Irish-Ticker: Noch 149 Tage bis zum Saisonstart.

Alle Beiträge 2000

Alle Beiträge des Jahres 2000 werden hier als Accordion angeboten. Das heißt, die Überschriften (Headlines) jedes Beitrages werden aufgelistet. Klickst Du auf eine Überschrift, wird der vollständige Beitrag angezeigt. Viel Spaß beim Stöbern.

(01.12.2000) 
Nach langer Zeit mal wieder eine Meldung in eigener Sache: Meine Homepage ist ab sofort unter einer neuen Adresse erreichbar. Als Fan der Notre Dame Fighting Irish habe ich www.go-irish.de als Namen für meine Domain gewählt. Auch meine E-Mail Adresse hat sich damit geändert. Erreichen könnt Ihr mich unter paul@go-irish.de.
 
(25.11.2000) 

USC

21

7

7

0

7

NOTRE DAME

38

7

14

7

10

Nur in der ersten Halbzeit konnten die USC Trojans mithalten in einer Partie, in der es für Notre Dame um die Qualifikation für eines der Major Bowls ging. Dann sorgte das dominierende Laufspiel der Irish für klare Verhältnisse und einen deutlichen 38-21 Sieg.

Letztendlich schafften die Gastgeber nur magere 78 Yards Raumgewinn durch Laufspiel.

Erste Akzente setzte die von Greg Mattison und Head Coach Bob Davie wieder glänzend eingestellte Defense, als Defensive End Anthony Weaver den Quarterback der Gastgeber Carson Palmer sackte und dabei einen Fumble verursachte. B.J. Scott sicherte den Ball für seine Mannschaft. Aus dieser Gelegenheit konnte die Offense noch keine zählbaren Erfolge erzielen.

Mitte des ersten Viertels hatte dann auch das Special Team der Irish seinen ersten großen Auftritt, als David Givens einen Puntversuch der Gastgeber blocken konnte. Damit kam die Offense erneut in vielversprechender Feldposition aufs Feld. Und diesmal konnte sie produzieren. Gut dreieinhalb Minuten benötigte Quarterback Matt LoVecchio, um seine Offense über 40 Yards in die gegnerische Endzone zu führen. Terrance Howard erzielte den Touchdown mit einem ein Yard Lauf.

Die Gastgeber antworteten jedoch prompt. Kurz vor Ende des ersten Viertels schafften sie durch einen 3 Yard Lauf ihres Spielmachers den Ausgleich. Kurze Zeit später wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt.

Im zweiten Viertel waren zunächst wieder die Gäste aus Indiana an der Reihe. Mit einem 13 Yard Lauf schloss Matt LoVecchio die nächste Angriffsserie der Irish erfolgreich ab und erzielte gleichzeitig seinen ersten Lauf-Touchdown. Mitte des Viertels war dann wieder die Defense an der Reihe: Tony Driver fing einen Pass des USC Quarterbacks ab und returnierte ihn 43 Yards - bis an die 19 Yard Linie der Gastgeber. Diesmal war es Tailback Tony Fisher, der den Touchdown für seine Mannschaft schaffte (1 Yard Lauf). Somit führten die Irish 21-7.

Mitte des zweiten Viertels dann jedoch der zweite Touchdown der Gastgeber. Allerdings wurde der nur ermöglicht durch eine sehr zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung (Pass-Interference). Damit lautete der Spielstand bei Halbzeit: USC 14, Notre Dame 21.

Im dritten Viertel sah es zunächst so aus, als sollten die Trojans die Kontrolle über das Spiel übernehmen können. Zunächst stoppten sie die Irish, die als erste Mannschaft in der zweiten Halbzeit in Ballbesitz waren, bei einem vierten Versuch in der Nähe der Mittellinie, dann begannen sie mit erfolgversprechenden Angriffsaktionen. Allerdings war Notre Dame's Defense in dieser Phase stets in der Lage, Punkte der Gastgeber zu verhindern. So auch Mitte des Viertels, als Glenn Earl eine weitere Interception für seine Mannschaft schaffte. Und diesmal konnte sich auch die Offense wieder durchsetzen. Die folgende Angriffsserie endete nämlich - nach 52 Yards - erst in der Endzone der Trojans. Wieder war es Matt LoVecchio, diesmal mit einem 1 Yard Lauf, der für den Touchdown sorgte. Kurz darauf war das dritte Viertel beendet und die Irish führten 28-14.

Das Schlußviertel stand dann jedoch ganz im Zeichen der Irish Offense - auch wenn die Gastgeber mit dem ersten Spielzug im Schlußviertel ihren dritten Touchdown erzielen konnten. Denn danach dominierte Notre Dame, das für den Rest des Spiels fast nur noch mit Laufspiel agierte, die Partie. Die Defense der Gastgeber war müde und konnte keine Gegenwehr mehr leisten. Die Irish konnten im Verlauf der Partie noch zweimal punkten. Zuerst war es Nick Setta, der eine Angriffsserie mit einem 39 Yard Field Goal erfolgreich abschloß, und dann Julius Jones, dem knapp drei Minuten vor Schluß der letzte Touchdown der Partie gelang (1 Yard Lauf).

Nach diesem überzeugenden 38-21 Sieg gegen den Erzrivalen aud Kalifornien können die Irish jetzt eine Bilanz von 9 Siege und 2 Niederlagen vorweisen. In den BCS Rankings belegen sie Platz 11. Damit haben sie die Qualifikation für einen der Major-Bowls (in Frage käme der Sugar- oder der Fiesta-Bowl) geschafft. Ob sie allerdings in einem der vier großen Abschlußspielen antreten dürfen, wird sich in gut einer Woche entscheiden, wenn die letzten Spiele der regulären Saison absolviert sind.

 
(18.11.2000) 

RUTGERS

17

3

7

7

0

NOTRE DAME

45

14

10

14

7

An der Geburtsstätte des American Football (in Rutgers fand am 6. November 1869 das erste Footballspiel überhaupt statt - Rutgers siegte damals mit 6-4 gegen Princeton) feierten die Fighting Irish am 18. November ihren achten Saisonsieg. 45-17 lautete das Endergebnis für Notre Dame. Dabei profitierte das Team von Head Coach Bob Davie - insbesondere in der zweiten Halbzeit - ein ums andere Mal von Fehlern der Gastgeber.

Dabei waren die ersten 30 Minuten durchaus ausgeglichen. Die Gastgeber konnten die erste Angriffsserie der Irish schnell beenden und schafften ihrerseits die ersten Punkte der Partie. Mit einem 30 Yard Field Goal gingen sie nach knapp vier Minuten 3-0 in Führung. Es waren gleichzeitig die ersten Punkte überhaupt, die die Rutgers Scarlet Knights im dritten Spiel gegen Notre Dame erzielen konnten.

Aber die Antwort der Irish ließ nicht lange auf sich warten. Bereits ihre nächste Angriffsserie endete mit dem ersten Touchdown. Quarterback Matt LoVecchio fand mit einem 43 Yard Pass seinen Wide Receiver Joey Getherall, der der gegnerischen Passverteidigung entwischt war und das "Ei" ungehindert in die Endzone trug.

Noch im ersten Viertel konnte Notre Dame seine Führung ausbauen. Allerdings geschah dies auf ungewöhnliche Weise: Die Irish hatten einen vierten Versuch an der gegnerischen 25 Yard Linie. Sie schickten ihr Kicking Team aufs Feld. Allerdings bestand in keinster Weise die Absicht, dieses 42 Yard Field Goal zu versuchen. Vielmehr nahm Kicker Nick Setta das "Ei" in die Hand und warf - als hätte er in seinem Leben nie etwas anderes getan - einen Touchdownpass auf Fullback Tom Lopienski. Damit entpuppt sich der Kicking-Spezialist der Irish - nach seinem erfolgreichen Touchdownlauf in der Vorwoche - immer mehr zum Tausendsassa. Kurze Zeit später war das erste Viertel vorüber, und die Irish führten mit 14-3.

Im zweiten Viertel hatten zunächst wieder die Scarlet Knights ihr Erfolgserlebnis. Zunächst konnten sie einen Fumble (von Tony Fisher) erzwingen, dann schafften sie ihren ersten Touchdown und kamen bis auf vier Punkte heran. Der Rest der ersten Halbzeit gehörte dann jedoch den Irish. Zunächst kam Nick Setta wieder aufs Feld und diesmal kickte er den Ball aus 33 Yards zwischen die Torstangen, dann schloss Irish Tailback Terrance Howard unmittelbar vor Ende der ersten Halbzeit eine weitere Angriffsserie mit einem Touchdown ab (1 Yard Lauf). Spielstand bei Halbzeit damit: Notre Dame 24, Rutgers 10.

Die zweite Halbzeit begann dann mit einem echten Paukenschlag: Mit ihrem zweiten Spielzug des dritten Viertels machte sich Runningback Dennis Thomas mit dem "Ei" auf und davon. Erst nachdem er 65 Yards zurückgelegt und die Endzone der Irish erreicht hatte, machte er halt. Nach diesem spektakulären Touchdown kamen die Gastgeber wieder bis auf sieben Punkte heran. Allerdings hatten sie damit die Irish, die den Beginn der zweiten Halbzeit offenbar verschlafen hatten, unsanft aufgeweckt, denn die wirkten in den restlichen knapp 30 Minuten sehr wach und gestatteten dem Gegner keine weiteren Punkte mehr. Im Gegenteil: Durch individuelle Fehler luden die Scarlet Knights die Irish immer wieder ein, weitere Punkte aufs Score Board zu bringen. So konnten die Special Teams der Irish einen Puntversuch blocken, was die Offense (an der 31 Yard Linie der Gastgeber) in sehr gute Feldposition brachte. Und die Gäste bedankten sich mit einem Touchdown (Matt LoVecchio mit 25 Yard Pass auf Javin Hunter). Kurze Zeit später - die Scarlet Knights waren wieder in Ballbesitz - konnte Anthony Weaver den gegnerischen Quarterback Mike McMahon zu einem Fumble zwingen. Ryan Roberts eroberte den Ball für seine Mannschaft zurück. Diesmal waren es nur 18 Yards, die die Irish zurücklegen mußten. Und zum zweiten Mal an diesem Tag war es Terrance Howard, der den Ball in die gegnerische Endzone beförderte (2 Yard Lauf).

Kurz darauf wurden zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Die Irish führten die Partie mit 38-17 an. Im Schlußviertel gab es dann noch einen weiteren Touchdown für Notre Dame. Tony Fisher, der mit seinen 135 Yards das zweite 10-Yard-Spiel in Folge ablieferte, schloß eine fast sechsminütige Angriffsserie, in der die Irish ausschließlich mit Laufspiel operierten, erfolgreich ab.

Die Irish feierten mit diesem 45-17 den achten Sieg der Saison und benötigen nur noch einen Erfolg gegen USC (am 25. November in Los Angeles), um sich für einen BCS (Bowl Championship Series) Bowl zu qualifizieren.

Ganz nebenbei erhöhte Jung-Quarterback Matt LoVecchio seine Bilanz als Starter im Trikot der Irish auf 6-0. Seine Bilanz der Partie: 13 von 19 Pässen im Ziel für 161 Yards, 2 Touchdowns, keine Interception. Dazu kamen sechs Laufversuche für 79 Yards.

 
(11.11.2000) 

BOSTON COLLEGE

16

3

0

7

6

NOTRE DAME

28

7

7

14

0

Das war Good Old Irish Football, was Notre Dame am 11. November gegen die Boston College Eagles spielte. Dominierendes Laufspiel (380 Yards Raumgewinn) sowie bärenstarke Defense (nur 296 Yards Gesamt-Raumgewinn für die Eagles) erinnerte an die Zeit, als Lou Holtz noch die sportliche Leitung in South Bend hatte. Die Defense der Gäste war zugegebenermaßen - insbesondere gegen den Lauf - sehr schwach. Dennoch schmälert das die Leistung der Irish Offense in keinster Weise. Spieler des Tages war Tony Fisher, der mit 26 Läufen 196 Yards Raumgewinn und zwei Touchdowns schaffte.

Es war das letzte Heimspiel der Saison für die Irish, für die Seniors im Team natürlich ein ganz besonderer Tag, weil sie zum letzten Mal im Notre Dame Stadium auflaufen durften. Dazu kam, dass die Boston College Eagles sich im vergangenen Jahr nach ihrem glücklichen 31-29 Sieg gegen Notre Dame - gelinde gesagt - nicht sehr sportlich verhalten haben. Da war es kein Wunder, dass die Mannen in Blue and Gold von Anfang an Druck machen und dem Gegner zeigen wollten, was sie von den unschönen Szenen im Vorjahr gehalten haben. Die Eagles waren zuerst in Ballbesitz. Der währte jedoch nicht lange. Ein Pass von Gäste Quarterback Brian St. Pierre konnte von Irish Cornerback Shane Walton nach oben abgefälscht werden. Und Anthony Weaver war's dann, der das "Ei" aus der Luft pflückte. Für ihn war es bereits die zweite Interception in dieser Saison, und für die Irish bedeutete dies: Ballbesitz an der gegnerischen 40 Yard Linie. Von dort bedurfte es exakt drei (Lauf-) Spielzüge, bis der Ball zum ersten Mal in der Eagles Endzone landete (Julius Jones mit 1 Yard Lauf).

Damit führten die Gastgeber bereits nach 80 Sekunden mit 7-0. Die Gäste versuchten schnell zurückzuschlagen und schafften Mitte des ersten Viertels auch eine vielversprechende Angriffsserie. Die endete jedoch an der 26 Yard Linie der Irish. Die Gäste mußten sich also mit einem (43 Yard) Field Goal begnügen. Immerhin brachten sie damit erste Punkte auf die Anzeigetafel.

Beim Spielstand von 7-3 für Notre Dame wurden dann zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Es folgte eine Phase, in der die beiden Abwehrreihen das Spielgeschehen bestimmten. Diese dauerte bis zur Mitte des zweiten Viertels. Dann kamen die Irish an der eigenen 2 Yard Linie in Ballbesitz. Ein weiter Weg war's also bis in die Endzone der Eagles. Und die Irish legten die 98 notwendigen Yards ausnahmslos auf dem Boden - sprich mit Laufspiel - zurück. Die Offensive Line blockte ein ums andere Mal den Weg frei für die Runningbacks Tony Fisher und Terrance Howard. Und Tony Fisher war es dann letztlich, der mit einem sehenswerten 37 Yard Lauf den zweiten Touchdown für seine Mannschaft erzielte. Aber nicht nur der Lauf war sehenswert, sondern auch die Blockarbeit der gesamten Mannschaft. Damit stand der Halbzeitstand der Partie fest: Boston College 3, Notre Dame 14.

Die erste Angriffsserie der zweiten Halbzeit gehörte den Irish. Sie dauerte fast viereinhalb Minuten und endete mit einem Touchdown. Bob Davie's Mannen knüpften dort an, wo sie in der ersten Halbzeit aufgehört hatten. Wieder wurde beinahe ausschließlich gelaufen. Der einzige Pass in diesem Drive wurde von Tight End Jabari Holloway gefangen für einen Raumgewinn von 17 Yards (und ein First Down). Ansonsten erlebten die begeisterten Fans im Notre Dame Stadium das dominierende Laufspiel ihrer Mannschaft. Erzielt wurde der Touchdown übrigens durch Tony Fisher mit einem 1 Yard Lauf. Die Irish führten jetzt mit 18 Punkten. Aber entschieden war die Partie beileibe noch nicht. Die Gäste hatten in der Halbzeitpause offenbar einige Änderungen in ihrer Offense vorgenommen. Jedenfalls konnten sie sich jetzt besser gegen die starke Defense der Irish behaupten. So schafften sie mit ihrer ersten Angriffsserie im dritten Viertel ebenfalls einen Touchdown und verkürzten den Rückstand somit wieder auf elf Punkte. Aber die Irish Special Teams hatten noch keine Punkte erzielt in dieser Partie. Das sollte sich ändern. Denn nach einem erfolgreichen Fake-Punt (angetäuschter Punt) im ersten Viertel überraschten sie die Eagles erneut: Eine Angriffsserie der Irish kurz vor Ende des dritten Viertels endete mit einem vierten Versuch an der gegnerischen 5 Yard Linie. Das Field Goal Team mit Kicker Nick Setta kam aufs Feld um zumindest die drei Punkte für ihr Team zu sichern. Aber der Kick wurde nur angetäuscht. Holder Adam Tibble nahm das "Ei" unter den Arm und setzte sich in Richtung Endzone in Bewegung. Mit einem gekonnten Option Pitch auf Kicker Nick Setta vermied er ein erfolgreiches Tackle des Gegners, und der Kicker spazierte ungehindert mit dem Ball unterm Arm in die Endzone der Eagles. Nach erfolgreichem Zusatz-Kick von Nick Setta führten die Irish nach drei gespielten Vierteln mit 28-10.

Im Schlußviertel mußten die Eagles versuchen, den 18 Punkte Rückstand zu egalisieren. Dazu mußten sie aber dreimal punkten. Ihr Problem dabei war die verbleibende Spielzeit, da sie wußten, dass die Irish im Ballbesitz ausschließlich laufen würden. Damit würde die Spieluhr ungehindert herunterlaufen, zumal es den Eagles immer seltener gelang, das Laufspiel der Irish zu stoppen. Um es kurz zu machen: Die Gäste kamen nur noch einmal in die Endzone der Irish. Da waren aber nur noch knapp sechs Minuten zu spielen. Dazu kam, dass der Versuch einer Two Point Conversion schief ging. Damit hatten die Gäste weiterhin 12 Punkte Rückstand und mußten nach wie vor dreimal punkten, wenn sie dem Spiel noch eine Wende geben wollten. Das gelang nicht (die letzte Chance der Gäste wurde durch eine Interception von Irish Strong Safety Ron Israel zunichte gemacht), und die Irish konnten sich nach einer tollen Leistung für dieses Jahr von ihrem Heim-Publikum verabschieden.

Irish Quarterback Matt LoVecchio warf in der gesamten Partie nur 12 Pässe, von denen 9 für einen Raumgewinn von 86 Yards ankamen. Aber der junge Spielmacher der Irish war auch wieder ein gefährlicher Ballträger. Zehn Läufe für 73 Yards war seine Bilanz. Damit war er hinter Tony Fisher und Terrance Howard (16 Läufe für 84 Yards) drittbester "Runningback".

 
(28.10.2000) 

AIR FORCE

31

0

10

0

18

3

NOTRE DAME

34

0

7

21

0

6

Spannung und Dramatik pur gab's am 28. Oktober im Notre Dame Stadium. Und am Ende konnte sich Irish Head Coach Bob Davie über den ersten Overtime Sieg seiner Mannschaft freuen. Die Irish besiegten ein starkes Air Force Team mit 34-31. Held des Tages war Strong Safety Glenn Earl, der einen Fieldgoalversuch bei auslaufender Spielzeit blocken und damit den sicher geglaubten Sieg der Gäste verhindern konnte.

Dabei hatte alles so harmlos angefangen an diesem schönen Herbsttag im Norden von Indiana. Im Eröffnungsviertel wechselte der Ballbesitz ständig, ohne dass ein Team zählbares zustande brachte. Einzig erwähnenswert war im achten Spiel der Saison (!!!) der erste Fumble der Irish. Julius Jones verlor das "Ei" beim zweiten Laufspielzug der Partie tief in der eigenen Hälfte. Nur gut, dass die Defense der Irish zu Beginn außerordentlich konzentriert agierte und Punkte aus diesem Ballverlust verhinderte.

Erst nachdem zum erstenmal die Seiten gewechselt worden waren, kam Bewegung in die Partie. Nach gut zwei Minuten schlossen die Irish eine lange Angriffsserie mit dem ersten Touchdown ab. Quarterback Matt LoVecchio warf einen 10 Yard Pass in die Endzone auf seinen Receiver David Givens. Der war allerdings bestens gedeckt. Der Ball wurde von einem Cornerback der Air Force Falcons abgewehrt. Allerdings fiel das "Ei" Javin Hunter in die Arme, der es geistesgegenwärtig fing und so die ersten Punkte der Partie auf die Anzeigentafel brachte.

In der Folgezeit wurden die Gäste aber immer stärker. Offenbar hatten sie die Anfangsnervosität abgelegt und fanden jetzt langsam zu ihrem Spiel. Folge war, dass das Spiel kippte und plötzlich die Gäste im Notre Dame Stadium dominierten. Nach einem Touchdown und einem Fieldgoal (nach erfolgreichem Goal Line Stand der Irish - die Falcons standen schon an der 1 Yard Linie) führte Air Force bei Halbzeit mit 10-7.

Nach der Pause kam allerdings ein anderes Notre Dame Team aufs Feld. Bereits mit ihrer ersten Angriffsserie kamen sie in die Endzone der Gäste. Letztendlich war es ein 28 Yard Pass von Matt LoVecchio auf Joey Getherall, der einen ganz großen Tag erwischt hatte, der zum zweiten Irish Touchdown führte.

Auch in der Folgezeit dominierten die Hausherren nach Belieben. Die Defense kontrollierte die Falcons Offense, und Jung-Quarterback Matt LoVecchio führte seine Offense immer wieder erfolgreich übers Feld. Zwei weitere Touchdowns waren das Resultat dieses starken Viertels der Irish. Und beide waren äußerst spektakulär: Zuerst beförderte David Givens das Ei nach einem Reverse-Spielzug über 37 Yards in die gegnerische Endzone, und dann - unmittelbar vor dem Ende des dritten Spielabschnitts, fand LoVecchio seinen Speedster Joey Getherall mit einem 68 Yard Touchdown Pass. So stand die Partie nach drei Vierteln: Air Force 10, Notre Dame 28.

Eigentlich sollte das Spiel zu diesem Zeitpunkt entschieden gewesen sein. Aber Football ist halt ein faszinierender Sport, und spektakuläre Wenden sind beileibe keine Seltenheit. So drehte sich das Spiel plötzlich erneut. Air Force dominierte jetzt nach Belieben und kam mit erfolgreichem Passspiel ein ums andere Mal in gefährliche Nähe der Irish Endzone. Nach knapp vier Minuten war der Anschluß-Touchdown geschafft. Und als die Gäste sechs Minuten später erneut die Endzone der Irish stürmten, war das Spiel plötzlich wieder völlig offen. Nach erfolgreicher Two-Point-Conversion waren die Gäste nur noch drei Punkte zurück.

Und diese drei Punkte erzielten sie knapp zwei Minuten vor Schluß mit einem 34 Yard Field Goal. Damit stand das Spiel 28-28 unentschieden. Die Irish Offense war in dieser Phase der Partie völlig abgemeldet. So kam Air Force kurz darauf erneut in Ballbesitz. Wenige Sekunden vor Schluß des Spiels standen die Gäste plötzlich an der 11 Yard Linie der Irish. Ein 28 Yard Field Goal ist aus dieser Entfernung eigentlich nur eine Pflichtübung. Aber dann kam alles anders ...

Glenn Earl hatte beim Kick der Gäste toll reagiert und brachte die Hand an das Ei, das dadurch seine Flugbahn änderte und nicht den Weg zwischen die Torstangen fand. Das Spiel war zu Ende und hatte keinen Sieger gefunden. Somit mußten beide Mannschaften "nachsitzen".

Dreimal mußten die Irish zuvor in die Verlängerung, und dreimal gingen sie als Verlierer vom Platz (1996 gegen Air Force und USC, sowie in diesem Jahr gegen Nebraska). Die Gäste konnten da eine bessere Bilanz aufweisen: Auch sie mußten drei mal nachsitzen, gewannen aber alle drei Partien. Keine guten Voraussetzungen für die Irish.

Die Gäste verloren den Coin Toss und mußten zuerst mit ihrer Offense aufs Feld. Aber im Gegensatz zu dem großartigen vierten Viertel kamen sie diesmal nicht in die Endzone der Irish. An der 17 Yard Linie kam ihr Angriff zum Stehen. Sie mußten also mit einem Field Goal vorlieb nehmen. Und die Irish wußten, was sie tun mußten, um im Spiel zu bleiben. Mindestens ein Field Goal mußte her. Bereits der erste Spielzug brachte einen Touchdown für Notre Dame: Matt LoVecchio fand David Givens mit einem 25 Yard Pass in der gegnerischen Endzone. Nur leider sahen die Schiedsrichter das anders. Warum sie diesen Touchdown nicht gaben, wird wohl auf ewig ihr Geheimnis bleiben. So ging die Partie also weiter. Die Irish schafften ein First Down auf Höhe der 10 Yard Linie. Dort kam der Angriff aber zunächst ins Stocken. Beim dritten Versuch und lang nahm Notre Dame eine Auszeit. Und als sie wieder aufs Feld kamen, dauerte die Partie exakt noch einen Spielzug: Joey Getherall schaffte mit einem weiteren Reverse Spielzug den siegbringenden Touchdown für die Irish. Das Spiel war zu Ende und Notre Dame hatte den sechsten Sieg im achten Spiel errungen ...

 
(21.10.2000) 

WEST VIRGINIA

28

14

0

7

7

NOTRE DAME

42

7

21

14

0

Achtmal in Folge traten die Irish auf des Gegners Platz an. Ebenso oft kehrten sie mit leeren Händen zurück. Seit dem 21. Oktober ist diese Negativserie endlich beendet. Mit 42-28 besiegte die Mannschaft von Head Coach Bob Davie die gastgebenden West Virginia Mountaineers. Dabei dominierten die Irish insbesondere im zweiten und dritten Viertel. Die Gastgeber, die mit einem furiosen Start die Defense der Irish geradezu überrollt hatten und ihren ersten Drive mit einem Touchdown abschließen konnten, waren zu Beginn und am Ende der Partie spielbestimmend.

Wie bereits erwähnt hatte die Partie vielversprechend begonnen für die Gastgeber. Ein toller Kickoff Return brachte sie an der 39 Yard Linie der Irish in Ballbesitz. Und von dort benötigten sie exakt vier Spielzüge um zum ersten Mal in die Endzone der Irish zu gelangen. Die erste Angriffsserie Notre Dames dagegen war weniger erfolgreich und mußte sehr schnell mit einem Punt abgeschlossen werden. Aber auch die Platzherren hatten anschließend weniger Erfolg und mußten sich schnell wieder vom Ballbesitz trennen. Damit kam zum zweiten Mal die Offense der Irish aufs Feld. Diesmal waren sie ungleich erfolgreicher, als Quarterback Matt LoVecchio sein Team über 67 Yards bis in die Endzone führte. Schlüsselszene bei diesem Drive war ein 21 Yard Pass auf Joey Getherall beim dritten Versuch und 14 an der eigenen 29 Yard Linie. Letztlich war es Tony Fisher, der mit einem 1 Yard Lauf den Touchdown zum Ausgleich erzielen konnte.

Aber die Mountaineers schlugen umgehend zurück. Mit ihrem zweiten Touchdown kurz vor Ende des ersten Spielabschnitts gingen sie mit 14-7 in Führung. Kurz darauf wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Und von da an spielte für die nächsten dreißig Minuten nur noch eine Mannschaft: Notre Dame. Mit drei Touchdowns im zweiten Viertel legten sie den Grundstein für den Erfolg, wobei der Score zum erneuten Ausgleich sicherlich so etwas wie Signalcharakter hatte: Mit einem herrlichen 80 Yard Lauf trug der dritte Runningback der Irish Terrance Howard das "Ei" in die gegnerische Endzone. Dieses H3 Play hatte die Gastgeber ganz offensichtlich geschockt, während bei Notre Dame neue Kräfte freigesetzt wurden. Die Defense domierte West Virginias Offense jetzt nach belieben und die Offense um Jung-Quarterback Matt LoVecchio marschierte ein ums andere Mal in die Endzone der Mountaineers. Der dritte Touchdown - gleichbedeutend mit der Führung - geht auf das Konto von David Givens (5 Yard Lauf). Und kurz vor der Halbzeit nutzten die Irish einen tollen 30 Yard Punt Return von Joey Getherall zu einem Blitzschlag, als sie exakt einen Spielzug benötigten um den nächsten Touchdown zu erzielen (Matt LoVecchio mit 36 Yard Pass auf Tony Fisher). Bei Halbzeit lautete der Spielstand der Partie: West Virginia 14, Notre Dame 28.

Im dritten Viertel griff Irish Offense Coordinator Kevin Rogers einige Male tief in die Trickkiste. So auch einmal, als David Givens den Ball für ein angetäuschtes Laufspiel erhielt, er aber einen herrlichen 52 Yard Pass auf Joey Getherall warf. Damit waren die Irish tief in der Red Zone der Gastgeber, und kurze Zeit später erreichte ein weiterer LoVecchio Pass (über 7 Yards) Tony Fisher für den fünften Touchdown.

Und Mitte des dritten Viertels folgte dann der - in dieser Saison beinahe schon obligatorische - große Auftritt der Special Teams. Diesmal war es Joey Getherall, der einen Punt der Gastgeber über 73 Yards zum letzten Touchdown für Notre Dame returnierte.

Die Partie war damit natürlich entschieden. Aber vielleicht fühlte sich der eine oder andere im Irish Trikot zu sicher. Jedenfalls schlichen sich einige Unkonzentriertheiten ein, die den Mountaineers eine Resultatsverbesserung erlaubte. Noch im dritten Viertel kamen sie zu ihrem dritten Touchdown. Und als sie zu Beginn des Schlußviertels - gespielt waren noch nicht einmal drei Minuten - auf 28-42 verkürzten, da witterten sie noch einmal Morgenluft. Allerdings waren die Irish von diesem Paukenschlag wach geworden. In der Offense wurde für den Rest der Partie fast ausschließlich gelaufen, was die Spielzeit verstreichen ließ. Und die Defense ließ keine weiteren Punkte mehr zu. Somit blieb es letztendlich bei dem verdienten 42-28 Sieg für die Irish, die nach langer Zeit mal wieder die Heimreise nicht mit leeren Händen antreten mußten ...

 
(14.10.2000) 

NAVY

14

0

0

0

14

NOTRE DAME

45

21

3

7

14

Seit 1927 stehen sich die Midshipmen von Navy und die Irish alljährlich gegenüber. Und seit 1964 hieß der Sieger stets Notre Dame. Das änderte sich auch beim diesjährigen Aufeinandertreffen nicht. Allerdings hatten die Irish lange nicht mehr so leichtes Spiel wie am 14. Oktober dieses Jahres. Mit 45-14 zeigte die Mannschaft von Head Coach Bob Davie sehr deutlich, wer "Chef im Ring" war.

Star des Tages in der Citrus Bowl in Orlando war Irish Free Safety Tony Driver. Zwei Fumbles trug er im ersten Viertel der Partie für Touchdowns in die gegnerische Endzone zurück. Da staunten sogar die Kommentatoren des übertragenden Senders CBS, die so etwas nach eigenem Bekunden noch nicht erlebt hatten.

Und nachdem die Offense der Irish im Eröffnungsviertel ebenfalls einen Touchdown beigesteuert hatte (Julius Jones mit 1 Yard Lauf), war die Partie beim Stande von 21-0 für Notre Dame nach den ersten 15 Minuten praktisch bereits entschieden. In Durchgang zwei glätteten sich die Wogen dann etwas. Navy kam jetzt etwas besser ins Spiel und konnte insbesondere mit ihrer Defense das Angriffsspiel der Irish ins Stocken bringen. Am Ende blieb es bei einem 23 Yard Field Goal von Nick Setta. Navy hatte unmittelbar vor der Halbzeitpause die Chance mit einem langen 48 Yard Field Goal erste Punkte zu erzielen. Der Ball segelte jedoch an den Torstangen vorbei. Damit lautete der Spielstand bei Halbzeit: Navy 0, Notre Dame 24.

Auch im dritten Viertel waren es die Irish, die zuerst Punkte erzielten. Quarterback Matt LoVecchio fand seinen Tight End Dan O'Leary mit einem 11 Yard Pass in der gegnerischen Endzone. Nachdem dies die einzigen Punkte im dritten Durchgang blieben, führte Notre Dame vor dem Schlußviertel mit 31-0. Und in den letzten 15 Minuten fanden sie noch zweimal den Weg in die gegnerische Endzone. Beide Male wurden Angriffsserien mit Touchdown-Pässen erfolgreich abgeschlossen (Matt LoVecchio auf Tony Fisher und Gary Godsey, der für den wieder stark spielenden Jungstar ins Spiel gekommen war mit einem schönen 46 Yard Pass auf Jay Johnson). Aber es gab auch zwei Situationen, die Bob Davie die Zornesröte ins Gesicht trieben. Zweimal wurde ein Pass-Empfänger der Midshipmen von der ansonsten wieder stark auftrumpfenden Defense "übersehen". Resultate: Einmal wurde der Ball direkt zum Touchdown in die Endzone der Irish getragen, und beim zweiten Mal kam der "vergessene" Receiver bis an die 12 Yard Linie der Irish (Justin Smith konnte den Touchdown zunächst verhindern). Von dort schafften die wie immer aufopferungsvoll kämpfenden und nie aufsteckenden Midshipmen - ebenfalls durch die Luft - ihren zweiten Touchdown.

 
(07.10.2000) 

STANFORD

14

0

0

7

7

NOTRE DAME

20

7

6

7

0

Im fünften Saisonspiel lief für Notre Dame bereits der dritte Quarterback auf: Matt LoVecchio heißt er und kommt aus New Jersey. Er gehört erst seit wenigen Wochen zum Team, ein sogenannter Freshman (Student im ersten Jahr). Was er aber mit seinen beiden Vorgängern (Arnaz Battle und Gary Godsey) gemeinsam hat: Sein erstes Spiel als Starting Quarterback für die Irish endete mit einem Sieg. 20-14 lautete das Endergebnis einer Partie, der vor allem die Defense der Irish ihren Stempel aufdrückte. Zwei Turnover konnten forciert werden. Eines - ein Fumble an der eigenen 20 Yard Linie, verhinderte sichere Punkte für die Gäste, und ein anderes, eine Interception im Schlußviertel - diesmal tief in der Hälfte von Stanford - führte zum letztendlich entscheidenden Touchdown durch Julius Jones.

Aber auch die Special Teams der Irish - im Vorjahr ein Schwachpunkt im Team - sorgten einmal mehr für Furore, als sie einen Puntversuch der Gäste blocken und ihre eigene Offense so an der gegnerischen 10 Yard Linie in Ballbesitz bringen konnten. Der Ballbesitz führte übrigens zum zweiten Touchdown für Bob Davie's Irish. Und Spieler des Moments war David Givens. Zuerst war er es, der beim Punt von Stanford in der Mitte durchkam und den Ball blockte. Und kurze Zeit später fing er den Pass von Matt LoVecchio in der Endzone zum Touchdown für seine Mannschaft.

Aber der Reihe nach: Die Wetterverhältnisse in Notre Dame waren schwierig. Von Westen her wehte ein kräftiger Wind ins Stadion. Dazu kamen niedrige Temperaturen. Sogar Schneeschauern wurden vorausgesagt (was aber bis Spielende nicht eintrat). Die Irish hatten die Seitenwahl gewonnen und entschieden sich für Ballbesitz in der zweiten Halbzeit. Damit waren die Gäste zuerst im Ballbesitz. Sie schafften auch ein schnelles First Down. Dann jedoch kam der Angriff zum Stehen. Die Defense in Blue And Gold setzte den jungen Spielmacher der Gäste - Chris Lewis - von Anfang an unter Druck.

Damit kam die Angriffsmannschaft der Gastgeber zu ihrem ersten Auftritt. An der eigenen 9 Yard Linie startete die erste Angriffsserie der Irish. Mit variablem Spiel - Laufspiel, gelungenen Play Action Manövern und komplettierten Pässen begannen die Irish, sich unaufhaltsam in Richtung gegnerische Endzone in Bewegung zu setzen. Die Defense des Cardinal wurde ein ums andere Mal auf dem falschen Fuß erwischt. Und so erreichten die Irish schließlich gleich mit ihrem ersten Drive den ersten Touchdown der Partie. Und Matt LoVecchio konnte außerdem seinen ersten Touchdownpass im Trikot von Notre Dame feiern (17 Yard Pass auf David Givens).

In der Folgezeit dominierten dann jedoch die Abwehrreihen das Geschehen. Die Gäste schafften im ersten Viertel kein First Down mehr. Aber auch die Offense der Irish tat sich fortan schwer gegen eine sich deutlich steigernde Defense der Gäste. Ein Grund dafür könnte gewesen sein, dass der Star-Runningback der Irish Julius Jones mit einer Oberschenkelzerrung leicht gehandikapt in die Partie gehen mußte. Folge war, dass seine explosiven Antritte ausblieben, was das Laufspiel der Gastgeber doch entscheidend schwächte.

Beim Stand von 7-0 für Notre Dame wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Die Irish mußten nun gegen den böigen Wind ankämpfen. Ansonsten änderte sich zunächst nichts bis die Gäste gegen Mitte des zweiten Viertels eine erste erfolgversprechende Angriffsserie starten konnten. Bis an die 20 Yard Linie der Irish kamen sie. Punkte - zumindest ein Fieldgoal - waren in dieser Situation eigentlich bereits sicher. Da funktionierte der Snap vom Center zum Quarterback nicht. Der Ball fiel auf den Boden und wurde von einem großartig reagierenden Ryan Roberts, der einmal mehr zu den Aktivposten auf Seiten der Irish zählte, erobert. Das brachte natürlich die Irish wieder in Ballbesitz. Allerdings konnten sie aus dieser Gelegenheit nichts zählbares zustandebringen. Dazu bedurfte es schon des bereits erwähnten H3 Play des Special Teams. Nach dem geblockten Punt kamen die Irish an der gegnerischen 10 Yard Linie in Ballbesitz. Von dort benötigte Matt LoVecchio exakt zwei Spielzüge, um zum zweiten Mal in die gegnerische Endzone zu gelangen. Letztlich war es sein 8 Yard Pass auf David Givens, der in der hinteren linken Ecke der Endzone lauerte, der zum Erfolg führte. Nach dem zweiten Touchdown-Pass LoVecchios stand die Partie 13-0 für Notre Dame. Der Extrapunkt wurde allerdings geblockt. Kicker Nick Setta kam offenbar mit den schwierigen Witterungsbedingungen nicht zurecht, denn zuvor hatte er bereits einen Fieldgoalversuch aus 38 Yards Entfernung (in den böigen Wind) nicht verwerten können.

Kurze Zeit später war die erste Halbzeit zu Ende. Die zweite Halbzeit begann dann mit einem Paukenschlag, als Julius Jones den Kick Off der Gäste über 50 Yards returnierte. Er brachte seine Mannschaft damit in erstklassiger Feldposition in Ballbesitz. Leider waren einige seiner Teamkameraden aber mit ihren Gedanken noch in der Halbzeitpause. Die Riesenchance wurde nämlich leichtfertig vergeben. Somit kamen die Gäste zu ihrem ersten Ballbesitz im dritten Viertel. Sie begannen ihre Angriffsserie an der eigenen 16 Yard Linie, also tief in der eigenen Hälfte. Aber sie benötigten exakt zwei Spielzüge, um den Anschluß-Touchdown zu erzielen. Zuerst brachte ein Laufspiel 71 Yards Raumgewinn. Und dann fand Chris Lewis seinen Receiver mit einem 13 Yard Pass in der Endzone der Irish. Damit waren die Gäste bis auf sechs Punkte herangekommen.

In dieser Situation konnte die Defense der Irish die Partie offen halten, indem sie den Druck auf den gegnerischen Spielmacher noch erhöhte. Ein ums andere Mal war der gezwungen, seine Pässe früher zu werfen, als geplant. Das wiederum führte regelmäßig zu unvollständigen Pässen. So wechselte in dieser Phase des Spiels der Ballbesitz hin und her. Erst gegen Ende des dritten Durchgangs hatten die mehr als 80.000 Fans im - natürlich wieder ausverkauften - Notre Dame Stadium wieder einen Grund zum Jubeln: Stanford stand tief in der eigenen Hälfte und versuchte einen Passspielzug. Der Ball wurde von Irish Linebacker Tyreo Harrison jedoch nach oben abgefälscht. Cornerback Brock Williams war es dann, der mit einem artistischen Fang den Ball für seine Mannschaft sichern konnte. Die Irish waren in Ballbesitz - und zwar an der 35 Yard Linie von Stanford.

Matt LoVecchio fand mit einem Shuffle-Pass Julius Jones, der beinahe 30 Yards Raumgewinn erzielte. Erst an der 7 Yard Linie der Gäste wurde er zu Fall gebracht. Und die restlichen Yards bis zum Touchdown legte ebenfalls Julius Jones - diesmal mit einem konventionellen Laufspiel - zurück. Nach verwandeltem Extrapunkt führten die Irish mit 20-7.

In der Folgezeit konnte die Defense der Irish den Gegner kontrollieren, während die Offense - fast ausschließlich mit Laufspiel operierend - die Spielzeit verstreichen ließ. So wurden denn auch zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Und die Irish hatten mit ihrer Taktik auch Erfolg. Stanford schaffte zwar noch den Anschluß-Touchdown, aber da war nur noch etwas mehr als eine Minute zu spielen. Natürlich versuchten die Gäste anschließend einen Onside-Kick. Der wurde jedoch von Jabari Holloway gesichert. Damit war die Partie natürlich entschieden. Die Irish ließen die verbleibenden 66 Sekunden von der Spieluhr herunterticken und konnten anschließend ihren dritten Saisonsieg feiern.

Irish Head Coach Bob Davie war natürlich insbesondere mit dem Debüt seines jungen Quarterback sehr zufrieden. Besonders die Art und Weise, in der er auf dem Spielfeld agierte, läßt für die Zukunft noch großes von ihm erwarten. Auch seine Statistiken können sich durchaus sehen lassen: 10 von 18 Pässen komplettiert für 100 Yards und zwei Touchdowns.

 
(23.09.2000) 

MICHIGAN STATE

27

0

10

10

7

NOTRE DAME

21

7

0

0

14

Die Michigan State Spartans entwickeln sich immer mehr zum Angstgegner von Irish Head Coach Bob Davie, denn auch im vierten Anlauf schafften die Irish unter seiner Regie keinen Sieg gegen den Erzrivalen. Allerdings kam die Niederlage - 21-27 - äußerst unglücklich zustande: Es war eineinhalb Minuten vor Schluß, die erneut stark aufspielende Defense der Irish hatte den Gegner tief in der eigenen Hälfte gehalten. Es kam zum vierten Versuch und 10. In dieser Situation fand Spartans Quarterback Jeff Smoker seinen Receiver, der eine Lücke in der Irish Defense entdeckt hatte und mit dem Ball auf und davon war. Nach diesem 68 Yard Touchdown-Pass und anschließendem Extrapunkt hatten die Gastgeber einen 20-21 Rückstand in eine sechs-Punkte Führung verwandelt.

Die Irish hatten noch gut 90 Sekunden Zeit um zurückzuschlagen. Allerdings wurde das Unterfangen erheblich erschwert, als der Ball beim Kick Off einen Spieler der Irish berührte und dann an der zwei Yard Linie ins Seitenaus trudelte. Folgerichtig mußte Notre Dame unmittelbar vor der eigenen Endzone die nächste Angriffsserie starten. Auszeiten standen nicht mehr zur Verfügung und ein langer Weg - 98 Yards - war zurückzulegen, denn nur ein Touchdown konnte die drohende Niederlage noch abwenden. Um es vorweg zu nehmen, vier Passversuche von Irish Quarterback Gary Godsey waren unvollständig. Damit war die Partie entschieden. Die Gastgeber kamen an der gegnerischen 2 Yard Linie in Ballbesitz. Warum sie allerdings versuchten, in dieser Situation noch Punkte zu erzielen, ist höchst schleierhaft, und nach den ungeschriebenen Fairplay Regeln im US College Football unüblich. Normalerweise geht der Quarterback mit dem Ball aufs Knie ...

Damit wurde einmal mehr der bravouröse Einsatz der Defense, die in der zweiten Halbzeit über sich hinaus wuchs, nicht belohnt. Die Offense dagegen kam nur sporadisch auf Touren. Der Ausfall von Stamm-Quarterback Arnaz Battle wiegt doch schwerer, als man in South Bend zugestehen will. Dazu kam, dass Gary Godsey keinen guten Tag erwischt hatte. Seine Pässe fanden viel zu selten den eigenen Mitspieler. Oft genug standen die Spartans näher am Ball. Dass sie nur einen Godsey Pass abfingen, kann Bob Davie getrost unter der Rubrik "Glück" verbuchen. Bob Davie entschloß sich daher, seinen zweiten Quarterback Matt LoVecchio, einen absoluten Neuling, einzuwechseln. Der brachte mit seiner Mobilität eine zusätzliche Dimension in das Angriffsspiel der Irish. Damit funktionierten plötzlich auch die Play Action Pässe wieder. Einer dieser Pässe, eine 43 Yard "Bombe" auf Javin Hunter, bereitete den Anschluß-Touchdown der Irish zu Beginn des Schlußviertels vor.

Zum Spielverlauf: Beide Mannschaften taten sich anfangs schwer in der Offense, da auch die Spartans mit einem Freshman-Quarterback antreten mußten. Es bedurfte schon eines H3 Play der Irish um erste Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen. Julius Jones war bei einem Laufspielzug durch die Mitte auf und davon und konnte erst nach 56 Yards - unmittelbar vor der Goal-Line der Gastgeber - gestoppt werden. Von hier schaffte Gary Godsey mit einem Pass auf Jason Murray den ersten Touchdown der Partie. Es war auch gleichzeitig sein erster Touchdown-Pass für Notre Dame.

Kurz darauf wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Gleichzeitig kam die Offense der Gastgeber langsam aber sicher auf Touren. Besonders ihr Star-Runningback T.J. Duckett schaffte immer wieder den nötigen Raumgewinn um die Spartans in Ballbesitz zu halten. Er war es auch, der mit einem sehenswerten 4 Yard Lauf den Touchdown zum Ausgleich erzielte. Auch danach dominierte Michigan State und marschierte weiter in Richtung Endzone der Gäste. Allerdings kam die Angriffsserie an der gegnerischen 33 Yard Linie zum Stillstand. Aber mit einem 50 Yard Fieldgoal konnten sie dennoch Punkte erzielen und führten zur Pause mit 10-7.

Das dritte Viertel gehörte eindeutig Michigan State. Die Irish steckten tief in der eigenen Hälfte fest und konnten sich nicht befreien. Sie machten es dem Gegner aber auch leicht, weil das Passspiel nicht funktionierte und die Defense der Spartans sich so auf das Laufspiel konzentrieren konnte. Die Katastrophe war komplett, als Gary Godsey dann auch noch eine Interception warf. Die Gastgeber kamen tief in der Hälfte der Irish in Ballbesitz, und es war nur einigen H3 Plays der Irish Defense zu verdanken, dass die Spartans sich letztlich mit einem (36 Yard) Fieldgoal begnügen mußten.

Auch in der Folgezeit war Michigan State die dominierende Mannschaft und schaffte zweieinhalb Minuten vor Ende des dritten Viertels den zweiten Touchdown. Mit 20-7 für die Spartans wurden kurz darauf zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Bob Davie hatte zwischenzeitlich Matt LoVecchio eingewechselt - eine Maßnahme, die sich lohnen sollte, denn der schaffte mit seinem 43 Yard Pass auf Javin Hunter, der erst an der 2 Yard Linie der Spartans gestoppt werden konnte, für frischen Wind in der Offense der Irish. Der nächste Spielzug brachte dann nämlich den Anschluß-Touchdown (2 Yard Lauf von Julius Jones).

Die ganze Mannschaft schien auf diesen Touchdown gewartet zu haben, denn plötzlich dominierte Notre Dame das Spiel. Die Defense verstärkte den Druck auf den gegnerischen Quarterback, der ein ums andere Mal gesackt wurde. Und als er unmittelbar vor der eigenen Endzone unter starker Bedrängnis einen Pass werfen wollte, da tauchte - wie aus dem Nichts - plötzlich Anthony Weaver vor ihm auf und fing den Ball ab. Diese Interception brachte Notre Dame erneut unmittelbar vor der Goal Line der Gastgeber in Ballbesitz, und es war wiederum Julius Jones, der das "Ei" die fehlenden zwei Yards bis in die Endzone beförderte. Nach verwandeltem Extrapunkt hatten die Irish ein schon verloren geglaubtes Spiel noch "herumgedreht", aus einem 7-20 Rückstand eine 21-20 Führung gemacht.

Auch in der Folgezeit bestimmten die Irish eindeutig das Geschehen auf dem Spielfeld - bis eben ...

 
(16.09.2000) 

PURDUE

21

0

14

0

7

NOTRE DAME

23

14

3

3

3

Dramatik pur im Notre Dame Stadium beim Spiel der Irish gegen die Purdue Boilermakers (2-1). Und am Ende feierte Bob Davie mit seiner Mannschaft und den über 80.000 im Stadion einen 23 - 21 Sieg, der buchstäblich in letzter Sekunde zustande kam. Aber es war die Art und Weise, wie die Irish ein scheinbar verlorenes Spiel noch zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Knapp drei Minuten vor Schluß waren die Gäste aus West Lafayette zum ersten Mal in dieser Partie in Führung gegangen. Der zweite Touchdown-Pass von Purdue Quarterback Drew Brees und der anschließende Extrapunkt bedeutete eine 21-20 Führung für die Gäste, die seit über zwanzig Jahren nicht mehr in Notre Dame gewinnen konnten.

In dieser Situation hatten viele Zuschauer im Stadion wohl kaum noch Hoffnung. Stamm Quarterback Arnaz Battle hatte sich in der Vorwoche im Spiel gegen Nebraska das linke Handgelenk gebrochen und ist möglicherweise für den Rest der Saison zum Zuschauen verurteilt. Für Irish Head Coach Bob Davie und Offensive Coordinator Kevin Rogers war das natürlich ein schwerer Schlag. Schließlich war die gesamte Offense auf die Stärken von Arnaz Battle zugeschnitten. Ersatzmann Gary Godsey ist jedoch ein total anderer Spielertyp - eher ein Pocket-Passer. Da war natürlich Improvisation angesagt. Der komplette Gameplan mußte über den Haufen geworfen werden. Und da konnte man selbstredend keine Wunderdinge von der Offense erwarten. Wie erwartet tat sich die Angriffsmannschaft um ihren neuen Spielmacher auch beinahe das gesamte Spiel über sehr schwer. Besonders die Offensive Line blieb über weite Strecken der Partie hinter den Erwartungen zurück. Wie gesagt, viele Zuschauer glaubten nicht mehr daran, dass die Irish noch einmal zurückkommen würden ...

Aber plötzlich funktionierte, was das gesamte Spiel vorher kaum einmal geklappt hatte und Gary Godsey begann, seine Mannschaft von der eigenen 20 Yard Linie langsam aber unaufhaltsam in Richtung gegnerische Endzone zu führen. Zwei gelungene Pässe bei dritten Versuchen und lang, die zu First Downs führten, ein Julius Jones, der einige Male entscheidenden Raumgewinn beisteuerte und ein Publikum, das urplötzlich aufgewacht zu sein schien und seine Mannschaft nach vorne trieb.

Die Situation war klar: Die Irish benötigten zum Sieg lediglich ein Fieldgoal. Aber sie mußten natürlich so lange Zeit von der Spieluhr nehmen, dass die Boilermakers anschließend keine Zeit mehr hatten, um noch einmal zurückzuschlagen. Nun, das Vorhaben gelang. Das "Clock-Management", vor Jahresfrist beim letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften noch hart kritisiert, war diesmal vorzüglich. Und so waren noch zwei Sekunden zu spielen - die Irish hatten soeben ihre letzte Auszeit genommen - und der Ball lag an der 21 Yard Linie der Gäste. Von dort war es ein 38 Yard Fieldgoal, das die Platzherren von einem Sieg trennte. Und zwanzig Jahre nachdem eingewisser Harry Oliver mit einem 51 Yard Fieldgoal in letzter Sekunde seiner Mannschaft einen (29-27) Sieg gegen Michigan schaffte, trat ein junger Mann namens Nick Setta aufs Spielfeld, trat an und verwandelte sicher. Das Fieldgoal bedeutete - wie vor zwanzig Jahren - den Sieg für die Irish ... Wake up the echoes ...

Aber betrachten wir das Spiel von Anfang an: Die Gäste waren zuerst im Ballbesitz. Sie wirkten sichtlich überrascht über die aggressive Defense der Gastgeber, die von Beginn an Druck auf den gegnerischen Spielmacher ausübte und im Backfield "man-to-man" - also Manndeckung - spielte. Damit hatte Purdue Head Coach Joe Tiller nicht gerechnet. Folge war, dass den Gästen kein First Down gelang und sie punten mußten. Was jetzt folgte war der große Auftritt der Special Teams von Notre Dame: Glenn Earl konnte den Punt der Gäste blocken. Der Ball wurde an der vier Yard Linie der Boilermakers gesichert. Damit hatte die Offense der Irish einen sehr kurzen Weg zu ihrem ersten Touchdown. Der wurde - im dritten Versuch und (nach einer 5 Yard Strafe gegen Notre Dame) - mit einem 9 Yard Lauf von Gary Godsey erzielt. Einen besseren Einstand konnte sich der junge Spielmacher der Gastgeber kaum wünschen.

Damit kamen wieder die Boilermaker, die in der Top 25 Rangliste vor dem Spiel auf Rang 13 geführt wurden (acht Plätze vor den Irish) wieder in Ballbesitz. Diesmal dauerte der Drive länger und führte auch zu Punkten. Die gabs aber wieder für Notre Dame. Drew Brees warf eine Interception, und Shane Walton returnierte das "Ei" über 60 Yards bis in die Endzone der Gäste. Als zum ersten Mal die Seiten gewechselt wurden war der Spielstand somit Purdue 0, Notre Dame 14.

Im zweiten Viertel kam die Offense von Purdue besser ins Spiel, und die Gäste fanden auch zum ersten Mal den Weg in die Endzone der Gastgeber. Nach dem Anschluß Touchdown kam die Offense der Irish zu einem ersten etwas längeren Auftritt. Gary Godsey führte seine Mannschaft bis an die gegnerische 30 Yard Linie. Was folgte, war der erste Auftritt von Nick Setta, der die Aufgabe hatte, das "Ei" aus einer Entfernung von 47 Yards zwischen die Torstangen zu dreschen. Er meisterte diese Aufgabe bravourös und brachte somit drei weitere Punkte für seine Mannschaft auf die Anzeigetafel. Allerdings gelang es den Gästen, vor der Pause noch einmal zurückzuschlagen. Ein zweiter Touchdown bedeutete eine knappe 17-14 Führung für Notre Dame zur Halbzeit.

In der zweiten Halbzeit hatte Notre Dame zuerst den Ball. Mit einem langen Drive marschierte die Offense der Irish übers Feld. Aber an der gegnerischen 22 Yard Linie war Schluß. Ein Fieldgoal sollte zumindest drei Punkte auf das Konto der Gastgeber bringen. Aber Nick Setta, der zuvor aus fast 50 Yards sicher verwandelt hatte, verfehlte aus 39 Yards das Ziel knapp. Damit blieb es bei der knappen Drei-Punkte-Führung für die Mannen in Blau und Gold.

In der Folgezeit übernahmen auf beiden Seiten die Abwehrreihen das Kommando, wobei die Irish erneut eine ganz starke Leistung boten. Drew Brees, der im Schnitt 45 Pässe pro Spiel wirft, kam nur 22 mal dazu, seine gefürchteten Pässe abzufeuern. So mußten beide Mannschaften immer wieder ihre Angriffsserien mit Punts abschließen. Bei einem dieser Punts muß den Kicker der Gäste der Teufel geritten haben. Unmittelbar vor der eigenen Endzone täuschte er den Punt nur vor und warf stattdessen einen Pass. Der kam jedoch nicht an. Damit waren die Irish wieder im Ballbesitz - und nicht nur das: an der gegnerischen 24 Yard Linie war der Weg bis zur Endzone nicht mehr weit. Allerdings konnte die Mannschaft diese Riesengelegenheit nur bedingt nutzen: Ein Touchdown wollte nämlich nicht gelingen. Aber immerhin ein Fieldgoal sprang dabei heraus (Nick Setta aus 32 Yards). Neuer Spielstand somit nach drei gespielten Vierteln: Purdue 14, Notre Dame 20.

Die Boilermakers schafften in der verbleibenden Zeit noch eine erfolgreiche Angriffsserie, die sie mit ihrem dritten Touchdown abschließen konnten. Das war drei Minuten und 39 Sekunden vor Schluß. Was dann passierte ...

Nach diesem Sieg machten die Irish in der Top 25 von AP (Associated Press) einen Sprung auf Rang 16.

 
(09.09.2000) 

NEBRASKA

27

7

7

7

0

6

NOTRE DAME

24

7

7

7

7

3

Einen Sieg der Irish gegen das Nummer Eins Team in den USA, die Nebraska Cornhuskers, hatten sicher nur die ganz hartgesottenen Fans des Teams ernsthaft erwartet. Zu groß war die Kluft zwischen den beiden Mannschaften. So war die Überraschung der "Football-Experten" umso größer, als die Irish den großen Favoriten am Rande einer Niederlage hatten. Und die unglückliche 24-27 Niederlage, die erst in der Verlängerung zustande kam, ließ den Meisterschaftskandidaten noch einmal mit mehr als einem blauen Auge davon kommen.

Nach der regulären Spielzeit stand die Partie unentschieden 21-21. Was aber am meisten verwunderte: Die Defense der Irish, im vergangenen Jahr noch das Sorgenkind von Head Coach Bob Davie kontrollierte die hochgelobte Offense der Cornhuskers über weite Strecken der Partie. Und ein weiterer Mannschaftsteil, der in den vergangenen Jahren stets zu den Schwachpunkten der Irish gezählt hatte, meldete sich "mit Pauken und Trompeten" zurück: Die Special Teams erzielten 14 der 24 Punkte Notre Dames.

Aber der Reihe nach: Nebraska hatte den Coin Toss gewonnen und entschied sich für Ballbesitz in der zweiten Halbzeit. Somit kam die Offense der Irish um ihren neuen Starting Quarterback Arnaz Battle zuerst aufs Feld. Sie traf auf eine sehr starke Defense des Meisterschaftsfavoriten. Und so war es kein Wunder, dass sie nach drei Versuchen den Ball abgeben mußten. Damit kam Nebraska erstmals in Ballbesitz. Und die Mannschaft mit der - nach einhelliger Meinung der Footballexperten - besten Offensive Line im College Football wollten sogleich Akzente setzen. Aber es waren die Irish, denen dies gelang. Auch Nebraska mußte sich nach kurzer Zeit wieder vom Angriffsrecht trennen ...

Im Verlaufe des ersten Viertels wechselte das Angriffsrecht so hin und her. Auf beiden Seiten dominierten in dieser Phase die Abwehrreihen. Das änderte sich erst zum Ende des ersten Viertels, und es bedurfte schon eines H3 Plays von Cornhuskers Quarterback Eric Crouch, der mit einem tollen 62 Yard Lauf als erster den Weg in die gegnerische Endzone fand. Mit diesem Touchdown brachte er den hohen Favoriten mit 7-0 in Führung.

Kurz darauf wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Und dann folgte die einzige sehenswerte Angriffsserie der Irish im gesamten Spiel. An der eigenen 18 Yard Linie gestartet führte Notre Dames Spielmacher Arnaz Battle seine Mannschaft - ausschließlich mit Laufspiel - über das gesamte Feld. Tailback Tony Fisher war es dann, der das "Ei" die noch fehlenden zwei Yards bis in die Endzone der Cornhuskers trug. Nach dem Ausgleich war Nebraska wieder an der Reihe. In ihrer nächsten Angriffsserie zeigten sie eindrucksvoll, warum sie als derzeit stärkstes College Football Team der USA gelten: Mit unwiderstehlichem Laufspiel - unterstützt durch einige Play Action Pässe von Eric Crouch - arbeiteten sich die Huskers methodisch über das gesamte Spielfeld. Logische Folge war der zweite Touchdown für die Gäste. Wieder war es Eric Crouch, der mit Unterstützung seiner Offensive Line den Ball in die Endzone der Irish tragen konnte. Damit führte Nebraska wieder, und da bis zur Halbzeitpause keine weiteren Punkte auf die Anzeigetafel kamen, lautete der Spielstand nach zwei Vierteln: Nebraska 14, Notre Dame 7.

In der zweiten Halbzeit schlug dann die große Stunde der Irish Defense. Bereits vor der Pause hatte sie einige Male den Gegner vor unlösbare Aufgaben gestellt. Aber nach der Pause sollten sich die Defense Spieler um Middle Linebacker Anthony Denman noch steigern. Der erste Ballbesitz der Gäste nach der Pause dauerte nicht lange. Aber auch die Offense der Irish konnte sich nicht entscheidend durchsetzen, und so kamen kurze Zeit später schon wieder die Cornhuskers in Ballbesitz. Der Drive endete - nach nur vier Spielzügen - mit dem dritten Touchdown der Gäste (Dan Alexander mit 28 Yard Lauf). Mitte des dritten Spielviertels schien damit die Vorentscheidung der Partie gefallen zu sein.

Aber jetzt kam etwas, das weder die Gäste, noch die über 80.000 Zuschauer im altehrwürdigen Notre Dame Stadium erwartet hatten: Der Kick Off nach dem Touchdown wurde auf der eigenen Goal Line von Julius Jones aufgenommen. Und der Speedster der Irish machte sich mit dem Ei unterm Arm auf den langen Weg bis in die gegnerische Endzone. Etwa zehn Sekunden später war er dort angelangt. Mit diesem 100 Yard Kickoff Return Touchdown brachte er seine Mannschaft zurück ins Spiel. Und so wurden beim Spielstand von 21-14 für Nebraska zum letzten Mal die Seiten gewechselt.

Im Schlußviertel dann wieder das gleiche Bild wie zu Beginn der Partie: Beide Abwehrreihen dominierten das Geschehen, und der Ballbesitz wechselte laufend. Trotzdem schafften die Irish noch den Ausgleich. Wieder waren es die in der Vergangenheit oft gescholtenen Special Teams: Nach einem Punt der Gäste kam Irish Punt Returner Joey Getherall an der eigenen 17 Yard Linie an den Ball. Und was dann folgte war ein sehenswerter Return, der erst in der Endzone der Gäste endete. Nach diesem 83 Yard Punt Return Touchdown hatten die Irish tatsächlich noch den Ausgleich geschafft.

Der Spielstand - Nebraska 21, Notre Dame 21 - hatte auch gut zwölf Minuten später noch Bestand. Dann war die reguläre Spielzeit abgelaufen. Damit mußten beide Mannschaften in die Verlängerung. Nebraska gewann erneut den Coin Toss und schickte die Offense der Irish zuerst aufs Feld. Die startete an der gegnerischen 25 Yard Linie und mußte versuchen, ausreichend Punkte vorzulegen, weil der Gegner anschließend die gleiche Chance erhielt und so noch zurückschlagen konnte. Arnaz Battle, der in diesem Spiel mit seinen Pässen wenig Glück hatte (nur 3 von 15 Pässen im Ziel für 40 Yards Raumgewinn) führte seine Mannschaft mit einem sehenswerten 18 Yard Lauf bis an die gegnerische 4 Yard Linie. Aber dort war leider Endstation. Die Defense der Cornhuskers konnte weiteren Raumgewinn verhindern. Damit mußten die Irish sich mit einem Fieldgoal (29 Yards, sicher verwandelt von Nick Setta) begnügen.

Die Gäste hatten kurz darauf mehr Erfolg. Die Schlüsselszene war ein dritter Versuch und lang an der 25 Yard Linie. Als alle mit einem Laufspiel rechneten, warf Eric Crouch einen Pass, der zehn Yards Raumgewinn einbrachte. Und von da an waren die Gäste nicht mehr aufzuhalten. Eric Crouch war es dann, der den Ball höchstpersönlich in die Endzone der Irish trug. Damit war die Partie sofort beendet.

Die Defense der Irish, die beinahe zwölf Minuten länger auf dem Feld stand, als die Abwehr der Gäste, verdiente sich den Respekt der Footballfans. Herausragend: Anthony Denman mit 13 Tackles (zwei für Raumverlust, ein Sack), Free Safety Tony Driver (10 Tackles) und Outside Linebacker Rocky Boiman (9 Tackles, 1 Sack). In der Offense war Irish Spielmacher Arnaz Battle mit 107 erlaufenen Yards der Top Rusher des Teams.

Die Voter der AP Polls waren von der Leistung der Irish so beeindruckt, dass sich die Mannschaft trotz der Niederlage um zwei Plätze verbesserte. Sie rangiert vor dem Spiel gegen Purdue auf Rang 21.

 
(02.09.2000) 

TEXAS A&M

10

0

7

3

0

NOTRE DAME

24

0

7

7

10

Nach zuletzt vier Niederlagen in Folge (die letzten Spiele der Saison 1999 endeten mit Niederlagen für Notre Dame) meldeten sich die Irish mit einem überzeugenden 24 - 10 Sieg gegen Texas A&M zurück.

Nach einem durchwachsenen Anfangsviertel hatte vor allem die Defense ihre Probleme mit den Angreifern aus Texas. Das Tackling klappte überhaupt nicht, und dadurch ermöglichten die Mannen in Blue and Gold ihren Gästen immer wieder nennenswerten Raumgewinn. In der Offense klappte das Laufspiel zunächst sehr gut. Die Offensive Line der Irish zeigte von Beginn an eine starke Leistung. Nur mit den Pässen wollte es in dieser frühen Phase der Partie noch nicht klappen. Offensichtlich litt Arnaz Battle, neuer Starting Quarterback der Irish, bei seinem Debüt noch an Lampenfieber. Und nachdem zum ersten Mal die Seiten gewechselt worden waren, schafften die Texas A&M Aggies den ersten Touchdown der Saison im Notre Dame Stadium.

Anschließend aber wurden die Irish immer stärker. Vor allem in der Offense platzte der Knoten, und der Ausgleich war darum nur eine Frage der Zeit. Er kam auch kurz vor Ende der ersten Halbzeit. Mit einem Pass fand der Spielmacher der Irish Speedie Joey Getherall in der gegnerischen Endzone. Das war auch gleichzeitig sein erster Touchdownpass im Trikot der Irish. Spielstand zur Halbzeit also: Texas A&M 7, Notre Dame 7.

In der zweiten Halbzeit dann eine Schlüsselszene: Die Aggies, als erstes Team in Ballbesitz, marschierten über den ganzen Platz und hatten ein First Down an der 2 Yard Line der Irish. Allerdings war dort Endstation. In drei Versuchen schafften sie exakt ein Yard Raumgewinn. Und der vierte Versuch, als die Gäste alles oder nichts spielten, gab's sogar noch Raumverlust. Aber die Referees waren den Aggies wohlgesonnen: Trotz eines Fehlstarts der Offense wurde der Spielzug nicht abgepfiffen (was üblich ist). Erst nach dem Spielzug entschieden sie auf Fault Start Texas A&M. Damit konnten die Aggies zumindest noch ein Fieldgoal erzielen und lagen somit erneut in Führung.

Allerdings gab dieser tolle Goal Line Stand der ganzen Mannschaft enormen Auftrieb. Wie es in Eröffnungsspielen häufig der Fall ist, platzte jetzt endgültig der Knoten. Und als Arnaz Battle mit seinem zweiten Touchdownpass (über 46 Yards auf Javin Hunter) die Irish erstmals in Führung brachte, da glich das altehrwürdige Notre Dame Stadium einem Tollhaus.

Von diesem Augenblick an dominierten die Irish in Offense und Defense. Die Vorentscheidung in diesem unter großer Hitze ausgetragenen Spiel fiel zu Beginn des Schlußviertels, als die Irish zu erfolgreichem Notre Dame Football zurückkehrten: Hinter einer immer stärker agierenden Offensive Line erliefen die Irish First Down um First Down. Selbst die starke Defense der Gäste konnte die Powerläufe der Gastgeber nicht stoppen. Sogar ein vierter Versuch wurde souverän gemeistert. Und zwei Spielzüge später endete ein toller Lauf von Julius Jones (nach 17 Yards) erst in der Endzone der Gäste. Nach einem Fieldgoal der Irish stand es kurze Zeit später 24-10 für die Mannschaft von Bob Davie. Aber da waren noch über acht Minuten zu spielen. Im Football ist das eine Ewigkeit.

Die Gäste konnten in der Folgezeit noch einen sehenswerten Drive zusammenbringen. Beinahe hätten sie sogar den Anschluß-Touchdown geschafft. Aber der Receiver der Aggies konnte den Ball in der Endzone nicht unter Kontrolle bringen. Zwei Spielzüge später dann aber die endgültige Entscheidung: Bei einem dritten Versuch und 10 an der 24 Yard Linie der Irish warf Aggies Quarterback Mark Farris einen Pass, der von Free Safety Tony Driver abgefangen werden konnte. Die Irish waren also wieder in Ballbesitz und blieben das auch bis zum nahen Ende der Partie ...

 
(01.09.2000) 
Im vergangenen Jahr habe ich meine Site komplett umgekrempelt. Über das Ergebnis kann man natürlich geteilter Meinung sein. Ein Nachteil dabei war allerdings die Größe der Home Page (Eingangsseite). Eine große Anzahl Grafikdateien, die zur Navigation benötigt wurden, mußte jedesmal mitgeladen werden. Das verzögerte natürlich den Aufbau der Seite (besonders wenn die Verbindung nicht optimal war). Ich habe deshalb den Navigationsbereich noch einmal überarbeitet und die Home Page damit "schlanker" gemacht. Gleichzeitig habe ich die kommende College Football Saison berücksichtigt. Die Seiten sind größtenteils noch leer und werden nach und nach mit Inhalt gefüllt.

Neu ist übrigens auch mein Gästebuch, in dem Du Dich verewigen kannst!

 

Interessantes

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Übersicht Spiele

NOTRE DAME 2024
(0 - 0)
Texas A&M
ausw
31.08.2024
Northern Illinois
heim
07.09.2024
Purdue
ausw
14.09.2024
Miami (Ohio)
heim
21.09.2024
Louisville
heim
28.09.2024
Stanford
heim
12.10.2024
Georgia Tech
ausw
19.10.2024
Navy
ausw
26.10.2024
Florida State
heim
09.11.2024
Virginia
heim
16.11.2024
Army
ntrl
23.11.2024
USC
ausw
30.11.2024

NOTRE DAME 2000
(9 - 3)
Texas A&M
S
24
-
10
Nebraska
N
24
-
27
Purdue
S
23
-
21
Michigan State
N
21
-
27
Stanford
S
20
-
14
Navy
S
45
-
14
West Virginia
S
42
-
28
Airforce
S
34
-
31
Boston College
S
28
-
16
Rutgers
S
45
-
17
USC
S
38
-
21
Oregon State
N
9
-
41

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