Irish-Ticker: Noch 170 Tage bis zum Saisonstart.
Allerdings sah es lange Zeit nicht danach aus, als sollten die Irish am Ende als Sieger vom Platz gehen. Erst ein fast unglaubliches Defensive Play von Free Safety David Bruton und Strong Safety Kyle McCarthy, die einen Fumble des gegnerischen Runningbacks auf Höhe der eigenen Goal Line erzwangen und somit den eigentlich schon sicheren Touchdown für die Gäste verhinderten, ebnete den Weg zum Sieg für die Goldhelme. Am Ende hatten sie mit 21-13 die Nase vorn.
Bis zu diesem Highlight war es eigentlich ein typischen Saisoneröffnungsspiel. Vor allem in der Offense sah man noch sehr viel Sand im Getriebe. Und natürlich war es für die Gäste aus Kalifornien ein Vorteil, dass sie dieses erste Spiel bereits hinter sich hatten.
Die Defense jedoch wusste über weite Strecken der Partie zu überzeugen. Man spürte bereits ganz deutlich die Handschrift von Jon Tenuta. Der erfahrene Defensive Coach ist bekannt für seine aggressive Defensiv Philosophie. Vor Jahresfrist mussten die Irish dies am eigenen Leibe spüren. Damals war Tenuta noch Defensive Coordinator bei Georgia Tech.
Und last but not least waren die Special Teams - mit einer Ausnahme - wieder ein Aktivposten im Spiel der Irish. Einige Big Plays gingen auf ihre Kappe.
Damit kam die Offense der Irish zu ihrem ersten Auftritt in diesem Jahr. Und leider sah es in der Anfangsphase so aus, als wollten sie dort weitermachen, wo sie im vergangenen Jahr aufgehört hatten. Das Laufspiel funktionierte nicht, und auch die Pässe von Quarterback Jimmy Clausen kamen zunächst nicht an. So mussten die Irish nach nur drei Offensiv-Spielzügen ebenfalls punten.
In der Folgezeit wechselte das Angriffsrecht ständig hin und her, ohne dass einer der Angriffsreihen etwas zählbares gelang. Und so wurden beim Spielstand von 0-0 zum ersten Mal die Seiten gewechselt.
Im zweiten Viertel wurde es dann jedoch lebhafter. Zunächst gelang den Irish ihre erste erfolgversprechende Angriffsserie. An der eigenen 24 Yard Linie gestartet marschierten sie über das gesamte Feld - bis an die gegnerische 4 Yard Linie. Dort sollte Tailback Robert Hughes den Ball zum ersten Touchdown in die Endzone der Gäste befördern. Aber er kam nicht weit und verlor sogar den Ball. Die Schiedsrichter entschieden auf Fumble und Ballbesitz San Diego State.
Bei näherem Hinsehen - der Spielzug wurde nämlich via Instant Replay unter die Lupe genommen - war jedoch klar zu sehen, dass Hughes mit dem rechten Knie am Boden war, dabei aber noch Kontrolle über den Ball besaß. Eigentlich konnte die Entscheidung also nur lauten: Der Spielzug war beendet, der Ballverlust zählt somit nicht. Zum Erstaunen aller entschieden die Unparteiischen, dass die ursprünglich getroffene Entscheidung - Fumble und Ballbesitz Gäste - bestehen bleibt.
Nun, es sollte nicht die einzige kostspielige Fehlentscheidung gegen die Irish bleiben. Aber dazu später mehr.
San Diego State war also an der eigenen 3 Yard Line in Ballbesitz. Und die Gäste schafften es, sich aus der brenzligen Situation - so unmittelbar vor der eigenen Endzone - zu befreien. Allerdings kamen sie letztlich dann doch nicht allzuweit und mussten punten.
Die Irish kamen in sehr guter Feldposition - auf Höhe der eigenen 43 Yard Linie - wieder in Ballbesitz. Dummerweise passierte ihnen kurze Zeit später ein zweites Missgeschick: Jimmy Clausen warf einen Pass auf seinen Receiver Duval Kamara. Der konnte das Ei jedoch nicht unter Kontrolle bringen sondern fälschte ihn nach oben ab. Letztlich landete das Spielgerät dann in den Armen eines Gäste Abwehrspielers. Nach dieser Interception waren die Gäste unverhofft wieder in Ballbesitz gekommen. Und das in ausgezeichneter Feldposition - in unmittelbarer Nähe der Mittellinie. San Diego State wurde nun immer selbstsicherer und startete in dieser Situation ihre erste erfolgreiche Angriffsserie, denn bereits 29 Sekunden und drei Spielzüge später waren sie zum ersten Mal in der Endzone der Irish. Allerdings war der Touchdown nicht regulär. Einer der Offensive Line Spieler hatte sich deutlich zu früh bewegt. Das Regelwerk sieht dafür eine 5 Yard Strafe (False Start) vor. Aber die schwachen Schiedsrichter ließen weiterspielen ...
Durch diesen Touchdown waren die als krasse Außenseiter nach Notre Dame gekommenen Gäste überraschend mit 7-0 in Führung gegangen.
Was nun folgte war ein erneut ständig wechselnder Ballbesitz - so wie zu Beginn der Partie. Erst unmittelbar vor dem Ende des zweiten Viertels gelang den Irish noch ein echter Paukenschlag: Zunächst gelang es Nickelback Sergio Brown, einen Punt der Gäste - unmittelbar vor deren Endzone - zu blocken. Damit kamen die Irish exakt 91 Sekunden vor dem Ende der ersten Halbzeit auf Höhe der gegnerischen 21 Yard Linie noch einmal in Ballbesitz. Und beim dritten Versuch und 11 folgte dann das nächste Highlight: Jimmy Clausen warf einen Pass in die hintere rechte Ecke der gegnerischen Endzone. Und dort stand Michael Floyd goldrichtig. Mit seinem ersten Catch im Trikot der Irish gelang dem talentierten Nachwuchs Receiver gleich sein erster Touchdown.
Damit konnten die Irish einen Halbzeitrückstand vermeiden. Der Spielstand zur Pause: San Diego State 7, Notre Dame 7.
Wer aber geglaubt hatte, die Irish kämen wie verwandelt aus der Kabine und würden das Spiel fortan dominieren, der sah sich getäuscht. Der erste Ballbesitz war schnell vorüber. Und die Gäste wurden jetzt immer selbstbewusster. Waren sie in der ersten Halbzait ausschließlich mit Passspiel erfolgreich, so konnten sie nun auch das Laufspiel etablieren. Die Irish mit ihrem aggressiven Auftreten wurden einige Male auf dem falschen Fuß erwischt und mussten Big Plays der Gäste zulassen.
Und so kam es, wie es kommen musste: San Diego State schaffte Mitte des dritten Viertels die erneute Führung (der Zusatzkick ging jedoch daneben).
Dabei hatte es noch kurz zuvor gut ausgesehen für die Goldhelme. Kerry Neal hatte einen Pass des Gäste Quarterbacks abgefangen und seine Mannschaft in hervorragender Feldposition (17 Yard Linie von San Diego State) in Ballbesitz gebracht. Aber nur einen Spielzug später war die Chance auf Punkte bereits vertan. Jimmy Clausen warf einen Pass in die hintere linke Ecke der Endzone. Dort sollte Golden Tate stehen, um den Ball zum Touchdown zu fangen. Der aber hat seine Passroute nicht präzise genug gelaufen und war nicht rechtzeitig zur Stelle. Stattdessen wurde das Ei von einem gegnerischen Rückraumverteidiger aus der Luft gefischt.
Letztlich gehörte das dritte Viertel eindeutig den Gästen aus Kalifornien, die zum Ende des Durchganges erneut in Richtung Endzone der Irish marschierten.
In dieser Situation kam es dann zu dem oben beschriebenen Spielzug, in dem die Irish das Kunststück schafften, dem gegnerischen Runningback vor erreichen der Endzone den Ball abzujagen.
Da der Ball in der Endzone der Irish gesichert wurde, kam es zum Touchback, die Irish starteten ihre nächste Angriffsserie also an ihrer eigenen 20 Yard Linie.
Und als ob dieses Big Play die gesamte Mannschaft wachgerüttelt hätte, marschierte Jimmy Clausen und seine Offense plötzlich unaufhaltsam in Richtung gegnerischer Endzone. Am Ende war es Golden Tate, der seine gute Leistung mit einem 38 Yard Passfang zum zweiten Irish Touchdown krönte. Nach erfolgreichem Zusatzkick durch Brandon Walker führten die Irish erstmals in dieser Partie. Der neue Spielstand: San Diego State 13, Notre Dame 14.
Zu spielen waren noch knapp zehn Minuten. Also konnte von einer Vorentscheidung überhaupt noch keine Rede sein. Aber die Gäste bekamen jetzt auch in der Offense kein Bein mehr auf den Boden. Nach nur drei Angriffsversuchen - allesamt Passspielzüge - mussten sie punten.
Die Irish waren also erneut in Ballbesitz. Und jetzt lief es plötzlich. Vorwiegend mit Laufspielzügen, bei denen hauptsächlich Robert Hughes zum Einsatz kam, arbeiteten sie sich (an der eigenen 45 Yard Linie startend) langsam voran. Aber am Ende war es doch wieder Jimmy Clausens Wurfarm, der den Unterschied ausmachte. Sein 6 Yard Pass auf David Grimes zum dritten Touchdown der Irish bedeutete - gut zwei Minuten vor Schluss - die Vorentscheidung.
Kurze Zeit später war die Partie zu Ende, und die Irish hatten den ersten Sieg auf ihrem Konto.
In der Offense ist positiv zu vermerken, dass die Offensive Line keinen einzigen Quarterback Sack zuließ. Das hatte es zuletzt in der Saison 2005 gegeben, damals im Spiel gegen Air Force.
Ach ja, die Spielzüge der Offense wurden erstmals nicht mehr von Charlie Weis bestimmt. Diese Aufgabe hat nun Offensive Coordinator Mike Haywood übernommen. Und er machte seine Sache gut.
San Diego State | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 19 | 20 |
- durch Lauf | 4 | 6 |
- durch Pass | 12 | 11 |
- durch Penalty | 3 | 3 |
Anzahl Laufspielzüge | 15 | 34 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 80 | 122 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 9 | 17 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 71 | 105 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 4,7 | 3,1 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 274 | 237 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 59 | 34 |
Vollständige Pässe | 29 | 21 |
Komplettierungsrate | 49,2% | 61,8% |
Interceptions | 1 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 4,6 | 7,0 |
Anzahl Spielzüge | 74 | 68 |
Raumgewinn gesamt | 345 | 342 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,7 | 5,0 |
Fumbles | 2, verloren: 2 | 1, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 11 (100 yards) | 7 (58 yards) |
Ballbesitz | 29:08 | 30:52 |
Und die Goldhelme konnten sich für die deftige Vorjahresniederlage in Michigan revanchieren. Dabei waren die Vorzeichen diesmal genau umgekehrt wie vor Jahresfrist: Damals hatten die Irish sage und schreibe neun Positionen in der Offense neu besetzen müssen. In diesem Jahr waren es die Wolverines, die in der Offense mit etlichen unerfahrenen Spielern antreten mussten.
Beide Mannschaften waren daher gut beraten, unter den halbwegs regulären Bedingungen soviele Punkte wie möglich vorzulegen. Zudem hatte Irish Head Coach Charlie Weis von seiner Mannschaft eine frühe Führung gefordert.
Dennoch entschlossen sich die Irish, die den Coin Toss gewonnen hatten, zunächst die Defense aufs Feld zu schicken. Michigan war also als erstes Team in Ballbesitz. Und der begann in sehr schlechter Feldposition, nämlich an der eigenen 9 Yard Linie. Der Grund dafür war ein missglückter Kickoff Return, bei dem der Gästespieler vor der eigenen Goal Line herumirrte und den Ball suchte.
Es sollte jedoch nicht das einzige Missgeschick bleiben, das den Gästen aus dem benachbarten Michigan an diesem Tag widerfuhr. Denn nach einem First Down und einer 15 Yard Strafe verloren sie auf Höhe der eigenen 11 Yard Line den Ball, als Brian Smith einen Fumble für seine Manschaft sichern konnte.
Damit kam Jimmy Clausen und die Irish Offense bereits nach gut zwei Spielminuten erstmals zum Einsatz. Es sollte jedoch nur ein Kurzeinsatz werden, denn nach nur vier Spielzügen hatten sie erstmals die gegnerische Endzone erreicht (Robert Hughes mit einem 2 Yard Lauf).
Charlie Weis hatte also die frühe Führung für sein Team. Und es sollte noch besser kommen: Beim nächsten Kickoff Return patzten die Wolverines erneut, als sie den Ball verloren, der von Mike Anello auf Höhe der gegnerischen 14 Yard Linie gesichert werden konnte. Damit folgte der nächste Kurzeinsatz der Irish Offense, denn auch diesmal machten die Goldhelme kurzen Prozess. Beim dritten Versuch fand Jimmy Clausen seinen Receiver Duval Kamara mit einem gefühlvollen Pass in der Endzone. Nach erneut erfolgreichem Zusatzkick (Brandon Walker) führten die Irish nach exakt vier Spielminuten mit 14-0.
Es folgte nun, nachdem den Gästen ein brauchbarer Kickoff Return gelungen war, deren erste längere Angriffsserie. Und bei einem vierten Versuch überrumpelten sie die Irish sogar mit einem Fake Punt, als der Punter mit dem Ball unterm Arm 13 Yards Raumgewinn erzielen konnte.
Kurze Zeit später stand jedoch erneut ein vierter Versuch an. Die Wolverines hatten sich inzwischen bis an die 37 Yard Linie der Irish vorgearbeitet. Erneut gingen sie Risiko und spielten den vierten Versuch aus. Diesmal verfehlte der unpräzise geworfene Pass jedoch sein Ziel, und die Irish waren wieder im Ballbesitz.
Es folgte der dritte Kurzauftritt der Irish Offense. Und diesmal dauerte der gar nur 15 Spielsekunden. Die gut leitenden Schiedrichter hatten nach einem langen Pass von Jimmy Clausen auf seinen Receiver Michael Floyd auf Pass Interference (Passbehinderung) gegen Michigan entschieden. Die Irish standen so an der 48 Yard Line der Gäste. Und von dort folgte ein weiterer langer Pass des Notre Dame Quarterbacks. Anspielstation war diesmal Golden Tate, der erneut ein großes Spiel machte und sich immer mehr zu einem Leistungsträger entwickelt. Er schaffte es, seinen Gegenspielern zu enteilen und wurde dann mustergültig mit einem Pass bedient. Am Ende wurde er von drei Gegenspielern verfolgt, die jedoch nur noch zuschauen konnten, wie die Irish ihren dritten Touchdown des Tages erzielten.
21 - 0 lautete der neue Spielstand. Aber gespielt waren gerade mal etwas mehr als zehn Minuten. Da von einer Vorentscheidung zu sprechen, war sicher übereilt. Und die Wolverines zeigten bei ihrer nächsten Angriffsserie denn auch, dass sie die Partie beileibe noch nicht verlorengegeben habtten. Mit sieben Spielzügen überquerten sie das Spielfeld und erzielten ihren ersten Touchdown.
In den verbleibenden knapp drei Minuten des ersten Viertels passierte dann nichts erwähnenswertes mehr, sieht man einmal davon ab, dass Golden Tate nach einem Passfang das Glück auf seiner Seite hatte, als er den Ball verlor, ihn jedoch geistesgegenwärtig wieder aufnehmen und noch zwei weitere Yards Raumgewinn erzielen konnte.
Als dann erstmals die Seiten gewechselt wurden, erzählte die Statistik ein völlig falsches Bild vom Spielverlauf. So waren die Irish gerade mal drei Minuten und 39 Sekunden in Ballbesitz, schafften in dieser Zeit jedoch drei Touchdowns zur verdienten 21-7 Führung.
Zu Beginn des zweiten Viertels schien es so, als sollte das Momentum sich in Richtung Michigan drehen. Die Gäste spielten in dieser Phase sehr gut und standen kurze Zeit später bereits wieder vor der Endzone der Irish. Diesmal schafften sie jedoch keinen Touchdown, sondern mussten sich mit einem Fieldgoal (aus 23 Yards) begnügen. Dabei hatten sie von einem Turnover der Irish (Clausen hatte eine Interception geworfen) profitieren können.
Die Irish ließen sich von diesem Rückschlag jedoch nicht beeindrucken und schlugen umgehend zurück. Auf Höhe der eigenen 13 Yard Linie starteten sie ihre nächste Angriffsserie. Und nach einem kurzen Lauf von Armando Allen stand das nächste Big Play auf dem Programm: Jimmy Clausen fand erneut seine Lieblings-Anspielstation Golden Tate mit einem kurzen Pass. Aber der Speedster der Irish konnte einige Tackles der Gäste vermeiden und schaffte 60 Yards Raumgewinn. Plötzlich standen die Irish an der 25 Yard Linie der Wolverines.
Von dort aus folgten einige sehenswerte Läufe von Robert Hughes und James Aldridge, der seinen ersten Einsatz in der Saison 2008 hatte und seine Mannschaft dabei bis unmittelbar vor die Endzone brachte. Letztlich war es noch 1 Yard, das am vierten Touchdown fehlte. Und dieses Yard schaffte Robert Hughes, der damit seinen zweiten Touchdown des Tages erzielte.
Die Irish hatten ihre Führung also auf 28-10 ausgebaut.
Aber die Gäste konnten noch einmal zurückschlagen. Mit ihrer nächsten Angriffsserie fanden sie ebenfalls den Weg in die Endzone zu ihrem zweiten Touchdown der Partie.
Das wars dann auch für die erste Halbzeit. Inzwischen hatte es leicht angefangen zu regnen. Und beide Mannschaften tauschten noch einige Punts aus, bevor der Schiedsrichter die erste Halbzeit abpfiff.
Nach den ersten 30 Minuten lautete der Spielstand: Michigan 17, Notre Dame 28.
Allerdings funktionierte die Ballkontrolle bei den Irish deutlich besser als bei den Gästen. Die nämlich starteten gegen Ende des dritten Viertels die erste erfolgversprechende Angriffsserie in Halbzeit zwei. Punkte schienen bereits sicher, standen sie doch bereits an der 5 Yard Linie der Irish. Aber in dieser Situation wollte der Runningback der Gäste zuviel und verlor den Ball. David Bruton, der erneut ein überragendes Spiel machte, forcierte mit seinem Tackle den Fumble, und Sergio Brown sicherte den Ball auf Höhe der eigenen 7 Yard Linie.
Das war natürlich ein Rückschlag für die Gäste. Die Irish hingegen sprühten geradezu vor Selbstvertrauen. Jetzt schafften sie es sogar, gegen die erfahrene Defensive Line der Wolverines ein erfolgreiches Laufspiel zu etablieren. Und damit kontrollierten sie den Gegner und die Spieluhr.
Als dann nach dem dritten Viertel zum letzten Man die Seiten gewechselt wurden, hatte sich am Spielstand nichts geändert. Das sollte sich jedoch unmittelbar nach dem Beginn des Schlussviertels ändern.
Was war passiert? Die Gäste waren auf Höhe der Mittellinie in Ballbesitz, als ein Snap des Centers zu seinem Quarterback misslang. Dar Ball lag plötzlich am Boden. Geistesgegenwärtig war Brian Smith zur Stelle, nahm das Spielgerät auf und trug es in die Endzone zum fünften Irish Touchdown der Partie.
Damit war natürlich eine Vorentscheidung gefallen. Denn, auch wenn der Regen etwas nachgelassen hatte, die Irish kontrollierten das Geschehen auf dem Spielfeld jetzt nach belieben. Und sie konnten noch zwei weitere Ballverluste der Wolverines provozieren: David Bruton krönte seine tolle Leistung mit einer Interception und anschließendem 39 Yard Return. Und kurze Zeit später feierte Gary Gray sein erstes Erfolgserlebnis im Trikot der Irish. Der junge Cornerback stand bei einem weiteren Pass der Gäste goldrichtig und schaffte eine weitere Interception.
Damit war die Luft natürlich raus. Die Irish brauchten nichts mehr zu tun. Sie hielten eine deutliche Führung, die sie lediglich über die Zeit bringen mussten. Und Michigan hatte nach dem sechsten Ballverlust an diesem Tag aufgegeben. Am Ende feierten die Irish einen überzeugenden Sieg, der auch in der Höhe vollkommen in Ordnung ging.
Nach zwei Spielen der Saison 2008 kann man jedoch konstatieren, dass sich da einiges geändert hat. So ließen sie in diesen beiden Partien keinen einzigen Quarterback Sack zu. Und auch das Laufspiel kommt immer besser in Schwung.
Allerdings musste Weis die Partie im zweiten Durchgang auf Krücken verfolgen. Einer seiner eigenen Spieler war von einem Gegenspieler über die Seitenauslinie gedrängt worden, wo er seinem Cheftrainer von hinten in die Beine rutschte. Weis war gerade mit dem Spielgeschehen beschäftigt, das sich am anderen Ende des Spielfeldes ereignete. Er war also völlig unvorbereitet und knickte mit dem linken Bein um. Danach musste er von einigen Helfern gestützt werden und bekam später ein Paar Krücken verpasst.
Die Ärzte diagnostizierten einen Kreuzbandriss im linken Knie.
Und gefeiert werden durfte dann auch nach dem Spiel ...
Michigan | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 21 | 14 |
- durch Lauf | 10 | 5 |
- durch Pass | 8 | 4 |
- durch Penalty | 3 | 5 |
Anzahl Laufspielzüge | 42 | 34 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 202 | 121 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 43 | 8 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 159 | 113 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 3,8 | 3,3 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 229 | 147 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 28 | 21 |
Vollständige Pässe | 19 | 10 |
Komplettierungsrate | 67,9% | 47,6% |
Interceptions | 2 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 8,2 | 7,0 |
Anzahl Spielzüge | 70 | 55 |
Raumgewinn gesamt | 388 | 260 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,5 | 4,7 |
Fumbles | 7, verloren: 4 | 3, verloren: 0 |
Strafen (Yards) | 7 (79 yards) | 3 (38 yards) |
Ballbesitz | 32:12 | 27:48 |
Im Gegensatz zur Vorwoche strahlte die Sonne vom Himmel über dem Spartan Stadium in East Lansing, Michigan. Und auch sonst gab es - aus Sicht der Irish - leider einige Dinge, die so ganz anders gelaufen sind als vor Wochenfrist.
Das zeigte sich bereits von Beginn an - die Irish waren als erstes Team in Ballbesitz. Das Laufspiel wollten sie etablieren. Aber das gelang leider überhaupt nicht. Die Defense der Gastgeber stand sicher und ließ kaum Raumgewinn zu. So mussten die Goldhelme ihre erste Angriffsserie nach drei Spielzügen bereits beenden.
Aber auf der anderen Seite war es im ersten Durchgang das gleiche Bild: Die Defense der Irish stand ebenfalls sehr gut und hielt den Star Runningback der Spartans Jevon Ringer anfangs gut in Schach. So wechselte der Ballbesitz einige Male, ohne dass einer Mannschaft etwas zählbares gelang.
Gegen Mitte des ersten Viertels dann der erste erfolgversprechende Drive der Gastgeber. Allerdings kamen sie nur bis an die 28 Yard Linie der Irish und mussten sich mit einem Fieldgoal begnügen.
Die Irish schalteten in der Folgezeit um auf Passspiel. Und das sah denn doch deutlich besser aus. Gegen Ende des ersten Viertels dann die erste erfolgversprechende Angriffsserie der Goldhelme. Und mit einem Pass auf Duval Kamara wollte Irish Quarterback Jimmy Clausen dem Spiel eine Wende geben. Der Ball war gut geworfen, und Kamara bekam auch beide Hände an daran. Aber dem Defensive Back der Gastgeber gelang es, ihm das Spielgerät aus den Händen zu stiebitzen. Die Situation war unklar, und so mussten die Video-Schiedsrichter ran um sie zu klären. Und sie entschieden richtig - und leider gegen die Irish - auf Turnover in der Endzone.
So wurden wenig später beim Spielstand von 3-0 für Michigan State zum ersten Mal die Seiten gewechselt.
Im zweiten Viertel hatten die Irish eine weitere Chance, auf die Anzeigetafel zu gelangen. Ein Fieldgoalversuch aus 51 Yards ging jedoch daneben. Irish Kicker Brandon Walker hatte nicht seinen besten Tag erwischt und plazierte das Spielgerät rechts am Tor vorbei.
So waren dann kurz vor der Halbzeit noch einmal die Gastgeber an der Reihe. Nach einer Interception von Clausen tief in der eigenen Hälfte kamen die Spartans auf Höhe der 24 Yard Linie der Irish in Ballbesitz. Und diese Einladung zu Punkten nahmen sie dankbar an. Mit ihrem ersten Touchdown gingen sie 10-0 in Führung. Und dieser Spielstand hatte auch bei Halbzeit noch Bestand.
Im dritten Viertel dominierten die Abwehrreihen beider Mannschaften. Allerdings konnten die Spartans einmal bis kurz vor die Endzone der Irish gelangen und eine Angriffsserie mit einem weiteren Fieldgoal abschließen. Ausgangspunkt für diese Situation war ein Fumble von Irish Wide Receiver Michael Floyd, der insgesamt gesehen ein gutes Spiel machte, hier aber eine Ballverlust produzierte und die Gastgeber an der eigenen 22 Yard Linie in Ballbesitz brachte.
Es folgte dann eine weitere erfolgversprechende Angriffsserie der Irish. An der eigenen 25 Yard Linie gestartet, marschierten sie rasch in Richtung gegnerischer Endzone. Auffällig war, dass das Spiel nun ganz in den Händen des jungen Spielmachers Jimmy Clausen lag. Acht Spielzüge dauerte der Drive, und es waren allesamt Passspielzüge. Am Ende war es Michael Floyd, der mit dem ersten Spielzug des Schlussviertels einen 26 Yard Pass von Clausen in der Endzone der Gastgeber fing. Die Irish hatten ihren ersten Touchdown erzielt und waren bis auf sechs Punkte herangekommen.
Das Spiel war plötzlich wieder völlig offen. Aber die Spartans, die ihr Laufspiel gegen eine müde werdende Defensive Line der Irish nun immer effektiver einsetzten, antworteten mit einer erfolgreichen Angriffsserie, wobei den Irish am Ende noch ein Punktsieg gelang, als sie einen Touchdown verhindern konnten. Die Spartans zogen durch ein 23 Yard Fieldgoal auf 16-7 davon.
Damit wurde deutlich, dass die Irish noch zweimal punkten mussten, wollten sie die Partie noch drehen.
Und sie marschierten auch zunächst erfolgversprechend in Richtung Endzone der Spartans. Leider war dann jedoch an deren 24 Yard Linie Schluss, und die Irish brachten ihren Kicker aufs Feld. Aber wie bereits erwähnt, Brandon Walker hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Auch dieses eigentlich machbare 41 Yard Fieldgoal gelang ihm nicht. Die Irish standen mit leeren Händen da. Damit war die Luft raus aus dem Spiel, zumal auch nur noch wenige Minuten zu spielen waren.
Und diese Zeit nutzten die Gastgeber, um endgültig für klare Verhältnisse zu sorgen. Nach einem 63 Yard Lauf von Jevon Ringer standen sie plötzlich wieder tief in der Hälfte der Irish und schafften wenig später ihren zweiten Touchdown.
Das Fazit der Partie ist schnell gezogen: Die Irish haben sich weitestgehend selbst geschlagen. Zehn Punkte der Spartans folgten auf Turnover der Irish in der eigenen Hälfte. Und auf der anderen Seite standen zwei vergebene Fieldgoalversuche und ein nicht geschaffter Touchdown zu Buche.
Die Offensive Line musste die beiden ersten Quarterback Sacks der Saison konstatieren. Aber insgesamt stand sie gut und gab Clausen immer wieder genügend Zeit, nach freien Anspielstationen für seine Pässe zu suchen.
Michigan State | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 16 | 18 |
- durch Lauf | 9 | 2 |
- durch Pass | 6 | 13 |
- durch Penalty | 1 | 3 |
Anzahl Laufspielzüge | 43 | 22 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 223 | 63 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 20 | 47 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 203 | 16 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 4,7 | 0,7 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 143 | 242 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 26 | 41 |
Vollständige Pässe | 12 | 24 |
Komplettierungsrate | 46,2% | 58,5% |
Interceptions | 0 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 5,5 | 5,9 |
Anzahl Spielzüge | 69 | 63 |
Raumgewinn gesamt | 346 | 258 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,0 | 4,1 |
Fumbles | 1, verloren: 1 | 3, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 6 (65 yards) | 5 (24 yards) |
Ballbesitz | 33:45 | 26:15 |
Die Begegnung der beiden alten Rivalen - Notre Dame und Purdue sind beide im US Bundesstaat Indiana beheimatet und liegen gerade mal zwei Autostunden voneinander entfernt - war vor der Pause ausgeglichen. Das lag hauptsächlich an der Fähigkeit der Gäste, Third Downs erfolgreich in neue erste Versuche umzumünzen. So konnten sie in den beiden ersten Vierteln einige lange Angriffsserien erfolgreich abschließen.
Aber der Reihe nach: Die Boilermakers hatten den Coin Toss gewonnen und entschieden sich für Ballbesitz. Das war auch durchaus nachvollziehbar, glänzten sie bislang doch in erster Linie durch gute Offense und vor allem überragende Special Teams. Vor allem die Kickoff Returner zählen in diesem Jahr zum Besten, das der US College Football zu bieten hat.
Allerdings spielten die Return Coverage Teams der Irish bislang ebenfalls sehr stark. Und sie sollten den direkten Vergleich mit den Gästen an diesem Tag gewinnen ...
So mussten die Boilermakers ihre erste Angriffsserie von der eigenen 15 Yard Linie starten. Nach einem schnellen First Down ging dann allerdings nichts mehr. Die Gäste mussten punten.
Aber die Irish machten es nicht besser. Nach nur drei Angriffsspielzügen, ausnahmslos Pässe, mussten sie ebenfalls punten. Damit kamen die Boilermakers an der eigenen 41 Yard Linie in Ballbesitz. Und in gut vier Minuten legten sie die 59 Yards bis in die Endzone der Irish zurück. Mitte des ersten Viertels führten sie also 7-0 gegen Notre Dame.
Damit waren die Goldhelme wieder an der Reihe. Und operierten sie in ihrer ersten Angriffsserie ausschließlich mit dem Pass, so war es jetzt Runningback Armando Allen, der mehr und mehr ins Spiel eingriff und für einige First Downs durch erfolgreiches Laufspiel sorgte. An der gegnerischen 39 Yard Linie kam der Angriff jedoch zum Stehen. Bei einem vierten Versuch und 1 entschied Head Coach Charlie Weis, diesen auszuspielen. Dummerweise gelang James Aldridge nicht der erforderliche Raumgewinn für ein neues First Down.
Purdue war also wieder in Ballbesitz und startete erfolgversprechend. Schnell waren die Gäste wieder bedrohlich nah an der Endzone der Irish. Dabei sah es für einen Augenblick gar nach dem zweiten Touchdown aus, als Purdue Runningback Kori Sheets an der rechten Außenlinie auf und davon war. Aber Strong Safety Kyle McCarthy konnte ihn kurz vor der Endzone über die Außenlinie drängen. So standen die Gäste an der 9 Yard Linie der Irish. Allerdings schafften sie es nicht, die Endzone zu erreichen und mussten bei einem vierten Versuch ihren Kicker aufs Feld schicken. Und der verzog gründlich und plazierte das Ei links neben die Torstangen. Das Tackle von Kyle McCarthy erwies sich in diesem Augenblick als Gold wert, weil er damit letztlich Punkte für den Gegner verhindert hatte.
Kurze Zeit später war das erste Viertel beendet, und die Gäste führten mit 7-0.
Inzwischen waren aber auch die Irish erfolgversprechend unterwegs. Zu Beginn des zweiten Viertels schafften sie es bis an die 8 Yard Linie der Gäste. Von dort mussten sie dann jedoch ebenfalls mit einem Fieldgoalversuch vorlieb nehmen. Ein Kick aus 31 Yards Entfernung sollte eigentlich für jeden Kicker eine Formsache sein. Dummerweise hatte Brandon Walker erneut nicht seinen besten Tag und drosch das ovale Leder links am Torgestänge vorbei. Damit hatte die Führung der Gäste nach wie vor Bestand, und die waren dann auch gleich wieder in Ballbesitz.
Dass der jedoch letztlich einen völlig unerwarteten Verlauf nahm, lag an einem der Youngster im Trikot der Irish, die sich langsam aber sicher zu Leistungsträgern entwickeln: Cornerback Robert Blanton stand bei einem Pass des gegnerischen Quarterbacks goldrichtig, fing den Ball ab und trug ihn über 47 Yards zurück in die Endzone der Gäste. Und nach erfolgreichem Zusatzkick stand die Partie unentschieden 7-7.
Das Spiel nahm jetzt so richtig Fahrt auf. Mit dem nächsten Ballbesitz gingen die Boilermakers nämlich erneut in Führung. Und die Irish blieben die Antwort nicht schuldig. Fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit kamen sie auf Höhe der eigenen 35 Yard Linie in Ballbesitz. In dieser Phase trat ein weiterer Neuling in den Vordergrund: Michael Floyd entwickelt sich immer mehr zur Lieblings-Anspielstation von Quarterback Jimmy Clausen. Gegen Purdue waren es am Ende sechs Passfänge für 100 Yards Raumgewinn.
Den Touchdown zum Ausgleich besorgte allerdings ein anderer Passempfänger, der in dieser Saison zu einem Leistungsträger aufgestiegen ist: Golden Tate fing den Ball in der Endzone und holte damit die ersten Punkte für die Offense.
Bei Halbzeit lautete der Spielstand: Purdue 14, Notre Dame 14.
In der Folgezeit war dann auch die Defense Herr des Geschehens. Die nächste Angriffsserie der Gäste endete schnell, und die Irish hatten den Ball zurück. Und weitere fünf Minuten später waren sie erneut in der Endzone von Purdue. Diesmal fand Quarterback Jimmy Clausen seinen Tight End Kyle Rudolph mit einem 5 Yard Pass. Nach verwandeltem Extrapunkt führten die Goldhelme mit 28-14.
Allerdings war es verfrüht, bereits von einer Vorentscheidung zu sprechen. Denn noch einmal kamen die Gäste zurück. Mit einem 54 Yard Passspielzug standen sie schnell an der 10 Yard Linie der Irish und hatten nach nur 73 Sekunden den Anschluss Touchdown geschafft.
Aber die Irish ließen sich von den schnell erzielten Punkten nicht beeindrucken. Mit ihrer nächsten Angriffsserie schlugen sie zurück und konnten nach dem 30 Yard Touchdown Pass auf David Grimes den alten Abstand wiederherstellen.
Beim Stande von 35-21 für die Irish wurden dann kurze Zeit später zum letzten Mal die Seiten gewechselt.
Purdue versuchte nun mit Macht, erneut den Anschluss zu schaffen. Dabei kamen sie bis zur 13 Yard Linie der Irish, hatten jedoch das Problem, dass ein vierter Versuch und 10 anstand. Sie gingen volles Risiko und spielten den Versuch aus. Aber die Defense der Irish hielt, und der Ball war wieder im Besitz der Gastgeber.
Erneut führte Clausen seine Mannschaft übers Feld, wobei jetzt fast ausschließlich auf das Laufspiel gesetzt wurde. So kamen sie nach knapp vier Minuten bis an die gegnerische 23 Yard Linie. Ein vierter Versuch stand an, und Charlie Weis schickte noch einmal seinen bislang glücklosen Kicker aufs Feld. Und Brandon Walker war diesmal erfolgreich. Mit einem sicher verwandelten 41 Yard Fieldgoal brachte er seine Mannschaft mit 17 Punkten Vorsprung in Führung. Zu spielen waren da noch gut zehn Minuten. Aber die Vorentscheidung war gefallen.
Noch einmal versuchten die Boilermakers vergeblich, einen vierten Versuch auszuspielen. Danach war die Partie dann endgültig entschieden. Die Irish hatten einen überzeugenden Sieg eingefahren.
Ein anderer kommender Leistungsträger ist zweifellos Armando Allen. Der Runningback erzielte mit seinen 17 Läufen 134 Yards Raumgewinn und einen Touchdown. Dazu fing er noch einen Pass für 9 Yards Raumgewinn. Und mit seinen vier Kickoff Returns schaffte er weitere 105 Yards.
Und nicht zu vergessen natürlich Golden Tate, der diesmal etwas im Schatten von Michael Floyd stand, jedoch auch fünf Pässe für 64 Yards Raumgewinn fing.
Eins ist klar, in den kommenden Jahren können wir noch einiges von den Irish erwarten.
Purdue | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 23 | 23 |
- durch Lauf | 4 | 13 |
- durch Pass | 17 | 10 |
- durch Penalty | 2 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 17 | 40 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 105 | 213 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 2 | 12 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 103 | 201 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 6,1 | 5,0 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 359 | 275 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 55 | 35 |
Vollständige Pässe | 29 | 20 |
Komplettierungsrate | 52,7% | 57,1% |
Interceptions | 1 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 6,5 | 7,9 |
Anzahl Spielzüge | 72 | 75 |
Raumgewinn gesamt | 462 | 476 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 6,4 | 6,3 |
Fumbles | 0 | 0 |
Strafen (Yards) | 5 (43 yards) | 6 (44 yards) |
Ballbesitz | 24:34 | 35:26 |
Nach drei Vierteln nämlich sahen die Irish wie die klaren Sieger aus, ehe die alten Rivalen von der Westküste noch einmal zurückkamen und das Spiel gegen Ende gar noch einmal spannend machten.
Ein kurzer Pass von Quarterback Jimmy Clausen auf Armando Allen brachte 20 Yards Raumgewinn. Das war der Auftakt einer ersten erfolgreichen Angriffsserie, die von den beiden gleichen Akteuren auch abgeschlossen wurde. Ein 21 Yard Touchdown Pass auf Allen brachte die Irish als erstes Team auf die Anzeigetafel.
Anschließend waren die Gäste wieder in Ballbesitz. Erneut starteten sie vielversprechend, jedoch am Ende mit dem gleichen Ergebnis: Ihr Spielmacher warf eine Interception - diesmal war Defensive Tackle Patrick Kuntz der unplanmäßige Empfänger des Fehlpasses.
Die zweite Angriffsserie der Hausherren war dann deutlich weniger erfolgreich. Nach drei First Downs durch Pässe auf Golden Tate und Michael Floyd waren sie schnell wieder in der Hälfte des Gegners. Dann jedoch stagnierte der Angriff, und die Irish mussten punten.
Nach einem tollen Punt von Eric Maust, der den Ball an die 5 Yard Linie der Gäste plazierte, war Stanford erneut in Ballbesitz. Und diesmal machten sie keine Fehler. Immer wieder war es ihr Runningback Toby Gerhart, der mit kraftvollen Läufen substanziellen Raungewinn für seine Mannschaft erzielte. Und so kamen die Gäste kurz nach dem Start des zweiten Viertels zum nicht unverdienten Ausgleich.
Danach spielten dann jedoch nur noch die Irish, die das zweite Viertel dominierten. An der eigenen 27 Yard Linie gestartet marschierten sie in gut viereinhalb Minuten bis in die Endzone des Cardinal, wobei es Armando Allen vorbehalten war, mit einem 3 Yard Lauf seinen zweiten Touchdown des Tages zu erzielen.
Aber es war das Passspiel, das die Irish über das gesamte Spielfeld marschieren ließ. Immer wieder waren es Pässe in die Mitte auf Kyle Rudolph, David Grimes, Armando Allen und Michael Floyd, die den Irish die notwendigen Yards bescherten.
Notre Dame hatte sich also die Führung zurückgeholt. Und es sollte noch besser kommen. Die Gäste mussten nämlich nach nur drei Angriffsspielzügen bereits wieder punten. Darius Fleming hatte den gegnerischen Spielmacher bei einem dritten Versuch und sieben gesackt.
Also waren die Irish schnell mit ihrer Offense zurück auf dem Feld. Diesmal dauerte die Angriffsserie jedoch gerade mal 58 Sekunden. Mit einem 48 Yard Pass fand Clausen seinen Receiver Michael Floyd an der rechten Seitenlinie für den dritten Touchdown der Gastgeber.
Jetzt war wieder die Defense an der Reihe. Und sie ließ sich nicht lumpen. Kyle McCarthy, seines Zeichens Strong Safety und Top Tackler der Irish, stand bei einem Passversuch der Gäste goldrichtig und fing den Ball ab. Nach dieser dritten Interception der Partie waren die Irish erneut sehr schnell wieder mit ihrer Offense auf dem Feld. Leider gelangen diesmal jedoch keine weiteren Punkte. Ein Fieldgoal Versuch aus 41 Yards konnte vom erneut äußerst unglücklich agierenden Kicker Brandon Walker nicht verwandelt werden.
Kurze Zeit später war die erste Halbzeit beendet. Der Spielstand nach zwei gespielten Vierteln: Stanford 7, Notre Dame 21.
Auf der anderen Seite konnte die aggressive Irish Defense die Angriffsbemühungen der Gäste ebenfalls im Keim ersticken. So dauerte es bis zur Mitte des dritten Durchganges, ehe die Offense der Irish wieder eine erfolgversprechende Angriffsserie starten konnte. Mit Pässen auf Grimes und Floyd und erfolgreichen Läufen von Allen marschierten sie - an der eigenen 25 Yard Linie gestartet - über das Spielfeld bis in die Endzone der Gäste. Am Ende war es ein 5 Yard Touchdown-Pass auf Tight End Kyle Rudolph, der die Irish mit 21 Punkten in Führung gehen ließ.
Aber es sollten die letzten Punkte der Goldhelme sein. Zwar hatten sie im Schlussviertel noch eine Fieldgoal Chance. Aber der Kick aus 46 Yards Entfernung ging daneben ...
Ansonsten waren es die Gäste, die nach dem letzten Seitenwechsel die Akzente setzen konnten. Zweimal erreichten sie noch die Endzone der Irish und kamen so bis auf sieben Punkte heran.
Das wars aber dann auch. Die Irish siegten am Ende völlig verdient mit 28-21.
Neben ihm ist es vor allem Armando Allen, der sich zu einer wahren Allzweckwaffe zu mausern beginnt. Als Runningback ist er der Beste im Team. Daneben ist er auch eine erstklassige Anspielstation für Clausens Pässe. Und schließlich sind seine Kickoff- und Puntreturns stets brandgefährlich für den Gegner.
Welch großer Fang den Irish mit Michael Floyd gelungen ist, wird mit jedem Spiel mehr deutlich. Inzwischen hat er bereits 21 Pässe gefangen und damit 333 Yards Raumgewinn und drei Touchdowns erzielt.
Ein weiterer Wide Receiver, Golden Tate, hat sich in dieser Saison ins Rampenlicht gespielt. Im Moment führt er alle Passempfänger der Goldhelme an mit 23 Passfängen für 397 Yards und drei Touchdowns.
Und noch ein zukünftiger Star macht mehr und mehr auf sich aufmerksam: Tight End Kyle Rudolph galt bei den Kennern der Highschool Football Szene als bester auf seiner Position in seinem Jahrgang. Dass er sein Talent bereits so früh im Irish Trikot zeigen darf liegt jedoch nicht nur an den zahlreichen Ausfällen auf der Tight End Position. So fiel Mike Ragone ja bekanntlich mit einer Knieverletzung aus und steht der Mannschaft in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung. Und Will Yeatman ist derzeit schulintern gesperrt.
Und schließlich gibts in der Offensive Line einen, der ebenfals in seinem ersten Jahr in Notre Dame ist und bereits regelmäßige Einsatzzeiten im Team bekommt: Offensive Guard Trevor Robinson wird in den kommenden Jahren zu einem Leistungsträger heranwachsen.
Aber auch auf der anderen Seite des Balles, in der Defense, gibts einige neue Gesichter, die man sich nicht mehr wegdenken kann aus dem Team der Irish.
Inside Linebacker Brian Smith gilt als der kommende Star auf seiner Position. Seine bisherige Bilanz kann sich absolut sehen lassen: Mit 31 Tackles ist er hinter den beiden Safeties David Bruton und Kyle McCarthy drittbester Tackler im Team. Einen Fumble konnte er bislang verursachen und zwei gegnerische Ballverluste sichern, wobei er eine Fumble Recovery zum Touchdown returnierte (im Spiel gegen Michigan). Ach ja, ein Quarterback Sack kommt noch hinzu.
Weitere Akteure, die in den kommenden Jahren dem Spiel der Irish Defense ihren Stempel aufdrücken werden sind Outside Linebacker Harrison Smith, Outside Linebacker Darius Fleming, Cornerback Robert Blanton, Nose Tackle Ian Williams, Cornerback Gary Gray, Outside Linebacker Kerry Neal und Defensive End Ethan Johnson.
Stanford | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 20 | 20 |
- durch Lauf | 10 | 3 |
- durch Pass | 10 | 16 |
- durch Penalty | 0 | 1 |
Anzahl Laufspielzüge | 37 | 27 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 213 | 100 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 52 | 17 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 161 | 83 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 4,4 | 3,1 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 182 | 347 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 28 | 40 |
Vollständige Pässe | 18 | 29 |
Komplettierungsrate | 64,3% | 72,5% |
Interceptions | 3 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 6,5 | 8,7 |
Anzahl Spielzüge | 65 | 67 |
Raumgewinn gesamt | 343 | 430 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,3 | 6,4 |
Fumbles | 0 | 1, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 9 (56 yards) | 8 (75 yards) |
Ballbesitz | 26:40 | 33:20 |
Dank NASN, das glücklicherweise erst nach dem Spiel seinen Sendebetrieb für den Rest des Wochenendes einstellte, konnten auch die Irish Fans in Deutschland die Partie live miterleben.
Und sie sahen eine Mannschaft, die in der Anfangsphase Spiel und Gegner klar beherrschte. Der erste Ballbesitz der Gastgeber war schnell beendet. Damit kamen die Irish mit ihrer Offense erstmals aufs Feld. An der eigenen 18 Yard Linie startete die Angriffsserie, die nach 11 Spielzügen in der gegnerischen Endzone endete. Golden Tate war es, der nach einem 19 Yard Pass von Quarterback Jimmy Clausen den ersten Touchdown der Goldhelme erzielte.
Bemerkenswert bei dieser ersten Angriffsserie: Die Irish setzten ausschließlich auf das Passspiel, und das offenbar sehr erfolgreich.
Die gastgebenden North Carolina Tarheels konnten im Gegenzug ebenfalls die ersten Punkte erzielen. Jedoch mussten sie sich letztlich mit einem Fieldgoal begnügen.
So wurden kurze Zeit später dann beim Stande von 7-3 für Notre Dame erstmals die Seiten gewechselt.
Die Irish gestalteten ihre Spielzugauswahl jetzt etwas variabler. Und auch das Laufspiel funktionierte in dieser Phase ganz gut. So arbeiteten sie sich zu Beginn des zweiten Viertels langsam voran, mussten jedoch ebenfalls mit dem Trostpreis, einem Fieldgoalversuch, vorlieb nehmen. Und damit trat ein Sorgenkind auf den Plan, das in diesem Jahr bislang hauptsächlich durch vergebene Fieldgoal-Kicks aufgefallen ist: Brandon Walker sollte das Ei aus 42 Yards Entfernung zwischen die Torstangen plazieren. Diesmal traf er den Ball optimal und jagte ihn mit einem blitzsauberen Schuss mitten zwischen die vertikalen Torstangen. Damit hatten die Irish den alten Abstand wieder hergestellt und führten mit 10-3.
Die Antwort der Gastgeber war eine weitere erfolgversprechende Angriffsserie, die jedoch erneut per Fieldgoal abgeschlossen werden musste. Damit kamen die Irish gut fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit wieder in Ballbesitz. Und - wie gesagt - die Offense spielte in der ersten Halbzeit wirklich gut. So marschierten sie - an der eigenen 20 Yard Linie gestartet - in viereinhalb Minuten bis in die Endzone der Tarheels. Wieder war es ein Pass von Jimmy Clausen, der am Ende für die Punkte sorgte. Und als Passempfänger konnte sich Michael Floyd in dieser Saison bereits zum vierten Mal für einen Touchdown feiern lassen.
Zu spielen waren da noch 52 Sekunden. Aber die wurden von den Gastgebern beinahe optimal genutzt. In Windeseile stürmten sie übers Spielfeld in Richtung Endzone der Irish. Aber am Ende mussten sie zum dritten Mal im ersten Durchgang mit einem Fieldgoal vorlieb nehmen. So lautete der Spielstand nach den beiden ersten Vierteln: North Carolina 9, Notre Dame 17.
Nach diesem Paukenschlag war die Führung der Irish auf einen Punkt zusammengeschmolzen. Und natürlich witterten die Gastgeber jetzt Morgenluft.
Allerdings konnten die Irish noch einmal zurückschlagen. Ihre nächste Angriffsserie konnten sie nämlich wieder erfolgreich abschließen. Runningback James Aldridge, der ein gutes Spiel machte, trug das Spielgerät die zuletzt noch fehlenden 2 Yards bis in die Endzone der Gastgeber. Der alte Abstand war wieder hergestellt, der Spielstand 24-16 für Notre Dame.
Aber die Tarheels blieben die Antwort nicht schuldig. Auch sie erreichten - erstmals in dieser Partie mit ihrer Offense - die Endzone der Irish, zum Anschluss-Touchdown. Der Football Arithmetik entsprechend, versuchten sie anschließend eine Two Point Conversion. Wäre die erfolgreich gewesen, hätten sie die Partie ausgeglichen. Aber der Versuch schlug fehl, und die Irish retteten so einen knappen zwei Punkte Vorsprung.
Das sollte sich jedoch bald ändern. Beim nächsten Ballbesitz der Goldhelme fumbelte Jimmy Clausen beim Versuch, einem gegnerischen Abwehrspieler auszuweichen. Und diese Chance nutzten die Gastgeber zum letztlich entscheidenden Touchdown des Spiels.
Aber zunächst wurden beim Stande von 24-22 für die Irish zum letzten Mal die Seiten gewechselt. Der erste Spielzug des Schlussviertels brachte dann aber den dritten Touchdown für die Gastgeber, die damit erstmals in dieser Partie in Führung gehen konnten.
Natürlich blieb den Irish da noch ausreichend Zeit, zurückzuschlagen. Aber die Offense der Goldhelme erlebte in der Folgezeit rabenschwarze 15 Minuten. Zuerst endete eine Angriffsserie auf Höhe der gegnerischen 27 Yard Linie, als die Irish erfolglos einen vierten Versuch ausspielten. Und wenig später - die Irish waren erneut in Ballbesitz - warf Clausen seine zweite Interception an diesem Tag.
Beide Ballverluste blieben ohne Folgen, weil die Defense der Irish jetzt besser spielte.
Aber was nutzte das, wenn auf der anderen Seite keine eigenen Punkte mehr erzielt werden konnten ...
Am Ende standen die Goldhelme noch einmal an der gegnerischen 33 Yard Linie. Allerdings mussten sie dort erneut einen vierten Versuch ausspielen - und die Uhr zeigte nur noch wenige Sekunden Spielzeit an. In dieser Situation warf der junge Spielmacher der Irish einen Pass auf Michael Floyd, der für ein neues First Down gereicht hätte. Aber dummerweise war der junge Receiver doppelt gedeckt, und die Tarheels konnten ihm den Ball abjagen.
Nach diesem insgesamt fünften Ballverlust an diesem Tag hatten die Irish das Spiel natürlich verloren - die Gastgeber hatten den Ball, und zu spielen waren nur noch drei Sekunden ...
In der Pressekonferenz nach dem Spiel meinte Irish Head Coach Charlie Weis, dass seine Mannschaft in der Kabine sehr niedergeschlagen wirkte. Ihr ging diese absolut unnötige Niederlage ziemlich nahe. Und das ist doch letztlich noch ein gutes Zeichen. In der vergangenen Saison waren Niederlagen die Regel. Da regte sich nach dem Spiel kaum jemand auf. Das ist jetzt anders. Die Mannschaft erwartet, das Spielfeld als Sieger zu verlassen. Mit dieser Einstellung sollten sie in der zweiten Saisonhälfte ganz sicher noch einige Siege erreichen können.
Aber zunächst haben die Irish ein spielfreies Wochenende vor sich, ehe es dann am 25. Oktober an die Westküste geht, zum Spiel gegen Washington.
North Carolina | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 21 | 27 |
- durch Lauf | 7 | 10 |
- durch Pass | 12 | 15 |
- durch Penalty | 2 | 2 |
Anzahl Laufspielzüge | 32 | 30 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 133 | 121 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 12 | 32 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 121 | 89 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 3,8 | 3,0 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 201 | 383 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 32 | 48 |
Vollständige Pässe | 18 | 31 |
Komplettierungsrate | 56,3% | 64,6% |
Interceptions | 0 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 6,3 | 8,0 |
Anzahl Spielzüge | 64 | 78 |
Raumgewinn gesamt | 322 | 472 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,0 | 6,1 |
Fumbles | 1, verloren: 0 | 4, verloren: 3 |
Strafen (Yards) | 7 (55 yards) | 4 (33 yards) |
Ballbesitz | 26:55 | 33:05 |
Für einige wenige Spieler der Irish war das Spiel bei den sieglosen Huskies verbunden mit einem Wiedersehen mit ihrem ehemaligen Head Coach Tyrone Willingham, im vierten Jahr in gleicher Funktion in Washington.
Das Spiel begann mit Ballbesitz Washington. Allerdings schafften die Hausherren kein First Down und mussten schnell punten. Damit war die Offense der Irish an der Reihe. Und die war ebenfalls nur für drei Spielzüge auf dem Platz. Dann hatten sie zum ersten Mal an diesem Abend die gegnerische Endzone erreicht. Zwei Läufe von Runningback Armando Allen brachten die Goldhelme in die Nähe der Mittellinie. Und von dort fand Quarterback Jimmy Clausen seinen Wide Receiver Michael Floyd, der sich auf und davon und erst in der Endzone der Huskies wieder halt machte.
Nach nur zweieinhalb Minuten hatten die Irish also erstmals gepunktet. Und das Spiel ging zunächst so weiter: Die Gastgeber konnten sich gegen die Defense der Irish nicht entscheidend durchsetzen und mussten nach weiteren drei Angriffsversuchen den Ball bereits wieder abgeben.
Und die Irish marschierten erneut unaufhaltsam in Richtung Touchdown. Allerdings dauerte ihre zweite Angriffsserie etwas länger, weil sie vermehrt auf das Laufspiel setzten. Und so war es denn auch ein 21 Yard Lauf von Golden Tate, der einen Reverse Spielzug - beinahe unberührt vom Gegner - mit dem zweiten Touchdown abschloss.
Mitte des ersten Viertels führten die Goldhelme also bereits mit 14-0, und alles deutete auf einen Kantersieg hin. Aber dann kam irgendwie Sand ins Getriebe im Spiel der Irish Offense. Jimmy Clausen hatte ganz offensichtlich nicht seinen allerbesten Tag erwischt. Oder es war die frühe deutliche Führung, die ihn zu unkonzentriertem Spiel verleitete. Wie dem auch sei, die Irish schafften in der verbleibenden Zeit bis zur Halbzeit lediglich noch drei Punkte (Brandon Walker mit einem 27 Yard Fieldgoal).
Zur Halbzeitpause war Head Coach Charlie Weis denn auch alles andere als zufrieden. Vermutlich hat seine Mannschaft in der Kabine einiges zu hören bekommen. Denn zum Auftakt der zweiten Halbzeit spielte sie wieder wie zu Beginn der Partie. Als erste Mannschaft in Ballbesitz marschierten die Irish über das gesamte Feld und erzielten ihren dritten Touchdown des Tages. Runningback James Aldridge war es, der den Ball die letzten 4 Yards bis in die Endzone trug.
Aber der Schlendrian kehrte zurück ins Spiel der Irish. Nachdem die Gastgeber erneut punten mussten, folgte ein weiterer vielversprechender Drive der Goldhelme. Bis an die gegnerische 3 Yard Linie kamen sie. Und dann ließ sich Jimmy Clausen für einen Raumverlust von 18 Yards im Backfield zu Fall bringen. Dabei wäre der Sack vermeidbar gewesen. Clausen brauchte den Ball nur in Richtung Line Of Scrimmage ins Aus zu werfen ...
Damit blieb den Irish nur der Trostpreis, ein Fieldgoal. Und wieder verwandelte Brandon Walker sicher, diesmal aus 42 Yards Entfernung.
Natürlich war die Partie längst entschieden. Zu schwach agierte die Offense der Hausherren. So gelangten sie bis zum Ende des dritten Viertels nicht einmal in die Hälfte der Irish.
Im Schlussviertel folgte dann noch eine erfolgreiche Angriffsserie der Goldhelme, die erneut James Aldridge (mit einem 3 Yard Lauf) abschloss. Es folgte der erste Auftritt von Kicker David Ruffer. Er war erst Mitte der Woche zur Mannschaft gestoßen und wohl noch etwas nervös. Auf jeden Fall setzte der den Zusatzkick (Extrapunktversuch) an den Pfosten. Somit blieb es beim 33-0 für die Irish.
Die erste Mannschaft hatte jetzt Feierabend. Charlie Weis schickte in den verbleibenden knapp zehn Minuten seine zweite Garnitur aufs Feld. Und gegen die konnten die Huskies zum Abschluss doch noch ihren Ehren Touchdown erzielen. Nach einer sehr schönen Angriffsserie waren sie schließlich doch noch in die Endzone der Irish und somit auf die Anzeigentafel gelangt.
Kurze Zeit später war die Partie zu Ende. Die Irish hatten zum ersten Mal auf des Gegners Platz gewonnen. Allerdings kam der Sieg gegen eine in der Offense harmlose Mannschaft zustande, die in dieser Saison noch auf ihren ersten Sieg wartet.
Washington | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 9 | 25 |
- durch Lauf | 3 | 14 |
- durch Pass | 6 | 9 |
- durch Penalty | 0 | 2 |
Anzahl Laufspielzüge | 23 | 49 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 67 | 285 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 41 | 33 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 26 | 252 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 1,1 | 5,1 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 98 | 207 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 25 | 28 |
Vollständige Pässe | 11 | 15 |
Komplettierungsrate | 44,0% | 53,6% |
Interceptions | 0 | 1 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 3,9 | 7,4 |
Anzahl Spielzüge | 48 | 77 |
Raumgewinn gesamt | 124 | 459 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 2,6 | 6,0 |
Fumbles | 0 | 1, verloren: 0 |
Strafen (Yards) | 5 (50 yards) | 7 (55 yards) |
Ballbesitz | 22:32 | 37:28 |
Tragische Figur war Irish Kicker Brandon Walker, der vier Fieldgoals sicher verwandelte, bevor er bei seinem fünften Auftritt ganz knapp das Ziel verfehlte. Dabei sah der Kick im Fernsehen gut aus. Aber der Schiedsrichter, der unter der linken Torstange stand signalisierte, der Ball sei außerhalb der vertikalen Torstangen ...
Zu Beginn war von dieser Dramatik noch nichts zu spüren. Die Irish waren als erstes Team in Ballbesitz und konnten den zu den ersten Punkten der Partie nutzen, als Brandon Walker einen Fieldgoalversuch aus 39 Yards Entfernung sicher verwandelte.
Die Panthers waren anschließend mit ihrer ersten Angriffsserie an der Reihe. Die jedoch endete bereits nach drei Spielzügen. Sie mussten punten.
Den Irish ging es bei ihrem zweiten Ballbesitz ebenso. Nach drei unvollständigen Pässen von Quarterback Jimmy Clausen kam Punter Eric Maust aufs Feld. Sein Puntversuch wurde jedoch geblockt. Und so kamen die Gäste an der 20 Yard Linie der Irish in Ballbesitz.
Punkte waren in dieser Situation kaum noch zu vermeiden. Immerhin konnten die Irish einen Touchdown verhindern. Die Panthers mussten mit einem Fieldgoal vorlieb nehmen. Im Gegensatz zu den Irish verfügen sie über einen erfahrenen und äußerst sicheren Kicker. Und der ließ nichts anbrennen und versenkte das Spielgerät sicher zwischen den vertikalen Torstangen.
Das Spiel stand somit 3-3. Und dieser Spielstand hatte auch noch Gültigkeit, als zum ersten Mal die Seiten gewechselt wurden.
Die Offense der Gäste brauchte lange, um ins Spiel zu finden. Erst zu Beginn des zweiten Viertels schafften sie ihr erstes First Down. Das war dann aber auch gleich der Auftakt zu einer erfolgversprechenden Angriffsserie. Bis an die 26 Yard Linie der Irish kamen sie. Dann gelang Irish Safety Kyle McCarthy ein Big Play, als er den Star Runningback der Gäste LeSean McCoy im eigenen Rückraum zu Fall brachte. 9 Yards Raumverlust waren die Folge, und die Panthers waren außerhalb der Reichweite für ein Fieldgoal.
Immerhin gelang ihnen ein guter Punt an die 9 Yard Linie der Irish, die nun also einen langen Weg bis in die gegnerische Endzone vor sich hatten. Viereinhalb Minuten später hatten sie den tatsächlich geschafft. Nach einer Angriffsserie über 91 Yards erreichten sie erstmals die Endzone der Panthers. Dabei benötigten sie jedoch eine gehörige Portion Glück. Bei einem langen Pass auf Golden Tate fälschte dieser den Ball nach oben ab. Zwei gegnerische Rückraumverteidiger waren bei ihm. Einer versuchte, den Ball zu fangen und somit eine Interception zu erzielen. Aber geistesgegenwärtig schnappte Tate ihm den Ball buchstäblich vor der Nase weg und schaffte noch ein paar zusätzliche Yards. Insgesamt hatte dieser Spielzug 47 Yards Raumgewinn gebracht, und die Irish standen an der 32 Yard Linie der Gäste. Kurze Zeit später fand Clausen seinen Wide Receiver Michael Floyd mit einem 7 Yards Pass in der Endzone zum ersten Touchdown und der erneuten Führung der Irish.
Zu spielen waren da noch anderthalb Minuten im zweiten Viertel. Die Gäste waren wieder in Ballbesitz - das jedoch nur kurz. Denn der zweite Passversuch landete in den Armen von Irish Cornerback Raeshon McNeil, der den Ball über 43 Yards bis an die 13 Yard Linie der Gäste returnierte. Glück hatten die Irish allerdings, als McNeil fumblete und Free Safety David Bruton sich geistesgegenwärtig auf den freien Ball warf.
Somit waren die Irish schnell wieder in Ballbesitz. Zu spielen waren allerdings nur noch 30 Sekunden. Aber das machte nichts, weil sie nur 26 Sekunden benötigten, um erneut die Endzone de Panthers zu erreichen. Erneut war es ein Pass auf Michael Floyd, diesmal über 3 Yards, der zum Touchdown führte.
Nach diesem Paukenschlag kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit gingen die Irish mit einer sicheren 17-3 Führung in die Pause.
Das dritte Viertel begann mit Ballbesitz Pittsburgh. Und die Gäste schienen nach nur drei Spielzügen gestoppt. Zumindest erreichten sie nicht die erforderlichen 10 Yards für ein neues First Down. In dieser Situation avancierte einer der Besten im Team der Irish zur tragischen Figur: Outside Linebacker Harrison Smith ließ sich zu einem ebenso dummen wie überflüssigen Foul hinreißen, was mit einer 15 Yard Strafe geahndet wurde. Die Panthers blieben also in Ballbesitz und erreichten kurze Zeit später erstmals die Endzone der Irish.
Der Anschluss Touchdown war für die Gäste hochverdient, denn ihnen gelang es, die Offense der Irish im dritten Viertel völlig abzumelden. Ganze 7 Yards Raumgewinn standen am Ende auf der Habenseite der Gastgeber.
Allerdings gab es keine weiteren Punkte in diesem Durchgang.
Erst im Schlussviertel kam wieder Bewegung auf die Anzeigetafel.
Zunächst gelang den Gästen der Ausgleich, als sie nach einer achteinhalb Minuten langen Angriffsserie ihren zweiten Touchdown erzielten.
Aber die Irish hatten eine passende Antwort parat. Denn plötzlich agierte die Offense um Jimmy Clausen wieder erfolgversprechend. Und es war der junge Spielmacher, der seine Mannschaft - an der eigenen 25 Yard Linie gestartet - über das gesamte Feld und in die Endzone der Panthers führte. Bezeichnenderweise war es erneut ein Pass, der zum Touchdown führte. Diesmal war es Golden Tate, der einen 6 Yard Pass in der Endzone fangen konnte.
Überhaupt war Golden Tate der Mann dieser Angriffsserie. Denn kurz vorher hatte er seine Mannschaft mit einem 31 Yard Passfang in aussichtsreiche Feldposition gebracht.
Die Partie stand jetzt 24-17 für die Irish, und zu spielen waren nur noch fünfeinhalb Minuten. Aber die Gäste konnten in dieser Zeit noch einmal zurückschlagen und die Partie kurz vor Schluss erneut ausgleichen.
Die Irish hatten anschließend ausreichend Zeit, um das Spiel für sich zu entscheiden. Aber in dieser Phase war die Defense der Gäste wieder hellwach und verhinderte ein First Down der Irish auf Höhe der Mittellinie. Dumm war nur, dass die Irish den vierten Versuch ausspielten und den Gegner somit in hevorragende Feldposition brachten.
Aber Pittsburgh wusste mit dieser Chance nichts anzufangen. Der zweite Passversuch landete in den Armen von Irish Free Safety David Bruton. Damit war klar, dass das Spiel in die Verlängerung ging - zu spielen waren nämlich nur noch elf Sekunden ...
Danach waren die Irish in Ballbesitz. Mit einem Touchdown konnten sie die Partie entscheiden. Und sie überraschten die Gäste mit Laufspiel. Armando Allen erzielte schnell ein First Down und konnte den Ball bis an die 4 Yard Linie tragen. Dort war dann jedoch Endstation, und die Irish mussten sich ebenfalls mit einem Fieldgoal (Brandon Walker aus 22 Yards) begnügen.
Nach der ersten Verlängerung stand die Partie also immer noch unentschieden. Also musste die zweite Verlängerung her. Diesmal waren die Irish zuerst in Ballbesitz. Und sie hätten das Spiel entscheiden können, wenn Jimmy Clausen seinen Pass besser plaziert hätte. Michael Floyd hatte sich nämlich in den Rücken der Abwehr gemogelt und lief mutterseelenallein in die Endzone. Leider segelte der Ball - für ihn unerreichbar - über ihn hinweg. Letztlich musste wieder Brandon Walker aufs Feld. Diesmal traf er aus 26 Yards sicher und brachte damit die Irish mit 30-27 in Führung.
Die Gäste schafften anschließend ebenfalls ein Fieldgoal. Damit ging die Verlängerung in die dritte Runde.
Die Defense der Irish ließ erneut nur ein Fieldgoal der Gäste, die jetzt wieder vorlegen mussten, zu. Und als Jimmy Clausen bei einem dritten Versuch und lang an der eigenen 29 Yard Linie gesackt wurde, schien die Partie entschieden. Immerhin musste Brandon Walker jetzt aus 48 Yards Entfernung den Ball zwischen die vertikalen Torstangen plazieren - eine Entfernung, die er zuvor erst einmal geschafft hatte. Und er verwandelte sicher. Damit war das Spiel erneut ausgeglichen, und eine vierte Verlängerung musste her.
Diesmal waren die Irish wieder als erstes Team in Ballbesitz. Und sie schafften erneut keinen Touchdown. Also war wieder Brandon Walker gefragt. Und diesmal traf er - nach Ansicht des Schiedsrichters - nicht. Sein 38 Yard Fieldgoal Versuch schlug fehl.
Damit konnten die Gäste anschließend mit einem Fieldgoal die Partie entscheiden. Und das taten sie ...
Nach vier Stunden und einer Minute war das Spiel zu Ende, und die Irish hatten zum ersten Mal in diesem Jahr ein Heimspiel verloren.
Pittsburgh | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 17 | 20 |
- durch Lauf | 9 | 6 |
- durch Pass | 7 | 11 |
- durch Penalty | 1 | 3 |
Anzahl Laufspielzüge | 47 | 39 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 212 | 139 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 34 | 24 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 178 | 115 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 3,8 | 2,9 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 168 | 271 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 30 | 44 |
Vollständige Pässe | 15 | 23 |
Komplettierungsrate | 50,0% | 52,3% |
Interceptions | 3 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 5,6 | 6,2 |
Anzahl Spielzüge | 77 | 83 |
Raumgewinn gesamt | 346 | 386 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,5 | 4,7 |
Fumbles | 0 | 1, verloren: 0 |
Strafen (Yards) | 8 (53 yards) | 6 (60 yards) |
Ballbesitz | 31:16 | 28:44 |
Wenn irgendetwas schiefgehen kann ...
Irish Quarterback Jimmy Clausen hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Gleich vier seiner Pässe landeten in den Armen des Gegners, wobei eine Interception sogar direkt zum Touchdown returniert wurde. Und das Dumme daran war: Jedesmal waren die Irish gerade dabei, der gegnerischen Endzone bedrohlich nahe zu kommen.
Aber nicht nur der junge Spielmacher hatte alles andere als einen guten Tag erwischt. Einigen anderen Akteuren konnte man - zumindest phasenweise - ebenfalls Blackouts bescheinigen. So fumbelte Golden Tate als Punt Returner den Ball und brachte den Gegner so in erstklassige Feldposition. Und auch Punter Eric Maust tat seiner Mannschaft bei etlichen seiner Punts keinen Gefallen. Entweder gerieten sie zu kurz oder waren zu flach gekickt, so dass die Irish keine Zeit hatten, den designierten Punt Returner zu stellen. In allen Fällen waren die Eagles anschließend in der Hälfte der Irish in hervorragender Feldposition. Dazu kommt, dass ein Punt gar geblockt wurde und die Gastgeber an der 17 Yard Linie der Irish in Ballbesitz brachte.
Sicher muss man konstatieren, dass die Irish gegen eine sehr starke Defense antreten mussten. Gegen das Laufspiel zählt die Defense der Eagles zu den Besten in diesem Jahr. Das Laufspiel der Irish war folglich nicht sehr erfolgreich.
Während die Gastgeber also auf den Punkt topfit waren und fast fehlerlos agierten, leisteten sich die Irish fünf kostspielige Ballverluste. Dass man unter solchen Voraussetzungen kaum eine Siegchance hat, liegt auf der Hand.
Da hilft dann am Ende nur eines: Schnell abhaken und nach vorne schauen ...
Boston College | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 13 | 16 |
- durch Lauf | 9 | 3 |
- durch Pass | 4 | 10 |
- durch Penalty | 0 | 3 |
Anzahl Laufspielzüge | 41 | 21 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 177 | 85 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 10 | 19 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 167 | 66 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 4,1 | 3,1 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 79 | 226 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 22 | 46 |
Vollständige Pässe | 9 | 26 |
Komplettierungsrate | 40,9% | 56,5% |
Interceptions | 0 | 4 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 3,6 | 4,9 |
Anzahl Spielzüge | 63 | 67 |
Raumgewinn gesamt | 246 | 292 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 3,9 | 4,4 |
Fumbles | 0 | 2, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 9 (90 yards) | 6 (58 yards) |
Ballbesitz | 32:07 | 27:53 |
Nach der Niederlage im Vorjahr waren die Irish natürlich hochmotiviert. Und das merkte man vor allem der Defense an, die über drei Spielviertel nur eine erfolgreiche Angriffsserie der Midshipmen zuließ.
So schien die Partie zu Beginn des Schlussviertels beim Spielstand von 27-7 für Notre Dame bereits entschieden ...
Damit waren die Gastgeber unplanmäßig in Ballbesitz. Aber - wie bereits erwähnt - die Defense der Irish hatte sich hervorragend auf die gefürchtete Option Attacke der Midshipmen eingestellt. Sie ließ kein First Down zu und beendete deren ersten Ballbesitz schnell.
Damit waren die Irish wieder mit ihrer Offense auf dem Feld. Wieder begannen sie einen verheißungsvollen Drive, der aber wiederum unplanmäßig endete. Diesmal war es ein Fumble des jungen Spielmachers der Irish. Allerdings kann man ihm hier keinen Vorwurf machen. Left Tackle Michael Turkovich ließ sich vom Defensive End der Gastgeber verladen. Und der erwischte Clausen von hinten so hart dass der den Ball verlor.
Aber auch mit diesem Geschenk wussten die Gastgeber nicht viel anzufangen. Wieder endete ihre Angriffsserie nach nur drei Spielzügen mit einem Punt. Der aber sollte es in sich haben. Mike Anello erwischte den Punter nämlich, bevor er den Ball loswerden konnte. Und Toryan Smith trug den freien Ball über 34 Yards bis in die Endzone der Gastgeber zur 7-0 Führung für die Irish.
In der Folgezeit schafften die Gastgeber ihr erstes First Down der Partie. Allerdings benötigten sie dazu die freundliche Unterstützung der Irish, die sich bei einem vierten Versuch ins Offside locken ließ, was eine 5 Yard Strafe nach sich zog.
Das wars aber auch schon für Navy. Und kurze Zeit später wurden dann erstmals die Seiten gewechselt.
Zunächst kontrollierten beide Abwehrreihen das Spiel. Vom Schwung der Irish Offense war nicht mehr viel übrig geblieben. So tauschten beide Teams einige Punts aus ehe die Gastgeber zu ihrer ersten erfolgversprechenden Angriffsserie ansetzten. Und die endete gut zweieinhalb Minuten vor der Halbzeitpause mit dem Touchdown zum Ausgleich.
Die Irish versuchten, schnell zu antworten. Aber dummerweise unterlief Jimmy Clausen seine zweite Interception des Tages. Ein blitzender Abwehrspieler hatte ihn in dem Moment erwischt, als er den Ball werfen wollte. Und der segelte daraufhin lange durch die Luft - in die Arme eines Navy Cornerbacks.
Nach diesem dritten Ballverlust der Irish schien die Partie zu kippen. Aber glücklicherweise war die Defense hellwach. Ihr gelang es, beim zweiten Spielzug der Midshipmen einen Fumble zu forcieren (Maurice Crum jr.), der von Justin Brown gesichert werden konnte. Damit waren die Irish wenig später - auf Höhe der Mittellinie - erneut in Ballbesitz. Allerdings waren da nur noch 69 Sekunden zu spielen.
Immerhin führte Clausen seine Mannschaft noch bis an die 9 Yard Linie der Gastgeber. Aber zwei Sekunden vor Schluss der ersten Halbzeit mussten sie sich mit einem Fieldgoal (Brandon Walker aus 28 Yards) begnügen.
Damit lautete der Spielstand zur Halbzeit: Navy 7, Notre Dame 10.
An der eigenen 46 Yard Linie starteten die Irish so ihre erste Angriffsserie der zweiten Halbzeit. Und es wurde schnell deutlich, dass Irish Head Coach Charlie Weis in der Halbzeit einige Änderungen vorgenommen hatte. Hatten die Irish vor der Pause hauptsächlich aus der I-Formation - also mit zwei Runningbacks - operiert, schickte Weis nun einen dritten Wide Receiver aufs Feld und nur noch einen Runningback. Damit waren die Midshipmen gezwungen, einen Abwehrspieler von der Line Of Scrimmage abzuziehen um den dritten Passempfänger zu decken. Und damit hatten die Irish plötzlich Platz für ihre Läufe. Zunächst profitierte davon in erster Linie Armando Allen, der seine Mannschaft fast im Alleingang bis in die Endzone führte. Am Ende war es ein 11 Yard Lauf, der zum ersten Touchdown der Irish Offense seit sechs Spielvierteln führte.
17-7 führten die Irish nach dieser erfolgreichen Angriffsserie. Damit war jetzt wieder die Defense gefordert. Und die kontrollierte die Offense der Gastgeber weiter, so dass die kein First Down zustande brachte.
So waren die Irish schnell wieder mit ihrer Offense auf dem Feld. Diesmal startete der Drive an der eigenen 39 Yard Linie. Und diesmal hieß der Runningback Robert Hughes. Er führte seine Mannschaft mit kraftvollen Läufen beinahe im Alleingang übers Spielfeld. Und am Ende schaffte er auch den Touchdown (7 Yard Lauf). Kurz vor dem Ende des dritten Viertels führten die Irish also mit 24-7.
Das Schlussviertel begann mit Ballbesitz Notre Dame - und mit ergiebigen Regenfällen. Der Himmel über Baltimore hatte sich in kurzer Zeit verdunkelt, und dann schüttete es plötzlich wie aus Eimern.
Die Irish ließen sich jedoch von den widrigen Witterungsbedingungen nicht beeinflussen und marschierten weiter in Richtung Endzone Midshipmen. Diesmal hieß der Runningback James Aldridge. Leider konnte er seine gute Leistung aber nicht mit einem Touchdown krönen. An der 18 Yard Linie der Gastgeber war Endstation. Damit musste wieder Kicker Brandon Walker antreten. Und der hat sich in den letzten Spielen enorm gesteigert. Auf jeden Fall verwandelte er aus 36 Yards Entfernung sicher zum neuen Spielstand von 27-7 für die Irish.
In dieser Situation nahm Coach Weis die meisten Stammspieler aus dem Spiel, um der zweiten Garnitur etwas Spielpraxis zu verschaffen.
Jonas Gray spielte nun als Runningback. Und seine Läufe führten die Irish bis an die 1 Yard Linie der Gastgeber. Ein Touchdown schien nur noch Formsache. Aber ein Fumble von Gray brachte die Midshipmen unmittelbar vor ihrer eigenen Endzone in Ballbesitz.
Das Spiel plätscherte jetzt dahin - so wie der Regen, der aber glücklicherweise nachgelassen hatte - bis viereinhalb Minuten vor Schluss ...
Navy hatte in der Zwischenzeit den Quarterback gewechselt. Und der kam mit seiner Mannschaft in Nähe der Mittellinie in Ballbesitz (nachdem die Irish einen vierten Versuch ausgespielt hatten anstatt zu punten).
Gegen die zweite Garnitur der Irish Defense führte er seine Mannschaft in gut zwei Minuten bis in die Endzone zum zweiten Touchdown für die Gastgeber.
Zu spielen waren da noch exakt zweieinhalb Minuten. Und jetzt begannen die seltsamen Entscheidungen der Schiedsrichter. Die Midshipmen versuchten einen Onside Kick um schnell wieder in Ballbesitz zu gelangen. Irish Wide Receiver Robby Parris lenkte den Ball, der über seinen Kopf segelte, ins Seitenaus. Damit waren - laut Regelwerk - die Irish in Ballbesitz, das Spiel somit gelaufen. Aber zur Überraschung aller - auch der Kommentatoren des US-Fernsehens - erkannten die Parteiischen in der Aktion von Parris einen Regelverstoß und verhängten großzügigerweise eine 15 Yard Strafe gegen die Irish.
Der Onside Kick wurde natürlich wiederholt. Diesmal gelang es den Gastgebern, das Spielgerät zu sichern. Damit waren sie - auf Höhe der der 41 Yard Linie der Irish in Ballbesitz.
Bereits der nächste Spielzug brachte dann die nächste höchst seltsame Entscheidung der Parteiischen: Mit einem langen Pass fand der Spielmacher der Midshipmen seinen Receiver. Und - die Parteiischen waren offenbar jetzt in Geberlaune - es wurde auf Touchdown Navy entschieden.
Dass es aber kein Touchdown war, offenbarte die Zeitlupenwiederholung. Und ob es überhaupt ein vollständiger Pass war, ist ebenfalls fraglich. Der Passempfänger hatte den Ball zwar sicher gefangen, stand mit seinem rechten Fuß aber klar im Seitenaus ...
Wie dem auch sei, das Spiel wurde mit einem First And Goal an der 1 Yard Linie der Irish fortgesetzt. Der dritte Touchdown für Navy war damit nur noch Formsache - und das Spiel plötzlich wieder spannend geworden.
Zu spielen waren noch 81 Sekunden. Und Navy versuchte erneut einen Onside Kick. Diesmal stellten sich die Irish etwas ungeschickt an - im Gegensatz zu den Midshipmen, die auch den zweiten Onside Kick erfolgreich sicherten.
Navy stand erneut an der 41 Yard Linie der Irish. Ein Touchdown inklusive erfolgreichem Zusatzkick war erforderlich, um das Spiel noch zu gewinnen.
Ein First Down hatten sie schnell geschafft, standen an der 31 Yard Linie. Natürlich setzte Navy jetzt fast nur noch auf das Passspiel. Und ein Passversuch wurde durch einen Sack (Patrick Kuntz und Harrison Smith) vereitelt.
Die Anzeigetafel zeigte an, dass keine der beiden Mannschaften mehr eine Auszeit zur Verfügung hatte. Dennoch beantragten die Midshipmen 33 Sekunden vor Schluss eine Auszeit. Und die Parteiischen hielten tatsächlich die Uhr an. Natürlich protestierte Charlie Weis heftig. Der Parteiische hörte sich das auch in aller Ruhe an und setzte anschließend die Partie fort.
In der Regel sind die Anzeigen auf der Anzeigetafel korrekt. Ansonsten hätte der Schiedsrichter längst eine Korrektur verlangt. Damit ist davon auszugehen, dass Navy eine vierte Auszeit zugesprochen wurde ...
Wie dem auch sei, Navy hatte noch zwei Angriffsversuche um mindestens 13 Yards Raumgewinn zu erzielen. Aber beide Pässe waren unvollständig. Damit war das Spiel 22 Sekunden vor Schluss endgültig entschieden.
Ach ja, die Schiedsrichter gehören der Big East Conference an. Und mit Referees aus dieser Liga hatten die Irish in der Vergangenheit ja schon so einige Probleme.
Navy schaffte in dieser Saison durchschnittlich 308 Yards Raumgewinn pro Spiel durch Laufspiel. Gegen Notre Dame waren es lediglich 178 Yards.
Auf der anderen Seite war das Laufspiel der Irish bislang alles andere als furchterregend. Gerade mal 115,6 Yards pro Spiel standen hier zu Buche. Gegen Navy schafften die Irish 230 Yards. Und hätte Jimmy Clausen nicht die beiden Interceptions fabriziert, seine Leistung wäre beinahe perfekt gewesen: 15 von 19 Pässen waren vollständig - für 110 Yards Raumgewinn.
Navy | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 11 | 24 |
- durch Lauf | 6 | 15 |
- durch Pass | 3 | 8 |
- durch Penalty | 2 | 1 |
Anzahl Laufspielzüge | 45 | 51 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 188 | 247 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 10 | 17 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 178 | 230 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 4,0 | 4,5 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 64 | 110 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 14 | 19 |
Vollständige Pässe | 3 | 15 |
Komplettierungsrate | 21,4% | 78,9% |
Interceptions | 0 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 4,6 | 5,8 |
Anzahl Spielzüge | 59 | 70 |
Raumgewinn gesamt | 242 | 340 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 4,1 | 4,9 |
Fumbles | 1, verloren: 1 | 4, verloren: 3 |
Strafen (Yards) | 5 (44 yards) | 6 (72 yards) |
Ballbesitz | 24:27 | 35:33 |
Dabei schien die Partie nach gut drei Vierteln doch bereits entschieden. Die Irish führten mit 23-10 und sahen wie die sicheren Sieger aus.
Dann aber sah man sich um eine Woche zurückversetzt.
Rückblende: Im Spiel gegen Navy führten die Irish ebenfalls klar, und der Sieg geriet am Ende noch einmal in Gefahr. Syracuse wurde im Schlussviertel immer stärker und schaffte zwei Touchdowns, den letzten 42 Sekunden vor Schluss.
Die Irish versuchten, schnell zurückzuschlagen. Aber in der verbleibenden Zeit reichte es lediglich noch zu einem Field Goal Versuch aus 52 Yards Entfernung. Für Kicker Brandon Walker, der zuvor drei Field Goals sicher verwandelt hatte, war die Entfernung jedoch zu groß. Der Versuch schlug fehl, und damit war die Sensation perfekt.
Das soll jedoch keine Erklärung sein für die wenig überzeugende Vorstellung der Weis Truppe. Vor allem in der Offense lief über weite Strecken wenig zusammen. Und am Ende ging dann auch noch der Defense die Puste aus ...
Das Spiel plätscherte in der Anfangsphase so dahin. Beide Mannschaften wussten mit ihrem ersten Ballbesitz nichts anzufangen. So bedurfte es einer weiteren Großtat von Special Teams Held Mike Anello, der dem gegnerischen Punt Returner nach einem Punt der Irish den Ball abjagen konnte. John Ryan sicherte das Spielgerät für seine Mannschaft und sorgte damit für hervorragende Feldposition: Die Irish standen an der 25 Yard Linie der Gäste.
Leider reichte es nur zu einem Field Goal (Brandon Walker aus 31 Yards). Die Irish führten zwar, aber es wäre deutlich mehr drin gewesen.
Unmittelbar vor dem Ende des ersten Viertels hatten sich dann auch die Gäste bis in Fielgoal Reichweite vorgearbeitet. Auch sie verwandelten erfolgreich, und so stand die Partie beim ersten Seitenwechsel 3-3 unentschieden.
Syracuse hatte offenbar Blut geleckt. Denn die Mannschaft, die in der bisherigen Saison erst zwei Spiele gewinnen konnte, setzte nach und schaffte nach einer langen Angriffsserie den ersten Touchdown des Tages. Die Irish lagen also zurück und mussten etwas tun. Ihre Antwort war ein 45 Yard Field Goal.
Aber kurz vor der Pause erhielten sie dann doch noch eine Chance. 40 Sekunden vor der Pause kamen sie an der eigenen 40 Yard Linie in Ballbesitz. Nach schnellen Pässen auf Duval Kamara und Golden Tate standen sie schnell an der 35 Yard Linie des Gegners. Und von dort fand Irish Quarterback Jimmy Clausen seine Lieblingsanspielstation Golden Tate in der Endzone: Touchdown Irish.
Unmittelbar danach war Halbzeit, und die Irish konnten mit einer nicht mehr erwarteten 13-10 Führung in die Pause gehen.
Das dritte Viertel gehörte dann klar den Irish. Zunächst schlug erneut die Kombination Clausen / Tate zu. Diesmal war es ein 36 Yard Pass, der zum Touchdown führte.
Auch die Defense hatte jetzt ihren Rhythmus gefunden. Inside Linebacker Toryan Smith forcierte wenig später einen Fumble. Den eroberten Ball gab er per Lateral Pass an Cornerback Gary Gray weiter, der sich aufmachte in Richtung Endzone. Leider wurde er kurz vorher von den Gästen über die Seitenauslinie gedrängt. Dabei gab es ein deutlich sichtbares Tackle am Gesichtsgitter. Normalerweise gibt das eine 15 Yard Strafe - oder wie im vorliegenden Fall, eine Halbierung der Entfernung zur Endzone. Der Ball hätte also nicht an der 5 Yard Linie gelegen, sondern an der 2,5 Yard Linie.
Aber die Schiedsrichter hatten angeblich nichts gesehen. Und das, obwohl der Schiedsrichter an der Seitenlinie (Line Judge) freie Sicht hatte, wie die Fernsehbilder deutlich machten. So blieben die sieben Herren in den schwarz weiß gestreiften Jacken die einzigen im Stadion, die den Regelverstoß nicht gesehen hatten ...
Und nur Minuten später folgte die zweite - nennen wie es - seltsame Entscheidung: Erneut hatte Jimmy Clausen einen Pass auf Golden Tate in die Endzone geworfen. Und der hatte den Ball gefangen und einen Fuß unmittelbar neben die Seitenauslinie auf den Boden gebracht. In den zahlreichen Wiederholungen des US Fernsehens sah es nach einem vollständigen Pass, und damit Touchdown für die Irish, aus. Aber diesmal hatten die Schiedsrichter etwas gesehen, was andere nicht gesehen hatten und gaben den Pass unvollständig ...
Bleibt noch zu erwähnen, dass die Schiedsrichter (das Wort "Unparteiische" soll hier bewusst vermieden werden) aus der Big East Conference kamen - übrigens genau wie der Gegner ...
Wie dem auch sei, den Irish wurde der Touchdown aberkannt, und sie mussten sich mit einem kurzen Fieldgoal (aus 23 Yards Entfernung) begnügen.
Als dann wenig später zum letzten Mal die Seiten gewechselt wurden, führten die Goldhelme mit 23-10.
Was dann - im Schlussviertel - folgte, wurde bereits weiter oben erwähnt.
Am Ende hatten die Irish verloren, und das nicht mal unverdient.
Syracuse | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 18 | 16 |
- durch Lauf | 9 | 5 |
- durch Pass | 8 | 11 |
- durch Penalty | 1 | 0 |
Anzahl Laufspielzüge | 36 | 28 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 179 | 72 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 9 | 31 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 170 | 41 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 4,7 | 1,5 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 147 | 291 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 26 | 41 |
Vollständige Pässe | 14 | 22 |
Komplettierungsrate | 53,8% | 53,7% |
Interceptions | 0 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 5,7 | 7,1 |
Anzahl Spielzüge | 62 | 69 |
Raumgewinn gesamt | 317 | 332 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,1 | 4,8 |
Fumbles | 2, verloren: 2 | 0 |
Strafen (Yards) | 7 (50 yards) | 5 (50 yards) |
Ballbesitz | 28:41 | 31:19 |
Dabei hatten sich die Irish doch noch einiges vorgenommen für die Partie beim Erzrivalen aus Kalifornien. Aber ganz offensichtlich war USC motivierter und wollte der Welt zeigen, was für ein tolles Team sie sind.
So fand die Offense der Irish über weite Strecken der Partie schlicht und einfach nicht statt. Erst unmittelbar vor dem Ende des dritten Viertels gelang ihnen das erste First Down. Es folgte eine erfolgversprechende Angriffsserie, die in erster Linie durch Läufe von Runningback James Aldridge getragen wurde. Zum Touchdown reichte es allerdings nicht. Immerhin gelang Irish Kicker Brandon Walker zu Beginn des Schlussviertels ein Fieldgoal (aus 41 Yards Entfernung).
Das wars aber auch schon, was es über die Offense der Golhelme zu berichten gab.
Auf der anderen Seite spielte die Defense mit viel Herz und hielt lange Zeit gut mit. Aber irgendwann fehlte ganz einfach die Kraft. Am Ende stand die Defense fast zehn Minuten länger auf dem Platz wie die Offense ...
Aber immerhin gelang es ihr, drei Pässe des USC Spielmachers abzufangen (Gary Gray, Robert Blanton und Kyle McCarthy).
Am 8. Dezember kommt es zu einem Gespräch zwischen Weis und Athletic Director Jack Swarbrick. Darin geht es um die Aufarbeitung der Saison und sicherlich auch um Perspektiven für die Zukunft. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht in Notre Dame.
USC | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 22 | 4 |
- durch Lauf | 9 | 2 |
- durch Pass | 12 | 1 |
- durch Penalty | 1 | 1 |
Anzahl Laufspielzüge | 33 | 27 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 192 | 89 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 17 | 39 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 175 | 50 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 5,3 | 1,9 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 274 | 41 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 33 | 22 |
Vollständige Pässe | 23 | 11 |
Komplettierungsrate | 69,7% | 50,0% |
Interceptions | 3 | 2 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 8,3 | 1,9 |
Anzahl Spielzüge | 66 | 49 |
Raumgewinn gesamt | 449 | 91 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 6,8 | 1,9 |
Fumbles | 1, verloren: 0 | 1, verloren: 1 |
Strafen (Yards) | 8 (80 yards) | 2 (22 yards) |
Ballbesitz | 34:01 | 25:59 |
Damit haben die Irish am Ende doch noch eines ihrer dringlichsten Saisonziele erreicht: Neunmal in Folge hatten sie in Bowl Spielen den Kürzeren gezogen. Gestern beendeten sie diese Negativserie und meldeten sich mit einem Paukenschlag zurück.
Und die Art und Weise, wie dieser Sieg zustande gekommen ist, macht Appetit auf die nächste Saison. Denn die Leistungsträger beim Hawaii Bowl waren ausnahmslos die jungen Wilden (Freshmen oder Sophomores), die sich damit für die kommende Spielzeit empfahlen.
Zwei Dinge waren augenfällig zu Beginn der Partie: Head Coach Charlie Weis verfolgte das Spiel von der Pressebox aus. Beide Knie machen ihm derzeit zu schaffen, so dass er kaum stehen kann. Dies zwang ihn auf den Platz in luftiger Höhe, von wo er die Spielzüge der Offense bestimmte.
Und dann waren da noch die Namen der Spieler auf deren Trikots. Das hatte es in Notre Dame seit vielen Jahren nicht mehr gegeben. Und glaubt man Quellen aus dem Umfeld von Charlie Weis, so war dies auch nur auf das Bowl Spiel begrenzt. Weis meinte, die Spieler sollten die Trikots als Andenken mit nach Hause nehmen. Und da ist es schön, wenn man seinen Namen darauf lesen kann.
Die Irish waren als erstes Team in Ballbesitz. Nach einigen First Downs kam der Angriff jedoch auf Höhe der gegnerischen 40 Yard Linie zum Stehen. Also mussten die Irish punten. Auch die Platzherren wussten mit ihrem ersten Ballbesitz nichts anzufangen, und so kamen die Irish bereits wenig später wieder in Ballbesitz. An der eigenen 13 Yard Linie starteten die Goldhelme ihre zweite Angriffsserie. Und diesmal waren sie von den Warriors nicht mehr zu stoppen. Mit neun Spielzügen überquerte die von Quarterback Jimmy Clausen glänzend geführte Offense das Spielfeld. Am Ende war es ein 3 Yard Lauf von Runningback Robert Hughes zum ersten Touchdown der Partie.
Das waren die einzigen Punkte im ersten Viertel, das kurze Zeit später beendet war.
Die Warriors kamen anschließend mit dem starken Pass Rush der Irish nicht zurecht und schafften kein First Down. Damit hatten die Goldhelme den Ball kurze Zeit später zurück. Und erneut marschierten sie bis in die Endzone. Diesmal war es ein 14 Yard Pass von Clausen auf Wide Receiver David Grimes, der seinen letzten Auftritt im Irish Trikot mit diesem Touchdown krönte.
Die Irish führten also schnell mit 14-0. Aber die Hausherren ließen sich von den Rückschlägen nicht entmutigen. Mitte des zweiten Viertels schafften sie eine sehenswerte Angriffsserie über das halbe Spielfeld und erzielten ihren ersten Touchdown.
Das Spiel war also wieder spannend geworden. Allerdings dauerte diese Spannung nur 78 Sekunden. Denn diese Zeit benötigten die Irish, um den alten Abstand wiederherzustellen. In nur drei Spielzügen überquerten sie 79 Yards und waren erneut in der gegnerischen Endzone (Golden Tate mit 69 Yard Pass von Clausen).
Nachdem die Offense von Hawaii einmal mehr am immer stärker agierenden Pass Rush der Irish gescheitert war, kamen die Goldhelme kurz vor der Pause noch einmal in Ballbesitz. An der eigenen 33 Yard Linie starteten sie und standen etwa eine Minute vor Schluss unmittelbar vor der Endzone der Warriors. Aber zwei Negativ Spielzüge - zunächst verlor Robert Hughes etwa 4 Yards bei einem Laufspiel, dann wurde Clausen an der 18 Yard Linie gesackt - warfen die Irish zurück. Jimmy Clausen spielte jedoch gestern in bestechender Form. Er warf einen Pass in die hintere linke Ecke der Endzone und fand dort Golden Tate, der das Spielgerät sicher fing. Exakt eine Sekunde vor Ende der ersten Halbzeit hatten die Irish ihren vierten Touchdown erzielt und gingen mit einer beruhigenden 28-7 Führung in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann mit Ballbesitz Hawaii. Aber die Irish hatten nicht die Absicht, sich das Spiel noch aus den Händen nehmen zu lassen. So übten sie weiterhin Druck auf den Quarterback der Warriors aus. Hawaii musste nach nur wenigen Angriffsversuchen erneut punten.
Die Irish hatten den Ball also schnell zurück. Und sie ließen sich jetzt nicht mehr von den Hausherren aufhalten. An der eigenen 12 Yard Line starteten sie ihre erste Angriffsserie in Durchgang zwei. Und nach knapp drei Minuten hatten sie zum fünften Mal an diesem Tag die gegnerische Endzone erreicht. Armando Allen fing einen Pass von Clausen und trug ihn über 18 Yards zum Touchdown.
Danach überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst startete Hawaii eine vielvesprechende Angriffsserie. Aber auf Höhe der Mittellinie fumbelte ihr Passempfänger den Ball, der von Free Safety David Bruton gesichert wurde. Die Irish waren damit schon wieder in Ballbesitz. Und wieder brauchten sie nicht lange, um Zählbares aus der Situation zu erzielen. Mit einem 40 Yard Touchdown Pass von Jimmy Clausen auf seine Lieblingsanspielstation Golden Tate schraubten die Irish den Spielstand auf 42-7.
Hawaii setzte seine Bemühungen fort. Überhaupt steckte die Mannschaft in keiner Phase der Partie auf. Mit einer sehenswerten Angriffsserie über 81 Yards verkürzten sie wenig später auf 14-42.
Aber die Irish hatten an diesem Tag auf alles eine passende Antwort. Und die hieß diesmal: Armando Allen. Der returnierte nämlich den folgenden Kickoff (über 96 Yards) zum siebten Touchdown für die Goldhelme.
Damit war die Partie natürlich entschieden. Aber es hätte leicht noch schlimmer kommen können für Hawaii. Wenig später returnierte Golden Tate nämlich einen Punt zum Touchdown. Leider wurde der aber von den Unparteiischen wegen eines Regelverstosses anulliert.
Kurze Zeit später war das dritte Viertel beendet. Der Spielstand lautete: Hawaii 14, Notre Dame 49.
Im Schlussviertel nahm Charlie Weis seine erste Garnitur vom Platz. Damit war das Spiel auch für Jimmy Clausen beendet, der zwei neue Bowl Rokorde für Notre Dame aufgestellt hatte: Mit seinen 26 Pässen erzielte er einen Raumgewinn von 401 Yards. Und er warf fünf Touchdown Pässe. Ach ja, 22 seiner 26 Pässe waren vollständig - ebenfalls eine eindrucksvolle Bilanz.
Die Irish nahmen deutlich Fahrt heraus und agierten in der verbleibenden Spielzeit hauptsächlich mit Laufspiel. Die Warriors schafften dagegen kurz vor Schluss noch eine Resultatsverbesserung, als sie eine schöne Angriffsserie mit ihrem dritten Touchdown beenden konnten. Dies sahen jedoch nicht mehr allzuviele Zuschauer im weiten Rund des Stadions. Viele hatten sich bereits nach dem dritten Viertel auf den Heimweg gemacht.
Die Irish eroberten den folgenden Onside Kick der Warriors und beendeten die Partie, indem Quarterback Evan Sharpley dreimal aufs Knie ging.
Anschließend sah man auf Seiten der Irish nur strahlende Gesichter. Auch Charlie Weis hatte längst seinen Platz in der Pressebox verlassen und gesellte sich zu seiner Mannschaft an die Seitenlinie. Die traditionelle Gatorade Dusche blieb ihm jedoch erspart. Dafür musste Offensive Coordinator Mike Haywood dran glauben ...
Defensive Coordinator Corwin Brown hätte diese Dusche jedoch ebenso verdient gehabt. Seine Defense stellte die gegnerischen Run And Shoot Attacke der Warriors ganz klar in den Schatten. Insgesamt achtmal konnte sie den Spielmacher der Warriors sacken.
Die Irish haben damit die durchwachsene Saison 2008 mit einer versöhnlichen Note beendet. Jimmy Clausen hatte vor der Partie gesagt, dass sie zum einen Abschluss der Saison 2008 ist. Aber genauso sah er die Partie als erstes Spiel der Saison 2009. Wenn er damit recht behält, können wir Irish Fans uns auf die nächste Saison freuen. Ach ja: am 5. September 2009 gehts wieder los. Gegner dann im Notre Dame Stadium: Nevada.
Hawaii | Notre Dame | |
---|---|---|
First Downs | 22 | 23 |
- durch Lauf | 4 | 7 |
- durch Pass | 17 | 14 |
- durch Penalty | 1 | 2 |
Anzahl Laufspielzüge | 19 | 34 |
Brutto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 48 | 77 |
Raumverlust durch Laufspielzüge | 16 | 12 |
Netto-Raumgewinn durch Laufspielzüge | 32 | 65 |
Yards Raumgewinn pro Lauf | 1,7 | 1,9 |
Raumgewinn durch Pass-Spielzüge | 326 | 413 |
Anzahl Pass-Spielzüge | 44 | 28 |
Vollständige Pässe | 28 | 24 |
Komplettierungsrate | 63,6% | 85,7% |
Interceptions | 1 | 0 |
Yards Raumgewinn pro Passversuch | 7,4 | 14,8 |
Anzahl Spielzüge | 63 | 62 |
Raumgewinn gesamt | 358 | 478 |
Yards Raumgewinn pro Spielzug | 5,7 | 7,7 |
Fumbles | 2, verloren: 1 | 2, verloren: 0 |
Strafen (Yards) | 8 (69 yards) | 5 (60 yards) |
Ballbesitz | 27:00 | 33:00 |
2026: 7 Neuzugänge
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