu kam, dass die Irish in den bisherigen sechs Spielen dieser Saison meist erst in der zweiten Halbzeit aufgewacht waren. Das konnten sie sich gegen Navy nicht erlauben. Deshalb lautete die Devise von Irish Head Coach Tyrone Willingham: Früh Punkte erzielen um den Gegner in der Defensive zu halten.
Dieser Plan ging auf. Die Irish, als erstes Team in Ballbesitz gekommen, marschierten in ihrer ersten Angriffsserie über 81 Yards bis in die gegnerische Endzone. Und was in dieser Phase die über 80.000 Zuschauer im Giants Stadium beeindruckte, war die Art und Weise, in der die Mannschaft das Spiel in der Anfangsphase dominierte. In nur sechs Spielzügen überquerte Brady Quinn und seine Offense das Spielfeld, wobei Ryan Grant einen großen Tag erwischt hatte und für einige wichtige First Downs sorgte. Den Touchdown jedoch erzielte ein anderer: Marcus Wilson, einer der "vergessenen Runningbacks" im Team, nutzte die Blocks seiner Offensive Line geschickt aus und trug das "Ei" über 33 Yards bis in die Endzone. Nach sicher verwandeltem Extrapunkt stand die Partie - gespielt waren gerade mal drei Minuten - 7-0 für Notre Dame.
Damit hatten die Irish vorgelegt, und man war nun gespannt wie die Midshipmen antworten würden. Die Frage war, ob die Irish Defense, die bislang hauptsächlich gegen passorientierte Teams gespielt hatte, und dabei durch hohe Aggressivität aufgefallen war, in nur einer Woche die Umstellung auf die Option-Attacke von Navy geschafft hatte. Um es vorweg zu nehmen: Defensive Coordinator Kent Baer hatte seine Mannschaft hervorragend auf den Gegner eingestellt. Die Defense dominierte in der ersten Halbzeit nach belieben und ließ in dieser Zeit nur 95 Yards Raumgewinn des Gegners zu.
So konnten die Midshipmen zunächst nicht ihre gefürchteten langen und zermürbenden Angriffsserien abspulen, weil sie ein ums andere mal nach kurzem Raumgewinn gestoppt wurden. Und so endete ihre erste Angriffsserie an der 32 Yard Linie der Irish, als Navy einen vierten Versuch ausspielte und dabei kein neues First Down schaffte.
Damit kamen die Irish "on downs" zurück in Ballbesitz und zauberten in der Folgezeit die zweite erfolgreiche Angriffsserie auf den Rasen des Giant Stadiums, in dem sonst die NFL Teams der New York Giants und der New York Jets zuhause sind. Diesmal benötigten die Irish sieben Spielzüge und zweieinhalb Minuten bis in die Endzone der Midshipmen. Und diesmal war es Ryan Grant, der das noch fehlende Yard mit einem kurzen Lauf schaffte. Nach erfolgreich verwandeltem Extrapunkt führten die Irish mitte des ersten Viertels mit 14-0.
Und mit diesem Zwischenstand wurden dann auch zum ersten Mal die Seiten gewechselt. In der Folgezeit gelang es den Midshipmen jedoch, sich besser auf die Offense der Irish einzustellen. Und so bestand ein Großteil des zweiten Viertels darin, dass die beiden Mannschaften Punts austauschten. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit konnten die Irish sich wieder etwas besser durchsetzen und kamen knapp vier Minuten vor der Halbzeitpause noch einmal in die Reichweite für einen Fieldgoalversuch. Und D.J. Fitzpatrick, der sich vom Walk On zu einem echten Leistungsträger gemausert hat, schickte das "Ei" aus 47 Yards Entfernung sicher zwischen die Torstangen. Da dies die einzigen Punkte im zweiten Spielabschnitt waren, lautete der Spielstand zur Halbzeit: Navy 0, Notre Dame 17.
Die zweite Halbzeit begann mit Ballbesitz für Navy. Und die Zuschauer merkten schnell, dass sich die Mannschaft von Head Coach Paul Johnson etwas vorgenommen hatte. Viel engagierter als im ersten Durchgang ging man nun zu Werke und marschierte so in einer über sieben Minuten andauernden Angriffsserie über das Spielfeld. Allerdings kam ihnen dabei zur Hilfe, dass die Irish zu Beginn des dritten Viertels gedanklich wohl noch in der Kabine weilten. Als es dann aber darum ging, die eigene Endzone zu verteidigen, da war die Mannschaft wieder hellwach. Und so endete die vielversprechende Angriffsserie an der 12 Yard Linie der Irish. Von dort kam Navy dann zu den ersten Punkten, als ein 29 Yard Fieldgoal sicher verwandelt wurde.
Navy war damit auf der Anzeigentafel, und es schien, als ob das Spiel jetzt zu ihren Gunsten kippen sollte. Aber in dieser Phase antworteten die Irish mit einem ebenso eindrucksvollen Marsch über das gesamte Spielfeld. Nur - im Gegensatz zu den Midshipmen - endete dieser Marsch in der Endzone. Nach mehr als sechseinhalb Minuten war es erneut Ryan Grant, der den Ball in die Endzone trug zum vorentscheidenden Touchdown und neuen Spielstand von 24-3.
Nach den beiden langen Angriffsserien war das dritte Viertel beinahe zu Ende. Aber ein Highlight hatte es noch parat. Die nächste Angriffsserie der Midshipmen endete nämlich unplanmäßig nach nur einem Spielzug. Ein Option-Pitch konnte von dem angespielten Runningback nicht kontrolliert werden. Der Ball landete am Boden und wurde von Irish Defensive Tackle Derek Landri gesichert. So kamen die Irish an der gegnerischen 13 Yard Linie erneut in Ballbesitz.
Kurze Zeit später war dann das dritte Viertel beendet und der Spielstand lautete: Navy 3, Notre Dame 24.
Mit diesem Turnover war das Spiel praktisch entschieden. Und obwohl die Irish in dieser Situation keinen Touchdown schafften und sich mit einem (20 Yard) Fieldgoal von D.J. Fitzpatrick begnügen mussten, so hatten sie nun - beim neuen Spielstand von 27-3 - 24 Punkte Vorsprung. Die Midshipmen mussten also drei Touchdowns nebst Two-Point-Conversions schaffen, um die Partie auszugleichen. Und dazu hatten sie weniger als ein Spielviertel zur Verfügung. Für eine Option-Attacke ist dies ein beinahe unmögliches Unterfangen.
Aber die Mannschaft von Paul Johnson kämpfte bis zum Ende und schaffte schließlich doch noch den verdienten Touchdown. Allerdings schlug die Two-Point-Conversion fehl, und so blieb es dabei, dass die Midshipmen dreimal punkten mussten, um das Spiel noch zu gewinnen. Allerdings waren zu dem Zeitpunkt nur noch etwas mehr als vier Minuten zu spielen.
In der Folgezeit sicherten die Irish den Onside-Kick der Midshipmen und gaben den Ball für den Rest des Spiels nicht mehr ab. Mit Laufspiel ließen sie die Spieluhr herunterlaufen und konnten sich dann kurze Zeit später über einen verdienten Sieg freuen.
Am Ende hatten die Irish 334 Yards Raumgewinn erzielt, 204 Yards davon durch Laufspiel. Und den Löwenanteil der Yards wurde von Ryan Grant erzielt: Mit seinen 20 Läufen schaffte er 114 Yards Raumgewinn.
Das gut funktionierende Laufspiel bescherte nicht zuletzt Quarterback Brady Quinn einen ruhigen Nachmittag. Er warf im gesamten Spiel nur 20 Pässe (für 130 Yards) und kam dabei nie in Gefahr, gesackt zu werden. In der Defense stachen die beiden Linebacker Mike Goolsby und Brandon Hoyte heraus, die 12 bzw. 16 Tackles schafften. Ansonsten glänzte die gesamte Defense durch diszipliniertes Verhalten und konnte so die gefürchtete Lauf-Attacke der Midshipmen bei 216 Yards halten.
Am Ende gab es an der Seitenlinie der Irish also nur zufriedene Gesichter während die Midshipmen, die sich sehr intensiv auf dieses Spiel vorbereitet hatten, natürlich über alle Maßen enttäuscht waren. Aber letztlich blieb halt alles beim Alten: Die Irish gewannen gegen Navy - nun schon zum 41. Mal in Folge.
Navy | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 17 | 20 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 17 | 20 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 61 | 44 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 255 | 212 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 39 | 8 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 216 | 204 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 3,5 | 4,6 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 44 | 130 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 6 | 20 |
Vollständige Pässe | 3 | 11 |
Komplettierungsrate | 50,0% | 55,0% |
Interceptions | 0 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 7,3 | 6,5 |
Anzahl Spielzüge | 67 | 64 |
Raumgewinn gesamt | 260 | 334 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 3,9 | 5,2 |
Fumbles | 2, verloren: 1 | 1, verloren: 0 |
Strafen (Yards) | 2 (10 yards) | 3 (31 yards) |
Ballbesitz | 30:01 | 29:59 |
Am morgen vor dem Spiel hatte es lange und heftig geregnet. Und obwohl das Spielfeld bis kurz vor Spielbeginn mit einer Plane abgedeckt war, war der Rasen im Notre Dame Stadium tief und rutschig. Trotz der widrigen Bedingungen entwickelte sich aber eine packende Partie, die bis zur allerletzten Sekunde spannend blieb.
Dabei begann sie eigentlich nicht unbedingt verheißungsvoll für Notre Dame. Ihre erste Angriffsserie war nach einem First Down beendet. Damit kamen die Gäste aus Massachusetts erstmals in Ballbesitz. An ihrer eigenen 14 Yard Linie starteten sie und marschierten über das gesamte Feld zu ihrem ersten Touchdown. Und während bei den Gästen in dieser Angriffsserie alles klappte, wirkten die Irish phasenweise etwas hilflos.
Aber unter dem Motto "Bangemachen gilt nicht" kamen die Irish noch im ersten Viertel zurück. In einer Angriffsserie, die nur vier Spielzüge benötigte, fand Brady Quinn seinen Speedster Matt Shelton mit einem 33 Yard Pass in der gegnerischen Endzone. Somit stand das Spiel knapp zwei Minuten vor dem Ende des ersten Viertels unentschieden 7-7.
In der Folgezeit spielten bis zur Halbzeitpause nur noch die Irish. Die Defense hatte den Angriff der Gäste sicher im Griff und zwang die Eagles ein ums andere Mal zum Punten. Und wenn Brady Quinn sich in dieser Phase nicht zwei Interceptions geleistet hätte, wer weiß, vielleicht wäre die Partie bereits zur Halbzeit entschieden gewesen.
Aber dennoch konnten die Irish ihre Fans im zweiten Viertel begeistern. Und nachdem sich auch der Gäste Spielmacher, undzwar tief in der eigenen Hälfte, eine von insgesamt zwei Interceptions geleistet hatte - Mike Goolsby stand goldrichtig und fing den Ball vor dem gegnerischen Tight End ab - standen die Irish plötzlich an der gegnerischen 3 Yard Linie. Anschließend brauchte es zwar drei Versuche, um in die Endzone zu gelangen, aber schließlich war es Brady Quinn, der mit einem Quarterback Sneak seinen dritten Lauf-Touchdown der Saison erzielte.
Nach verwandeltem Extrapunkt waren die Irish also erstmals in Führung gegangen. Und auch in der Folgezeit war das Team in Blue And Gold die dominierende Mannschaft auf dem Platz. Und noch vor der Halbzeit kamen sie noch ein weiteres Mal in die gegnerische Endzone. Diesmal ging dem Erfolgserlebnis ein langer 91 Yard Drive voraus. Und mit dem 13. Spielzug dieses Drives erstürmte Darius Walker mit sehenswertem 9 Yard Lauf die Endzone der Eagles. Allerdings schlug der Extrapunktversuch von D.J. Fitzpatrick fehl - und das sollte sich noch rächen ...
Zu diesem Zeitpunkt waren die Irish aber noch obenauf und gingen wenig später mit einer komfortablen 20-7 Führung in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang bot sich den Besuchern im zum 178. Mal in Folge ausverkauften Notre Dame Stadium dann jedoch ein völlig anderes Bild. Von Beginn an dominierten die Gäste das Spiel und starteten mit einer langen Angriffsserie, genau wie in der ersten Halbzeit. Diesmal jedoch gab es keine Punkte, denn der Fieldgoal Versuch wurde von Derek Landri abgefälscht und ging daneben.
Aber nur wenig später waren die Gäste schon wieder in Ballbesitz. Die Irish schafften im dritten Viertel ganze 14 Yards Raumgewinn und mussten immer wieder punten. Die zweite Angriffsserie der Eagles nach der Pause brachte dann denn Anschluss-Touchdown. Dabei war die Entscheidung der Schiedsrichter durchaus nicht unumstritten, denn der Ballträger der Gäste hielt den Ball zwar in die Endzone, was ja für einen Touchdown ausreicht. Aber sein Knie war zu diesem Zeitpunkt auf dem Boden, undzwar außerhalb des Spielfeldes, also "Out-Of-Bounds".
Wie dem auch sei, die Gäste waren bis auf sechs Punkte herangekommen und hatten die Partie wieder spannend gemacht.
Kurze Zeit später wurden dann zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Der Spielstand: Boston College 14, Notre Dame 20.
Im Schlussviertel schlossen die Gäste dann weiter auf. Ein Fieldgoal war diesmal erfolgreich und brachte Boston College bis auf drei Punkte heran.
In der darauffolgenden Angriffsserie verpassten die Irish dann die vorzeitige Entscheidung. Ein tiefer Pass von Brady Quinn konnte von Rhema McKnight, der völlig ungedeckt kurz vor der gegnerischen Endzone aufgetaucht war, nicht gefangen werden. Wieder einmal war der Pass zu unpräzise und verfehlte sein Ziel um einige Yards. Nach dieser verpassten Großchance dauerte es dann bis zur Schlussphase der Partie, bis sich am Ergebnis etwas änderte. Zunächst waren es die Irish, die ihr Punktekonto aufstocken konnten. D.J. Fitzpatrick verwandelte ein 43 Yard Fieldgoal sicher und erhöhte die Führung seiner Mannschaft damit auf 23-17.
Zu spielen waren zu diesem Zeitpunkt noch knapp drei Minuten, und die Gäste mussten einen Touchdown erzielen, wollten sie den Spieß noch umdrehen. Und in knapp zwei Minuten waren sie dann in der Endzone der Irish. Nach verwandeltem Extrapunkt gingen die Eagles erstmals seit dem frühen ersten Viertel wieder in Führung.
Aber die Irish hatten noch 54 Sekunden Zeit, um zumindest ein Fieldgoal zu erzielen, und damit die Partie noch zu gewinnen. Aber was den Eagles in den voraufgegangenen Spielen schon einige Male geglückt war, sollte den Irish nicht gelingen. Am Ende stand zwar ein 63 Yard Fieldgoal-Versuch, aber der musste eigentlich fehlschlagen. Und dann waren es erneut die Eagles, die feiern konnten ...
In den nächsten zwei Jahren treffen die beiden Mannschaften übrigens nicht aufeinander. Erst am 13. Oktober 2007 gibt es eine Fortsetzung der Serie, wieder im Notre Dame Stadium.
Boston College | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 22 | 17 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 22 | 17 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 28 | 34 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 90 | 122 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 28 | 18 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 62 | 104 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 2,2 | 3,1 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 383 | 231 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 41 | 33 |
Vollständige Pässe | 27 | 20 |
Komplettierungsrate | 65,9% | 60,6% |
Interceptions | 2 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 9,3 | 7,0 |
Anzahl Spielzüge | 69 | 67 |
Raumgewinn gesamt | 445 | 335 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 6,4 | 5,0 |
Fumbles | 0 | 0 |
Strafen (Yards) | 6 (43 yards) | 6 (43 yards) |
Ballbesitz | 28:48 | 31:12 |
Aber die Statistiker in den USA hatten es ja eigentlich schon kommen sehen. Immerhin spielen die Irish immer dann besonders erfolgreich, wenn sie nach einem spielfreien Wochenende wieder ins Geschehen eingreifen. Von den letzten 26 Spielen dieser Art gewannen sie nämlich 24.
Dennoch waren die Irish Fans skeptisch, denn schließlich war der Gegner die Nummer neun der AP-Rangliste und damit eines der besten College Football Teams in den USA in diesem Jahr. Dass sie sich dabei auf eine bärenstarke Defense verlassen konnten, war allgemein bekannt. Und dass damit die Hauptlast - einmal wieder - auf der Defense der Irish liegen würde, war da die logische Konsequenz.
Aber um ehrlich zu sein, muss man erwähnen, dass die Volunteers eine ganze Reihe von Leistungsträgern ersetzen mussten. Dazu kam, dass sich einige weitere im Spiel verletzten. Am Auffälligsten hier sicher der Verlust des Spielmachers Erik Ainge, der beim letzten Spielzug der ersten Halbzeit, nach einem schlechten Snap, den Ball sichern wollte und dabei unglücklich auf seiner rechten Schulter landete. Dabei kugelte er sich die Schulter aus und konnte da natürlich nicht weitermachen.
Zwar dauerte ihre erste Angriffsserie nicht lange, und D.J. Fitzpatrick musste für seinen ersten Punt aufs Spielfeld kommen. Aber anschließend gelang es der Irish Defense, den Gegner zunächst aus der eigenen Endzone herauszuhalten. So mussten die Gastgeber nach einem vielversprechenden Drive mit einem Fieldgoal vorlieb nehmen. Immerhin gingen sie nach gut sechs Minuten in Führung.
Danach jedoch folgte die beste Angriffsserie der Irish an diesem Tage. Gestartet an der eigenen 20 Yard Linie kamen sie zügig voran, wobei drei erfolgreiche Spielzüge erheblich mithalfen. Zunächst fand Quarterback Brady Quinn bei einem dritten Versuch und 8 seinen Receiver Maurice Stovall mit einem Pass für 12 Yards Raumgewinn. Leider verletzte sich der talentierte Passempfänger bei dieser Aktion.
Nichts desto trotz setzten die Irish ihren Vormarsch fort. Der nächste Pass wurde von Marcus Wilson gefangen und brachte 18 Yards Raumgewinn. Damit standen die Irish an der eigenen 48 Yard Linie. Aber nur einen Spielzug später waren sie bereits in Fieldgoal-Reichweite. Darius Walker hatte sich mit dem Ball im Arm auf und davon gemacht und konnte erst nach 32 Yards Raumgewinn gestoppt werden. Aber da standen die Irish an der 16 Yard Linie der Gastgeber. Ein weiterer Lauf des jungen Nachwuchs-Runningbacks brachte noch mal 8 Yards, und dann fand Brady Quinn seinen Tight End Anthony Fasano ungedeckt in der Endzone. Mit seinem dritten Touchdown der Saison brachte er die Irish erstmals in Führung. Nach erfolgreich verwandeltem Extrapunkt stand die Partie, als kurze Zeit später erstmals die Seiten gewechselt wurden: Tennessee 3, Notre Dame 7.
Während das erste Viertel Vorteile für die Irish gesehen hatte, gehörte der zweite Durchgang ganz eindeutig den Gastgebern. Nur ganze 18 Yards Raumgewinn gelangen den Irish in diesem Spielabschnitt. Die Gastgeber hatten also das Kommando auf dem Spielfeld übernommen. Dass ihnen in dieser Phase lediglich ein Touchdown gelang, lag sicher an der mal wieder enorm starken Defense Notre Dames, die den Volunteers im ganzen Spiel lediglich 58 Yards Raumgewinn durch Laufspiel erlaubten. Aber wie gesagt, einen Touchdown schaffte Tennessee, undzwar mit einem Big Play, einem 56 Yard Pass, bei dem einige "Goldhelme" beim Tackling eine unglückliche Figur machten.
Es folgte der bereits erwähnte letzte Spielzug der ersten Halbzeit, und die Verletzung von Volunteers Quarterback Erik Ainge.
In der zweiten Halbzeit mussten die Gastgeber also einen neuen Spielmacher aufs Feld schicken. Rick Clausen war vor Jahresfrist von LSU nach Tennessee gewechselt und hatte in den bisherigen Überlegungen der Volunteers keine große Rolle gespielt. Jetzt aber musste er ran. Und die Irish witterten natürlich ihre Chance. Sie erhöhten den Druck auf den jungen Spielmacher, der Nerven zeigte und sich zu einem folgenschweren Fehler hinreißen ließ. Denn obwohl er eigentlich schon gesackt war versuchte er noch, einen Pass zu werfen. Dieser landete in den Händen von Irish Inside Linebacker Mike Goolsby, der sich die Chance nicht entgehen ließ und das "Ei" zu seinem ersten Touchdown im Irish-Trikot in die gegnerische Endzone beförderte.
Damit waren die Irish wieder in Führung gegangen (14-10), und sie sollten diese Führung für den Rest des Spiels nicht mehr abgeben.
Zwar machten die Gastgeber jetzt enorm Druck auf die Irish Defense. Die aber behielt in den entscheidenden Situationen klaren Kopf und ließ lediglich noch ein Fieldgoal zu. Was ein wenig Sorgen bereitete war, dass die Offense der Irish auch im dritten Spielabschnitt völlig abgemeldet war. Sie kam nur immer für drei Spielzüge auf den Platz um dann wieder zu punten. Auf Dauer konnte das natürlich nicht gutgehen, denn die Defense stand in dieser Phase des Spiels sehr lange auf dem Feld und drohte müde zu werden.
Aber mit Beginn des Schlussviertels, beim Stande von 14-13 für die Irish, kam dann plötzlich doch wieder Leben in die Offense von Tyrone Willinghams Team. Noch einmal gelang es, eine erfolgversprechende Angriffsserie zu produzieren. Dabei waren es vor allem Darius Walker und Ryan Grant, die gegen eine nun müde werdende Defense der Gastgeber mit erfolgreichen Läufen den Ball in Richtung gegnerischer Endzone bewegten. So kam Brady Quinn mit seiner Offense bis an die 22 Yard Linie der Gastgeber. Von dort hatte D.J. Fitzpatrick keine Mühe, den Ball zwischen die vertikalen Torstangen zu befördern.
Damit ergab sich folgende Situation: Zu spielen waren noch dreieinhalb Minuten und die Irish führten mit vier Punkten Vorsprung (17-13). Das bedeutete aber, dass die Volunteers einen Touchdown brauchten, um das Blatt noch zu wenden. Aber diese Wende gelang Tennessee nicht mehr, so dass es bei dem letztlich verdienten 17-13 Sieg für die Irish blieb.
Welcher Bowl es sein wird, hängt sicher von der Abschlussbilanz ab. Je mehr Siege auf dem Konto, desto hochkarätiger das Bowlspiel. Es heißt also abwarten bis zum 27. November ...
Tennessee | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 17 | 13 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 17 | 13 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 39 | 36 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 125 | 144 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 67 | 46 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 58 | 98 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 1,5 | 2,7 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 269 | 118 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 36 | 23 |
Vollständige Pässe | 21 | 12 |
Komplettierungsrate | 58,3% | 52,2% |
Interceptions | 1 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 7,5 | 5,1 |
Anzahl Spielzüge | 75 | 59 |
Raumgewinn gesamt | 327 | 216 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,4 | 3,7 |
Fumbles | 0 | 0 |
Strafen (Yards) | 2 (20 yards) | 3 (9 yards) |
Ballbesitz | 32:32 | 27:28 |
Glücklicherweise konnte die Offense der Irish dreimal zurückschlagen und auch ihrerseits Touchdowns erzielen. Zweimal war es Darius Walker, der mit Läufen aus einem und fünf Yards Punkte erzielte, und einmal fand Quarterback Brady Quinn seinen Receiver Maurice Stovall mit einem 17 Yard Pass in der Endzone der Panthers. So lautete der Spielstand bei Halbzeit: Pittsburgh 28, Notre Dame 21.
In der Halbzeitpause müssen dann in der Kabine der Irish ein paar deutliche Worte gefallen sein, denn zurück aufs Spielfeld kam ein völlig anderes Irish Team. Der erste Ballbesitz der Gäste endete nach nur drei Versuchen. Dann returnierte Carlyle Holiday in seinem letzten Heimspiel für die Irish den fälligen Punt über 68 Yards bis an die 19 Yard Linie der Panthers. Und von dort brauchte die Offense lediglich einen Spielzug (19 Yard Pass auf Fullback Rashon Powers-Neal), umd mit ihrem vierten Touchdown die Partie auszugleichen.
In dieser Phase des Spiels dominierten die Irish ganz eindeutig. Und das war wohl auch den "Unparteiischen" aufgefallen, die nun begannen, die Panthers mit einer ganzen Reihe fragwürdiger Entscheidungen zurück ins Spiel zu bringen.
Zunächst war es eine Strafe, die nicht gegeben wurde. Denn bei einem Pass von Brady Quinn auf seinen Big-Play Receiver Matt Shelton wurde dieser von seinem Gegenspieler getackelt, bevor er die Chance hatte, den Ball zu fangen. Das Regelwerk sieht in diesem Fall eine Strafe gegen die Defense für "Pass Interference", also Passbehinderung vor. Es gab aber keine gelbe Flagge gegen Pittsburgh. Und viel schlimmer, der abgefälschte Ball war in den Armen eines Abwehrspielers gelandet (Interception). Und anstatt weiterer Punkte für die Irish - die Mannschaft befand sich bereits innerhalb der Reichweite von Kicker D.J. Fitzpatrick - kamen die Gäste in Ballbesitz.
Doch auch die folgende zweite Angriffsserie der Gäste endete nach nur drei Angriffsversuchen mit einem Punt. In der Folgezeit des dritten Viertels konnte sich keine der Angriffsreihen entscheidend durchsetzen, sodass bei ausgeglichenem Spielstand von 28-28 zum letzten Mal die Seiten gewechselt wurden.
Im Schlussviertel waren es dann zunächst wieder die Gäste, die weitere Punkte auf die Anzeigetafel brachten. Allerdings schafften sie das nur unter tätiger Mithilfe der "Unparteiischen", die immer dann einsprangen, wenn die Panthers eigentlich punten mussten. Seltsamerweise erkannten sie immer wieder Pass Interference gegen Notre Dame, wobei selbst die Kommentatoren von NBC ganz offensichtlich den Kopf schüttelten und von Fehlentscheidungen sprachen. Denn was da als Passbehinderung erkannt wurde, war in allen Fällen weniger deutlich als die Situation im dritten Viertel (siehe oben). So kamen die Gäste zu besagtem Fieldgoal und übernahmen wieder die Führung.
In der Folgezeit wechselte das Angriffsrecht einige Male. Aber durch eine Reihe von tollen Punts brachte D.J. Fitzpatrick den Gegner immer wieder in schlechte Feldposition.
So kamen die Irish Mitte des Schlussviertels in der Hälfte der Panthers in Ballbesitz. Und von der 36 Yard Line der Gäste warf Brady Quinn einen tiefen Pass auf Matt Shelton, der den Block für einen Screenpass nur angetäuscht hatte und plötzlich völlig frei stand. Der Spielzug endete mit dem fünften Touchdown der Irish, die damit nach langer Zeit wieder in Führung gehen konnten. Der neue Spielstand lautete 35-31 für die Irish.
Aber nun wurde es wieder Zeit für die "Unparteiischen", die - ebenso wie die Pittsburgh Panthers der Big East Conference angehören, ihrer Mannschaft zu Hilfe zu eilen. Die Irish erhöhten jetzt den Druck auf den Panthers Quarterback, der von Höhe der Mittellinie einen Pass in die Irish Endzone warf. Da es sich um einen dritten Versuch handelte, hätten die Gäste bei einem unvollständigen Pass punten müssen. Aber der Irish Defense gelang ein Big Pay, als Strong Safety Tom Zbikowski eine Interception auf Höhe der 1 Yard Linie schaffte. Die Irish waren also in Ballbesitz ... aber da lag plötzlich wieder eine gelbe Flagge auf dem Spielfeld. Wieder einmal hatten die "Unparteiischen" eine Passbehinderung gesehen. Aber die Kommentatoren von NBC konnten auch bei der Zeitlupenwiederholung der fraglichen Szene keinen Regelverstoss erkennen.
Statt First Down Irish an der eigenen 1 Yard Linie hieß es First Down Panthers, die diese Angriffsserie mit einem Touchdown abschlossen und somit wieder in Führung gingen.
Zwar konnten die Irish das Spiel noch einmal ausgleichen - D.J. Fitzpatrick gelang 71 Sekunden vor Schluss ein 45 Yard Fieldgoal, bei dem der Ball gegen eine der vertikalen Torstangen sprang und von dort ins Tor ...
In der verbleibenden Spielzeit gelang es den Panthers - diesmal übrigens ganz ohne die Hilfe der "Unparteiischen", noch einmal in die Nähe der Irish Endzone zu gelangen. Und 6 Sekunden vor Schluss schafften sie das spielentscheidende Fieldgoal.
Unter dem Strich blieb die Erkenntnis, dass die "Unparteiischen" für 10 Punkte der Panthers verantwortlich waren. Und das reichte letztendlich zum knappen Sieg.
Im allgemeinen Getümmel ging etwas unter, dass die Offense der Irish über weite Strecken eine sehr gute Partie ablieferte. So vervollständigte Quarterback Brady Quinn 15 seiner 26 Passversuche für 259 Yards Raumgewinn, 3 Touchdowns und 2 Interceptions. Darious Walker schaffte mit 16 Laufversuchen 114 Yards Raumgewinn (7,1 Yard pro Lauf) und 2 Touchdowns. Und Matt Shelton schließlich fing 3 Pässe von Brady Quinn für unglaubliche 128 Yards (42,7 Yards pro Passfang) und einen Touchdown. Die Defense fand - nach einer sehr schlechten ersten Halbzeit - im zweiten Durchgang zu ihrer Normalform zurück und hielt den Gegner über weite Strecken in Schach. Aber gegen eine ständige Überzahl (Pittsburgh plus "Schiedsrichter") war sie letztlich machtlos.
Bei einem Sieg hätten die Irish - so wurde im US-Fernsehen berichtet - eine Einladung zum Gator-Bowl erhalten. Damit hätten sie einen der begehrten Neujahrs-Bowls erreicht. Jetzt bleibt nur die Hoffnung auf einen versöhnlichen Saisonabschluss gegen USC. Die Trojans sind zwar nach 10 Spielen noch ungeschlagen und Spitzenreiter in allen Ranglisten, aber immerhin haben die Irish jetzt erst einmal eine Woche spielfrei ...
Pittsburgh | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 23 | 18 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 23 | 18 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 38 | 34 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 126 | 191 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 28 | 12 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 98 | 179 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 2,6 | 5,3 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 334 | 259 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 42 | 26 |
Vollständige Pässe | 26 | 15 |
Komplettierungsrate | 61,9% | 57,7% |
Interceptions | 0 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 8,0 | 10,0 |
Anzahl Spielzüge | 80 | 60 |
Raumgewinn gesamt | 432 | 438 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,4 | 7,3 |
Fumbles | 1, verloren: 1 | 0 |
Strafen (Yards) | 4 (39 yards) | 10 (119 yards) |
Ballbesitz | 33:50 | 26:10 |
Und auch die zweite Angriffsserie brachte die USC Trojans nicht in die Endzone der Irish. Sie mussten sich mit einem Fieldgoal begnügen. So stand die Partie nach dem ersten Viertel 7-3 für die Irish.
Nachdem Notre Dame das erste Viertel dominiert hatte, wurden die Gastgeber mit zunehmender Spielzeit immer stärker. Dabei kam ihnen auch zugute, dass die Pässe von Brady Quinn, der stark begonnen hatte, jetzt nicht mehr so präzise kamen. Das machte es den Receivern natürlich schwerer, die Bälle zu fangen. So kam Notre Dame im weiteren Spielverlauf nur noch zu einem (28 Yards-) Fieldgoal von D.J. Fitzpatrick - Mitte des zweiten Viertels.
Der Spielstand zu diesem Zeitpunkt: USC 3, Notre Dame 10. Aber von da an sollten nur noch die Gastgeber punkten. Und am Ende kamen sie auf 41 Punkte und gewannen - zum dritten Mal in Folge - mit 31 Punkten Vorsprung gegen Notre Dame.
Dabei fiel USC Head Coach einmal mehr unangenehm auf, als er beim Stande von 34-10 für seine Mannschaft im Schlussviertel - die Partie war längst entschieden - bei einem vierten Versuch nicht punten ließ sondern einen Trickspielzug (Pass des Punters) anordnete. Allerdings kann das nicht weiter verwundern, fiel er doch bereits vor Jahresfrist mit einigen unsportlichen und unangebrachten Äußerungen unangenehm auf. Was will man also von einem solchen Mann erwarten ...
Am Ende stand - trotz starkem Spiel der Irish - wieder eine klare Niederlage gegen den Erzrivalen aus Kalifornien. Positiv war dabei immerhin, dass die Defense der Irish das Laufspiel der Gastgeber weitestgehend unter Kontrolle hatte. So blieben die Trojans mit mageren 83 Yards Raumgewinn rund 100 Yards unter ihrem Saisondurchschnitt.
Auf der anderen Seite dominierte eine starke Offensive Line der Irish und ermöglichte ein erfolgreiches Laufspiel ihres Teams. In den bisherigen Spielen ließen die Trojans rund 63 Yards Raumgewinn pro Spiel zu. Die Irish erliefen 195 Yards.
USC | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 23 | 16 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 23 | 16 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 28 | 37 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 91 | 209 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 8 | 14 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 83 | 195 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 3,0 | 5,3 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 405 | 105 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 35 | 30 |
Vollständige Pässe | 25 | 15 |
Komplettierungsrate | 71,4% | 50,0% |
Interceptions | 0 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 11,6 | 3,5 |
Anzahl Spielzüge | 63 | 67 |
Raumgewinn gesamt | 488 | 300 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 7,7 | 4,5 |
Fumbles | 1, verloren: 0 | 2, verloren: 0 |
Strafen (Yards) | 2 (10 yards) | 3 (36 yards) |
Ballbesitz | 28:30 | 31:30 |
Der Unterschied im Ergebnis kam im ersten Viertel zustande, als die Beavers für die beiden ersten Touchdowns lediglich 31 Yards Raumgewinn gutmachen mussten. Beide Male "assistierten" die Special Teams der Irish. Beim ersten Touchdown ließen sie einen 52 Yard Puntreturn zu, der Oregon State an die 27 Yard Linie der Irish brachte. Von dort waren exakt vier Spielzüge nötig, bis die Beavers zum ersten Mal die Irish Endzone erreichten.
Wenig später mussten die Irish praktisch aus der eigenen Endzone heraus punten. Aber der Punt von D.J. Fitzpatrick wurde geblockt und Oregon State kam an der 4 Yard Linie der Irish in Ballbesitz. Zwei Spielzüge später stand es 14-0 für die Beavers.
Diesem Rückstand liefen die Irish dann das gesamte Spiel hinterher. Da machte es kaum einen Unterschied, dass die Beavers Mitte des zweiten Viertels ihren dritten Touchdown erzielten, und damit gar 21-0 in Führung gingen.
Von der Offense der Irish war bis zu diesem Zeitpunkt übrigens überhaupt nichts zu sehen. Das Laufspiel funktionierte nicht, weil die Beavers mit neun Spielern dagegen verteidigten. Damit blieb kein Raum für die Runningbacks der Irish. Und wer gedacht hatte, dass das Passspiel besser funktionierte, der sah sich getäuscht. Denn ohne die beiden Speedsters Maurice Stovall und Matt Shelton, die beide verletzungsbedingt ausfielen, taten sich die Irish in der Anfangsphase schwer gegen die starke Passverteidigung der Beavers.
Gegen Ende des zweiten Viertels aber funktionierte dann die Offense der Irish plötzlich. Und das, obwohl sie - wie zumeist in der ersten Halbzeit - wieder in sehr schlechter Feldposition in Ballbesitz kam. An der eigenen 16 Yard Linie startete die Angriffsserie, die knapp 7 Minuten später in der Endzone der Beavers enden sollte. Den Touchdown erzielte einer der Besten im Irish Trikot in dieser Saison: Tight End Anthony Fasano fing einen kurzen Pass von Quarterback Brady Quinn, schüttelte einen Tackler ab und erreichte 13 Yards später die Endzone. Der neue Spielstand lautete damit Oregon State 21, Notre Dame 7. Die Irish waren wieder im Spiel, brauchten jedoch in den verbleibenden Sekunden der ersten Halbzeit auch etwas Glück, als der Gegner sich noch einmal in Fieldgoal Reichweite vorarbeitete. Aber der Kick aus 53 Yards Entfernung ging knapp daneben.
In der zweiten Halbzeit waren die Irish zunächst in Ballbesitz. Und sie begannen gut, arbeiteten sich systematisch nach vorne, wobei die Pässe von Brady Quinn jetzt deutlich besser ankamen. Überhaupt setzten die Irish im zweiten Durchgang deutlich mehr auf das Passspiel. Allerdings blieb ihnen in dieser Phase ein Erfolgserlebnis versagt. Grund dafür war eine Interception des Irish Spielmachers, welche die Beavers in der Nähe der Mittellinie in Ballbesitz brachte.
Oregon State konnte in der Folgezeit den Vorsprung mit einem Fieldgoal vergrößern und führte gegen Ende des dritten Viertels mit 24-7. Allerdings kam die Offense der Irish in dieser Phase immer besser ins Spiel. Und als sie nach einem teilweise geblockten Punt der Beavers auf Höhe der Mittellinie in Ballbesitz kam, ließ sie sich diese Chance nicht entgehen. Dreieinhalb Minuten später hatten die Irish zum zweiten Mal die gegnerische Endzone erreicht. Diesmal war es Darius Walker mit einem 5 Yard Lauf, bei dem Rashon Powers-Neal und Anthony Fasano mit tollen Blocks kräftig mithalfen. Der neue Spielstand lautete 24-14 für Oregon State. Damit waren die Irish also endgültig zurück im Spiel. Und als gut zweieinhalb Minuten später zum letzten Mal die Seiten gewechselt wurden, sah es garnicht schlecht aus für die Goldhelme aus Notre Dame.
Allerdings gelang es der Defense in der Folgezeit nicht, den Gegner aus der eigenen Endzone herauszuhalten. Noch zweimal konnten die Fans der Beavers Touchdowns ihrer Mannschaft bejubeln. Die Irish dagegen gelangten nur noch einmal in die Endzone von Oregon State (Rhema McKnight mit akrobatischem einhändigen Passfang nach einem 18 Yard Pass von Brady Quinn, der in der zweiten Halbzeit ein sehr gutes Spiel machte). Damit war die Partie entschieden, und die Irish hatten wieder einmal ein Bowl Spiel verloren.
Gerüchten zufolge werden wohl einige Coaches ihrem ehemaligen Chef Tyrone Willingham nach Washington folgen. Konkret werden derzeit drei Namen gehandelt: Defensive Coordinator Kent Baer, Offensive Line Coach Mike Denbrock und Defensive Backs Coach Steven Wilks.
Charlie Weis stand den Kommentatoren des Spiels, das live von ESPN übertragen wurde, für ein Telefon-Interview zur Verfügung. Auf die Frage nach seinem Trainerstab erklärte er, dass er erwatet den in den nächsten sieben Tagen präsentieren zu können. Er weigerte sich, Namen zu nennen, da dies nicht respektvoll gegenüber den derzeit noch tätigen Coaches wäre ...
Oregon State | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 19 | 17 |
- durch Lauf | 0 | 0 |
- durch Pass | 19 | 17 |
- durch Penalty | 0 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 18 | 33 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 46 | 90 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 26 | 31 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 20 | 59 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 1,1 | 1,8 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 358 | 217 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 45 | 33 |
Vollständige Pässe | 28 | 18 |
Komplettierungsrate | 62,2% | 54,5% |
Interceptions | 0 | 1 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 8,0 | 6,6 |
Anzahl Spielzüge | 63 | 66 |
Raumgewinn gesamt | 378 | 276 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 6,0 | 4,2 |
Fumbles | 1, verloren: 0 | 0 |
Strafen (Yards) | 5 (45 yards) | 2 (10 yards) |
Ballbesitz | 25:42 | 34:18 |
2025: 24 Neuzugänge
2026: 2 Neuzugänge
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