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Beiträge 2003

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(31.12.2003) 
Das Jahr 2003 geht zu Ende. Das ist eine Zeit, in der man Bilanz zieht und sich neue Ziele setzt für das Jahr, das danach kommt. Ich bedanke mich bei Euch für die zahlreichen Besuche auf meiner Web Site und die vielen Mails von Euch. Ich hoffe, das bleibt auch im neuen Jahr so.

Für die Fans der Irish verlief das Jahr 2003 sehr enttäuschend. Und natürlich war auch ich enttäuscht vom sportlichen Abschneiden der Mannschaft. Aber als echter Fan nimmt man diese Enttäuschungen hin und hofft auf die nächste Saison. Ich denke, da spreche ich Euch aus der Seele. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein besseres Jahr 2004, in dem es hoffentlich wieder über mehr positive Dinge zu berichten gibt.

 
(27.12.2003) 
In diesen Tagen meldete die Universität von Notre Dame die vorzeitige Verlängerung des Exklusiv-Vertrags mit der Fernsehgesellschaft NBC um weitere fünf Jahre.

Der ursprüngliche Kontrakt wäre nach der Saison 2005 ausgelaufen. Dieser Umstand hatte in den USA zahlreiche Diskussionen angeregt. Thema war, welcher Conference die Footballer der Irish beitreten sollten. Und Empfehlungen hagelte es auch gleich dazu. Die einen meinten, es wäre das Beste, der ACC (Atlantic Coast Conference) beizutreten. Andere sahen die Big Ten Conference als beste Heimat für die Irish. Und schließlich und endlich war auch die Big East Conference ein Thema.

Diese Diskussionen können nun - ganz sicher auch im Sinne der weitaus meisten Irish Fans - bis mindestens 2010 beendet werden. So lange läuft nämlich der Vertrag mit der NBC, die damit das Recht hat, exklusiv von den Heimspielen der Irish zu berichten.

Zum Hintergrund

Wie bei der NFL handeln die Conferences als Dachorgansiation für ihre Mitglieder. Das heißt aber auch, dass Fernsehverträge nicht von den einzelnen Colleges sondern von der Conference ausgehandelt werden. Dazu kommt, dass die Einnahmen - hier in erster Linie die Erlöse aus Bowlspielen - unter den Mitglieds-Colleges aufgeteilt werden. Ein Exklusiv-Vertrag, wie er zwischen Notre Dame und NBC existiert, passt da natürlich nicht hinein ...
 
(25.12.2003) 
Eine College-Football Karriere dauert im Normalfall vier Jahre. Das bedeutet aber, dass nach dieser Zeit Spieler, die zu Stammspielern und Leistungsträgern herangereift sind, ausscheiden und ersetzt werden müssen. Das Recruiting gewinnt unter diesem Aspekt natürlich an Bedeutung. Denn schließlich gilt es, die entstandenen Lücken möglichst gut wieder zu füllen.

Nun ist es aber schwer, die Highschool-Abgänger zu bewerten. Zu unterschiedlich ist das Leistungsniveau, und oft werden die jungen Spieler in der Highschool überhaupt nicht richtig gefordert. Der Sprung zum College ist jedoch sehr groß, und nicht alle, die in der Highschool Stars waren, schaffen das auch am College.

Die für das Recruiting verantwortlichen Coaches, in Notre Dame ist das Greg Mattison, müssen also eine Menge Glück haben bei der Auswahl der Nachwuchsspieler, denen sie ein Sportstipendium anbieten. Im vergangenen Jahr wurde dies Tyrone Willingham und seiner Coaching Staff bescheinigt. Ihnen gelang es, quasi in letzter Minute noch einige hochkarätige Nachwuchsfootballer unter den Golden Dome zu locken. Aber selbst Greg Mattison gibt zu, dass ihm dabei ganz schön mulmig gewesen ist, denn schließlich handelte es sich bei den letzten mündlichen Zusagen um potenzielle Leistungsträger der Zukunft ...

In diesem Jahr sieht es bislang ganz ähnlich aus. Bis Weihnachten gaben acht Jungstars ihre mündliche Zusage für die Irish. Von denen besitzen laut Kennern der Szene vier echtes Starpotenzial: Runningbach Justin Hoskins, Offensive Liner John Kadous, Offensive-/Defensive Liner Brandon Nicholas und Linebacker Anthony Vernaglia. Tyrone Willingham wird - so die Berechnungen der Fachpresse - rund 19 Sportstipendien vergeben können. Dabei stehen einige Positionen besonders im Blickfeld, weil dort unbedingt Verstärkungen benötigt werden:

  • Runningback
    Hier wurde mit Justin Hoskins bereits ein vielversprechender Nachwuchsfootballer rekrutiert. Aber der Verlust von Julius Jones und die Tatsache, dass auch Ryan Grant nur noch ein Jahr spielberechtigt ist, zwingt die Irish, nach mindestens zwei, wenn nicht drei Verstärkungen Ausschau zu halten. Ganz oben auf der Wunschliste steht Darius Walker, der bereits seit Monaten mit den Irish in Verbindung gebracht wird. Er hat sich jedoch noch nicht für ein College entschieden. Eine Alternative - oder gar weitere Verstärkung - könnte Samson Taylor sein, der von den Experten ebenfalls sehr hoch eingeschätzt wird.

  • Cornerback
    Mit Vontez Duff und Jason Beckstrom verlieren die Irish zwei erfahrene Cornerbacks. Nach der nächsten Saison verkleinert sich der Kader weiter, so dass auch hier dringend Verstärkungen erforderlich sind. Dummerweise taten sich die Irish in den vergangenen Jahren stets schwer, namhafte Spieler auf dieser Position zu gewinnen. Hier ist Tyrone Willingham sicher besonders gefordert. Namen, die im Moment kursieren, sind Terrail Lambert, D.J. Davis und Courtney Grixby.

  • Quarterback
    Diese Position sollte eigentlich gut besetzt sein. Allerdings verloren die Irish in den vergangenen Jahren zwei Spielmacher, die das College wechselten (Matt LoVecchio und Chris Olsen). Zwei weitere ehemalige Quarterbacks spielen jetzt auf anderen Positionen (Gary Godsey und Jared Clark, beide Tight End) und der Status von Carlyle Holiday ist im Moment auch noch alles andere als klar. Zwar hat er Interesse bekundet, für ein fünftes Jahr nach Notre Dame zurückzukehren, und auch Tyrone Willingham hat sich sehr dafür ausgesprochen. Aber es scheint ziemlich sicher, dass er dann nicht mehr als Quarterback zur Verfügung stehen wird. Ein Wechsel auf die Wide Receiver Position ist am Wahrscheinlichsten. Da ist es klar, dass Tyrone Willingham dringend nach einem neuen zweiten Quarterback (hinter Brady Quinn) sucht. Möglich ist sogar, dass zwei Spielmacher unter den Golden Dome geholt werden könnten. Auf der Wunschliste ganz oben steht Brian Brohm aus Kentucky. Er wirkte nicht uninteressiert, und gerade die Aussicht, als Neuling gleich die Backup-Rolle übernehmen zu können, scheint ihn zu reizen. Bis Weihnachten hat er sich jedoch noch nicht für ein College entschieden. Weitere Namen die gehandelt werden: Rocky Hinds und Rudy Carpenter.

  • Offensive Tackle
    Jim Molinaro hat seine Karriere im Trikot der Irish beendet. Als Offensive Tackle war er eine feste Größe und wird sicher nicht so leicht zu ersetzen sein. Dazu kommt, dass die Irish im Vorjahr keinen Offensive Tackle verpflichten konnten. Damit ist der Kreis der in Frage kommenden Akteure nun ziemlich geschrumpft. Dass für die Recruiter der Irish in diesem Bereich dringender Handlungsbedarf besteht, sollte damit auf der Hand liegen. Da ist es nur gut, dass bereits zwei mündliche Zusagen vorliegen: John Kadous und Chauncey Incarnato sind Offensive Tackles. Ein Dritter soll noch hinzukommen. Und hier würde Tyrone Willingham am Liebsten Allen Smith nach Notre Dame holen.
Natürlich sind auch in anderen Bereichen Verstärkungen erforderlich. Aber in diesen konnten die Irish im vergangenen Jahr bereits namhafte Verstärkungen verpflichten. Insbesondere Linebacker und Wide Receiver sind hier zu nennen.

Man darf gespannt sein, ob Tyrone Willingham den starken Endspurt des Vorjahres in diesem Jahr wiederholen kann. Davon hängt sicher in hohem Maße ab, ob und wann die Irish zu alter Stärke zurückfinden ...

 
(18.12.2003) 
Die Footballsaison der Irish ist beendet. Damit rückt ein anderes Thema in den Mittelpunkt der Betrachtungen: Recruiting!

Und dort gab es jetzt die insgesamt achte mündliche Zusage eines Nachwuchs-Footballers: Defensive End Ronald Talley aus Detroit (Michigan) wird seine College Football Karriere unter dem Golden Dome absolvieren. Am 15. November war er in Notre Dame und erlebte mit den über 80.000 im Stadion den Sieg gegen BYU mit. Anschließend reiste er nach Michigan State (am 21. November) und Iowa (am 5. Dezember). Danach entschied er sich, Tyrone Willingham's Angebot anzunehmen.

In seiner letzten Saison an der Highschool erreichte er 42 Tackles (davon 12 für Raumverlust), sowie 5 Sacks.

 
(06.12.2003) 
Wie so oft in den letzten Jahren konnten die Irish das letzte Saisonspiel nicht gewinnen. Und damit war eine weitere "Losing-Season", die dritte in den letzten fünf Jahren, unvermeidlich. Mit 12-38 fiel die Niederlage dann auch noch recht deutlich aus. Vor allem in der zweiten Halbzeit ließ die Mannschaft fast jeglichen Siegeswillen vermissen. Allerdings muss man dazu wissen, dass der harte Kunstrasenplatz im Carrier Dome, dem Austragungsort der Partie, auf Seiten der Irish einige Ausfälle gekostet hat. Bereits im ersten Viertel erwischte es Justin Tuck, der bis dahin von der Offensive Line der Gastgeber kaum zu stoppen war. Er musste verletzt ausscheiden.

Im weiteren Verlauf des Spiels wurde dann auch noch

  1.     2.     3.     4.   RESULT
 SYRACUSE  10 0 21 7 38
 NOTRE DAME  3 0 9 0 12
die Offensive Line entscheidend geschwächt: Beide Guards, Dan Stevenson und Darin Mitchell mussten ausscheiden. Besonders der Verlust von Stevenson, einem unbedingten Leistungsträger in einer Offensive Line, die gerade begonnen hatte zu funktionieren, schwächte das Laufspiel der Mannschaft von Head Coach Tyrone Willingham entscheidend.

Letztendlich war aber auch in der zweiten Halbzeit kein unbedingter Siegeswille mehr zu spüren, während die Syracuse Orangemen weiterhin hochmotiviert zu Werke gingen.

Insbesondere Runningback Walter Reyes hatte einen ganz großen Tag erwischt. Er allein schlug die Irish mit seinen fünf Touchdowns.

Zum Spiel

Während draußen der Winter in New York Einzug gehalten hatte, war es im Carrier Dome angenehm warm. Für beide Mannschaften war es das definitiv letzte Spiel der Saison. Dabei waren die Voraussetzungen für die Irish eigentlich besser gewesen, denn immerhin hatten sie die drei vorangegangenen Spiele gewonnen und damit kräftig Selbstvertrauen getankt. Die Gastgeber dagegen hatten ihre beiden letzten Spiele verloren. Davon war jedoch nach dem Kickoff nichts mehr zu spüren. Syracuse wirkte bis in die Haarspitzen motiviert. Das bekam vor allem Irish Spielmacher Brady Quinn zu spüren, der mit seinem zweiten Pass die erste Interception, und das an der eigenen 30 Yard Linie, produzierte. Die Orangemen nutzten das kurze Feld (nur 24 Yards waren zu überbrücken) um früh in der Partie in Führung zu gehen. Sie schlossen die Angriffsserie mit einem Touchdown ab.

In der Folgezeit erholten sich die Irish von dem frühen Schock und kamen etwas besser ins Spiel. Die nächsten Punkte der Partie erzielten jedoch erneut die Gastgeber, diesmal mit einem 43 Yard Fieldgoal. Danach folgte dann jedoch eine gute Angriffsserie der Irish. Zwar mussten sie sich letztlich mit einem Fieldgoal (D.J. Fitzpatrick aus 50 Yards Entfernung) begnügen, immerhin waren die ersten Punkte erzielt. Kurze Zeit später wurden dann zum ersten Mal die Seiten gewechselt. Spielstand: Syracuse 10, Notre Dame 3.

Im zweiten Viertel übernahmen dann die Defensiv-Abteilungen beider Teams das Kommando. Sie ließen auf beiden Seiten keine weiteren Punkte zu, so dass die Orangemen mit einer 10-3 Führung in die Halbzeitpause gehen konnten.

Die zweite Halbzeit begann dann richtig spektakulär: Die Gastgeber waren als erste Mannschaft in Ballbesitz. Davon mussten sie sich jedoch nach nur drei Spielzügen - unmittelbar vor ihrer eigenen Endzone - trennen. Der Punt wurde jedoch von Corey Mays geblockt. Somit kamen die Irish an der gegnerischen 30 Yard Linie in Ballbesitz. Eigentlich sollte dieses Big Play der Mannschaft Auftrieb gegeben haben. Leider war dies aber nicht der Fall. Die Gastgeber hielten erfolgreich dagegen und ließen erneut lediglich ein Fieldgoal der Irish, diesmal aus 40 Yards, zu.

Dies wiederum beflügelte die Gastgeber, die fortan wieder das Kommando übernahmen und nach und nach die Line Of Scrimmage dominierten - dies sicherlich auch infolge der verletzungsbedingten Schwächung der Irish ...

So waren weitere Punkte der Gastgeber nur eine Frage der Zeit. Und für die Punkte war an diesem Tag ausschließlich ein Mann verantwortlich: Walter Reyes. Mit 189 Lauf-Yards profitierte er von der Dominanz seiner Offensive Line und erzielte - wie bereits erwähnt - alle fünf Touchdowns für Syracuse.

Beim Stande von 6-24 keimte bei den Irish dann noch einmal so etwas wie Hoffnung auf. Dafür gesorgt hatte Linebacker Courtney Watson, der eine Interception über 48 Yards returnierte und dabei bis an die 23 Yard Linie der Gastgeber kam. Die folgende Angriffsserie dauerte gut zweieinhalb Minuten und wurde mit einem Touchdown (5 Yard Pass von Brady Quinn auf Anthony Fasano) abgeschlossen. Beim Spielstand von 12-24 entschloss sich Head Coach Tyrone Willingham für eine Two-Point Conversion. Die glückte jedoch nicht, und so blieb es bei dem 12 Punkte Vorsprung der Gastgeber.

Es folgte die letztlich wohl spielentscheidende Szene: Die Orangemen waren nach dem Kickoff Return an der eigenen 29 Yard Linie. Und von dort benötigte Walter Reyes exakt einen Spielzug, um erneut in die Endzone zu gelangen. Nach diesem 71 Yard Touchdownlauf war der alte Abstand wieder hergestellt. Bei den Irish war jetzt endgültig die Luft raus.

Im Schlussviertel legten die Gastgeber dann noch einen Touchdown drauf zum Endstand von 12-38.

Für die Irish war damit eine enttäuschende Saison zu Ende gegangen. Insbesondere gegen starke Gegner waren sie in diesem Jahr chancenlos. Head Coach Tyrone Willingham und seine Coaching Staff haben eine Menge Arbeit vor sich. Das umso mehr, als es gilt, im kommenden Jahr auf bewährte Stützen in der Defense verzichten zu müssen. Denn die beiden Defensive Tackles Cedric Hilliard und Darrell Campbell beendeten mit diesem Spiel ebenso ihre College Football Karriere wie Inside Linebacker Courtney Watson. Im Defensive Backfield scheiden mit Vontez Duff und Glenn Earl zwei weitere Leistungsträger aus.

In der Offense dagegen halten sich die Verluste in Grenzen. Lediglich drei Stammspieler haben hier ihre vier College Football Jahre absolviert: Runningback Julius Jones, Offensive Guard Sean Milligan (kam in diesem Jahr kaum zum Einsatz) und Offensive Tackle Jim Molinaro, Dazu kommt mit Wide Receiver Omar Jenkins ein Vierter. Dennoch sollten die zuletzt gezeigten Ansätze in der Offense Anlass zur Hoffnung geben. Hier sollte insbesondere der junge Spielmacher Brady Quinn einen Riesensprung machen und für die kommenden Jahre das Angrifsspiel der Irish prägen.

 

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